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Moog Muse: Ein neuer polyphoner Flagship-Synthesizer

Moog Muse: Ein neuer polyphoner Flagship-Synthesizer

Allgemein. 1. August 2024 | / 5,0

Geschrieben von:
Simon Ackers

Nach unzähligen Leaks wurde der Moog Muse jetzt auch ganz offiziell veröffentlicht. Der Hersteller wagt sich damit einmal mehr in die Welt der polyphonen Synthesizer und scheint sich damit in die Reihe der großen Klassiker aus diesem Bereich einreihen zu wollen.

Wer einen neuen Synthesizer erstmals auf der Bühne der Halbzeitshow des Super Bowls leakt, hat definitiv Ambitionen. Nun ist ambitioniertes Arbeiten für Moog bisher eh nie ein Fremdwort gewesen, denn schließlich haben wir es mit einem der prestigeträchtigsten Hersteller zu tun. Auf dem Feld der analog-polyphonen jedoch war Moog nie die allererste Garde. Denkt man an diesen Bereich, dann fallen einem doch eher die Dave Smiths, Oberheims oder Arturias dieser Welt als erstes ein. Der Moog Muse jedoch will das scheinbar ändern und kann als Angriff auf dieses Segment gewertet werden. Klanglich und, für Moog überraschend, auch preislich.

Moog Muse: Flagship und Performance Synth

Durch die vielen Leaks konnte man den Moog Muse ja schon relativ gut sehen und studieren, jetzt ist er aber ganz offiziell in voller Pracht da und sämtliche Features sind bekannt. Als erstes fällt auf, dass hier nicht an Reglern und Bedienelementen gespart wird. Der Muse ist vollgepackt mit Reglern, Fadern und Buttons, verfolgt dabei aber eine klare Anordnung und Hands-On-Mentalität, die den Synthesizer zu einem sehr guten Performance Synth machen.

Die Grundlage des achtstimmig polyphonen bilden 2 analoge VCOs mit Saw-, Sine- und Square-Wave sowie HardSync und Cross-FM. Dazu kommt ein Mod-VCO, der wahlweise als LFO oder dritter Oszillator eingesetzt werden kann. Zu guter Letzt kommt noch ein analoger Noise-Generator mit hinzu. Diese Elemente können in der Mixer-Sektion samt Ring Mod gemischt werden. Hier gibt es noch die Möglichkeit des Overloads, um den Sound bewusst zu übersteuern.

Neben dem ModVCO gibt es noch zwei normale LFOs und einen zusätzlichen Pitch-LFO für mehr Modulationsmöglichkeiten. Dazu gesellen sich ein VCA und, es wäre kein Moog, zwei klassische Transistor-Ladder-Filter (einer mit Hoch- und Tiefpass, der andere nur mit Tiefpass). 

Die Rückseite des Moog Muse

Den Performance-Aspekt sehen wir auch daran, dass der Moog Muse bi-timbral ist, wobei sich die verschiedenen Sounds splitten oder layern lassen. Links am Rand finden wir das klassische Mod- und Pitchwheel und zusätzlich gibt es einen weiteren Macro-Knob, dem man verschiedene Funktionen zuweisen kann. Zusätzlich verfügt der Synthie über einen Unison- und einen kräftigen Mono-Modus. Ganz im Stile eines Moogs eben.

Der Moog Muse läuft in seiner Klanggestaltung durchgehend analog ab, besitzt aber noch eine digitale Komponente. Es gibt einen digitalen Diffuser-Delay und eine Sektion mit 64-Step Sequencer samt Arpeggiator, Parameter-Recording, Wahrscheinlichkeitsparameter und Chord Memory. Unter anderem deswegen verfügt der Synthesizer über einen kleinen OLED-Bildschirm, der zudem das Arbeiten an den Sounds und die Übersicht über die Parameter erleichtert.

Wenn man sich den Moog Muse so anguckt und anhört, dann macht der polyphone Synthie schon einen sehr guten Eindruck. Das Rad wird nicht neu erfunden, aber Moog könnte hier tatsächlich einen bleibenden Eindruck in der polyphonen Welt hinterlassen haben. Sehr erfreulich ist auch der 'geringe' Preis von 3499,- Euro. Da hatte man schon mit ganz anderem gerechnet. Weitere Informationen findet ihr hier.

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