Musik zum Wochenende: Loraine James und Mount Kimbie

Die einen machen ein Doppelalbum mit einem seltenen Konzept, die andere verneigt sich vor dem Komponisten Julius Eastman. Unsere Musiktipps zum Wochenende kommen von Mount Kimbie und Loraine James.

Loraine James - Building Something Beautiful For Me

Minimalistisch, fordernd, aufgeladen mit (inneren) Konflikten, zuweilen voller Wut. Julius Eastmans Kompositionen sind ein Manifest seines eigenen Lebens und den Kämpfen die er als homosexueller Afroamerikaner in den USA führte. Loraine James hat jetzt ihre eigene Auseinandersetzung mit Eastmans Werk veröffentlicht. Auf Building Something Beautiful For Me, reflektiert sie die Musik des New Yorkers und verwendet kleine Melodien, Motive und Themen. Heraus kam ein wunderbares, stilles und herzerwärmendes Album, so als würden Eastmans Kämpfe in Loraine James ein versöhnliches Ende finden.

Mount Kimbie - MK 3​.​5: Die Cuts | City Planning

Doppelalben holen als Konzept ja nun mittlerweile auch niemanden mehr hinter dem Ofen hervor. Wenn aber ein Duo ein Doppelalbum macht und dabei musikalisch eine strikte Trennung zwischen den beiden Teilen vornimmt, dann wird es interessant. Auf anhieb fällt einem hier nur das geniale Speakerboxxx/The Love Below von OutKast ein. Die Messlatte für Mount Kimbie ist also exorbitant hoch, die sich mit MK 3.5: Die Cuts | City Planning an dem gleichen Konzept versuchen. Tatsächlich ist eine solche Trennung bei den beiden Briten mehr als interessant, präsentierten sie sich doch schon immer sehr vielfältig und genreflexibel. Die bisherigen Tracks zeigen auch eine klare Richtung. Dom Maker begibt sich in den Hip-Hop und RnB, Kai Compos in den kühlen Techno. Angetan hat es mir persönlich vor allem 'in your eyes' mit slowthai und Danny Brown, dessen stone cold Piano-Intro auch aus der Feder von Atlantas Beatmaschine Metro Boomin kommen könnte. Und so wird dann auch wieder die Brücke zu den ATLiens OutKast geschlagen.