Wir begegnen dem Herbst mit sonnigem Ambient aus Los Angeles, Drum and Bass vom Altmeister aus Bristol und Sounds aus der Eifel. Unsere Musiktipps zum Wochenende mit Green-House, Calibre und Alex Ketzer.
Green-House - A Host for All Kinds of Life
Unter dem Pseudonym Green-House hat sich Oliv Ardizoni in den Jahren des Lockdowns schnell einen Namen gemacht. 'Six Songs for Invisible Gardens' und 'Music for Living Spaces' sind Textbook New Age und trafen in der heimischen Isolation einen Nerv. Beruhigende Musik, die sich getreu dem Genre bestimmten Themenschwerpunkten und der Vertonung haptischer Dinge widmet. 'A Host for All Kinds of Life' baut auf dem bestehenden Sound von Green-House auf, doch erweitert die Palette deutlich. Nicht nur weil Ardizoni mittlerweile gemeinsam mit Michael Flanagan ein Duo bildet, auch die Musik wird vielschichtiger. Noch immer geht Green-House sparsam, oder vielmehr sehr achtsam mit den einzelnen Elementen um, doch Akkordfolgen und Melodien dürfen sich jetzt deutlich mehr 'austoben' und entwickeln. Das Duo findet immer noch kleine Stellen, um Counter-Melodien einzubringen und lässt Synthesizer auf und abschwellen. Mitunter bekommen die Tracks den Charakter von Indie-Games. Bei 'Desire Path' kommen Erinnerungen an die tollen Soundtracks von Disasterpeace auf und 'Luna Clipper' scheint direkt aus einer versteckten B- oder C-Seite von 'Celeste' zu stammen. Green-House ist musikalisch gewachsen, was sich auch in einer erweiterten emotionalen Bandbreite äußert. Erstmals bröckelt die Fassade aus naiver Schönheit und im Titeltrack mischen sich disruptive Elemente mit ein. Ein absolut wunderbares Album!
Calibre - Rudy
Der Liquid Funker aus Bristol ist dieser Tage wieder sehr fleißig. Nach 'Shelflife 8' im April folgte jetzt mit 'Rudy' ein neues Album. Wie erwartet, ist die LP wieder randvoll mit purem Drum-and-Bass-Gold. Vor allem der Track 'No Stopping' sticht besonders hervor, der jetzt schon ein Klassiker des Genres ist.
Alex Ketzer - Fourth Face
Ein kleiner Ausflug in die schöne Eifel und schon strömt die Inspiration. Alex Ketzer hat seine neueste EP 'Fourth Face' in der Abgeschiedenheit des Mittelgebirges aufgenommen und dabei einmal mehr seinen abstrakten Techno weiter verfeinert. Schichten komplexer Rhythmen im Verbund mit simplem melodischen und harmonischen Material – ein Erfolgskonzept.
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