Wir widmen uns älterer Musik und dem wohl Neusten vom Neusten was der Jazz gerade zu bieten hat. Represses von Jonny Nash und STL und das heiß erwartete Debüt von DOMi und JD Beck, sind unsere Musiktipps am Wochenende.
Jonny Nash - Exit Strategies
'Exit Strategies' aus 2015 ist die erste LP auf Melody As Truth und quasi die Geburtsstunde des Amsterdamer Labels. Kurz zuvor veröffentlichte Nash bereits die EP 'Phantom Actors' und legte mit den beiden Platten die weichen für den Sound des Labels. In Reverb gehüllte Ambient-Gitarren sorgen für Easy-Listening Momente, die mit elektronischen und minimalistischen Klangelementen verbunden werden. Noch im gleichen Jahr hat Nashs kongenialer Partner Suzanne Kraft das Konzept mit dem genialen 'Talk From Home' zur Perfektion reifen lassen und Melody As Truth startete direkt mit so einigen Ausrufezeichen. Mittlerweile findet sich im Katalog von experimentellen, bis hin zu poppigen Gitarrenrock eine große Bandbreite wieder. Die Repress von 'Exit Strategies' lädt jetzt also nochmal ein, in Erinnerung an die Anfangszeiten eines wunderbaren Labels zu schwelgen.
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STL - Silent State
Auch eine Repress und nochmal etwas älter. Silent State von STL erschien 2009 auf Smallville und beinhaltet drei Stephan Laubner Tracks, wie sie nur Stephan Laubner machen kann. Deep, düster und voller kleiner Sounddesign-Perlen, die einen immer weiter in den Minimal-Sog reinziehen. Eine EP, bei der es sich definitiv lohnt, sie im Schrank stehen zu haben.
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DOMi & JD Beck - NOT TiGHT
Seit ein paar Jahren liegt dieses Eisen im Feuer und brennt mal so richtig heiß. Die junge Domitille Degalle wurde um 2016 rum zum absoluten Hit auf YouTube. Atemberaubend rauscht sie über die Keys, wirkt wie Jazz aus einer anderen Dimension und scheint gleich mehrere Gehirne zu besitzen, in denen Phrasen, Bass-Lines und Akkorde abgespult werden. Das Pendant am Schlagzeug dazu, ist der noch jüngere JD Beck. Wie eine Verschmelzung aus Louis Cole und Chris Dave, wirbelt der junge Texaner über die Drums. Mal tight as fuck, mal laidback, immer voll im Groove. 2018 treffen sich die Beiden (Fügung oder Zufall, je nachdem wie romantisch man den Gedanken denken will) und bilden ein Duo. Gemeinsam zerlegen sie mal eben Coltranes 'Favourite Things, abstrahieren Weather Report fast bis zu Unkenntlichkeit und kommen im nächsten Moment mit einem wunderbaren MF Doom Medley um die Ecke. Das Debütalbum des Duos lag also schon lange in der Luft und wurde sehnsüchtig erwartet. Jetzt ist 'NOT TiGHT' da und wie das so mit immenser Vorfreude ist, am Ende wird sie nie ganz erfüllt. Die LP ist eine tolle Bestandsaufnahme eines hoffnungsvollen Jazz-Duos und hält großartige Momente bereit. Die Tracks mit Mac DeMarco, Jazz-Legende Herbie Hancock oder dem Gitarristen Kurt Rosenwinkel etwa. Auch das bereits vorher bekannte Stück 'SNiFF' verliert wenig an seiner Energie. Die geht aber in der cleanen Studiatmosphäre scheinbar etwas verloren und so ganz kommt der große Hörspaß, der die Live-Performance der Beiden begleitete, nicht auf. Ein toller Einstand ist 'NOT TiGHT' aber allemal.
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