An diesem Wochenende dreht sich alles um das Thema Stilbruch. Mount Kimbie, Astrid Sonne und BadBadNotGood überraschten allesamt mit neuen musikalischen Wegen und tollen Releases.
Mount Kimbie - The Sunset Voilent
Aus dem Duo Mount Kimbie wurde jüngst durch zwei weitere Musiker:innen eine richtige Band, und das hört man jetzt auch. Die ersten beiden Songs aus ihrem neuen Album 'The Sunset Violent' geben sich betont geradlinig und rockig. Auf dem Pedalboard liegt jetzt der Plexi Overdrive und alles wird mit einer lässigen Slacker-Attitüde vorgetragen. Die Neuausrichtung weckt natürlich Erinnerungen an King Krule, der schon oft mit Mount Kimbie gearbeitet hat. Viel mehr erinnert 'The Sunset Violent' aber an den Wandel von Suzanne Kraft von vor drei Jahren. Der Niederländer hatte mit'About You' bereits einen ähnlichen Stilbruch absolviert.
Astrid Sonne - Great Doubt
Astrid Sonne wandelt mit ihrem neuesten Album 'Great Doubt' ebenfalls auf den Pfaden des Stilbruchs. Die Dänin war zuvor in der Instrumental- und Experimentalmusik zuhause, vollzieht jetzt aber den Wechsel in poppigere Bereiche. Die einzelnen Tracks werden in ihrer Struktur mehr zu klassischen Songs und Astrid Sonne selbst wird zur Sängerin. Doch obwohl das Ganze einen luftigen Soul-Anstrich (immer wieder kommt der sehr passende Vergleich mit Tirzah auf) bekommt, bleibt sich Sonne aber ihrer experimentellen Wurzel treu. Immer wieder kippen einzelne Elemente in Dissonanzen ab, der diatonische Raum bröckelt und man befindet sich in einer Schwebe aus entspanntem Pop und einem leichten Unbehagen. Dadurch fliegt 'Great Doubt' geradezu an einem vorbei und doch bleibt da dieses Gefühl, dass diese Platte einen noch das ganze Jahr beschäftigen wird.
BadBadNotGood feat. reggie - Take What's Given
Wir schließen mit weiteren Stilbrüchen ab. Diesmal in doppelter Hinsicht, denn einerseits ist BadBadNotGood nicht unbedingt prädestiniert für ein Magazin über elektronische Musik, andererseits überrascht die Jazzgruppe selbst mit einem klassischen Soul-Track. Aber wen interessieren heute denn überhaupt noch Genres? Der Song ist geil und darauf kommt's an.
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