Vor meinem Fenster schneit es. Ein Grund mehr sich ins sonnige Kalifornien zu beamen. Dort ist NAMM und manche Neuheit lockt mir ein interessiertes Pfeifen zwischen den Zähnen hervor. Welche? Lest selbst!
NAMM, Musikmesse, BPM-Show. Zwischen diesen jährlichen Eckpunkten sind die Hersteller von DJ- und Producing Equipment gefordert die Neuerfindung des Rades zu präsentieren. Oft wird der Lebenszyklus eines Produkts nur halbherzig aufgefrischt, manchmal gelingen aber auch mit kleinen Dingen große Würfe. So zum Beispiel mit DENONs DJ DS1 Box, deren Gewahrwerdung meinen gleichmäßig, schweren Einschlafodem durch ein aufgeregtes Grunzen unterbrach. (Falls Euch meine Sprache zu blumig ist, sagt`s ruhig. Ansonsten seht es als Balance zum technischen Vokabular dieses Beitrags).
AKAI PRO -> Der bereits erhältlichen, analogen Drumkiste RHYTHM WOLF werden mit TIMBRE WOLF und TOM CAT zwei, ebenfalls tierisch benamte, Spielkameraden zur Seite gestellt. TIMBRE WOLF ist ein 4-fach polyphoner Synthesizer mit 25 Tasten, lieferbar ab dem dritten Quartal 2015 für UVP 479 Euro.
TOM CAT kommt als klassische Drummaschine mit acht Pads im MPC-Stil und mit einem 32-Step Sequenzer. Der Name wurde nicht ohne Grund gewählt: im Gegensatz zum RHYTHM WOLF verfügt der Kasten über "Toms und Congas". UVP 239 Euro, lieferbar 3Q/2015
Die Keyboard-Controller der ADVANCE-Serie fanden in unserem Blog bereits Erwähnung. Bei Interesse geht es hier weiter.
DENON -> Seinen guten Ruf erarbeitete sich dieser Hersteller durch CD-Player und Controller. Mit Spannung wurde erwartet, was wohl nach dem Wechsel der Marke zu InMusic (auch Numark, Alesis, Akai, M-Audio) so kommen würde. Nun wissen wir es ... unter anderem kommt ein kleines DVS-Interface für SERATO DJ. Ein Refugium, welches bisher ausschließlich RANE vorbehalten war.DS1 nennt sich die kompkate Soundkarte in solider Metalkonstruktion. 24bit und bis 96-kHz Samplingrate versprechen (theoretisch) ein hohes Niveau beim Klang. Zwei Cinchpaare bieten Anschlussmöglichkeiten für zwei Turntables oder CD-Player. Mitgeliefert werden je zwei SERATO NOISE MAP Vinyl bzw. CD. Kurz: wie RANE SL2, nur eine hörere Samplingrate und mit einem UVP von 359 Euro deutlich preiswerter. Wie sich ein klanglicher Unterschied bemerkbar macht, wird nach Erscheinen im dritten Quartal 2015 zu testen sein.Bei seinen Controllern zählt DENON zwischen den bisherigen Werten ein und landet bei MC4000. Im Großen und Ganzen bietet dieser 2-Kanaler für SERATO DJ das gewohnt gute Bild. TRAKTOR und VIRTUAL DJ können natürlich auch darüber gesteuert werden. UVP liegt bei 479 Euro, in den Läden ab 3Q/2015.
Fette Kopfhörer gehören inzwischen zum Alltag auf Strassen und in der Bahn. Es muss nicht immer ein "b" drauf sein, DENON setzt beim HP2000 auf Alu-Optik. 50mm Neodymium-Treiber ... klingt wie ein Mantelgeschoss, welches Q James Bond unterjubelt. Unterm Strich verspricht der Hersteller besten Klang an jeder Quelle und an jedem Ort ... Praxistest folgt, sobald der um die 239 Euro teure Kopfschmuck im Juni erhältlich ist.
Mehr Infos finden sich auf dieser Microseite.
KORG -> Bei KORG haben viele Sachen Tasten - Klaviertasten. Andere ersetzen haptische Elemente durch irgendwas mit "Touch". Zum Beispiel der KAOS DJ, eine Mutation aus Controller, Mixer und Effektgerät. Zur NAMM vorgestellt, hatten wir das vor einigen Tagen bereits hier im Blog behandelt.M-AUDIO -> Irgendwie stehe ich auf Kopfhörer, die aussehen wie bei der AG Funktechnik 1972. Minimalistischer Retro Charme. Mit M40 und M50 hat M-AUDIO zwei davon im Angebot, benannt nach der Größe der verwendeten Treiber. Der UVP liegt bei 59€ und 79€, was den Hersteller nicht abhält beide in die Rubrik "Studiokopfhörer" einzusortieren.
NOVATION -> Es gibt eine Performance "Six Colorful Inside Jobs". Dabei steigt der Künstler John Baldessari in einen Raum und streicht diesen jeden Tag anders an. Kein Ahnung ob man diese Aktion bei NOVATION kennt, aber auch die bringen das LAUNCHPAD in neuen Farben. Doch bei der "PRO-Version" tut sich weit mehr. Neben RGB-Farbigkeit verfügen die Pads der Matrix beim LAUNCHPAD PRO nun auch über Anschlagdynamik. Zudem sind einige Buttons hinzugekommen, es gibt eine Spannungsversorgung, MIDI I/O und neue Bedienmodi. Erscheinen soll es im Frühjahr für einen UVP von 299 US-Dollar.
NUMARK -> Einer der mächtigsten Controller ist nach wie vor der NS7 von NUMARK. Die jetzt vorgestellte Version III wartet mit drei Displays auf. Somit hat man die Decks und die (parallelen) Waveform von SERATO DJ immer im Blick, ohne den Rechner in selbigem haben zu müssen. Motorisierte Jogwheels, Bedienung für vier Decks und weiterer Luxus bleibt hardwareseitig, wie gewohnt, erhalten. Kosten soll der NS7 III knapp 2000 Euro, erhältlich ab dem Sommer.
Schon im Frühjahr schalten die Klassiker MIXDECK und MIXDECK PRO eine Stufe höher. Version 3 kommt mit Touchstripes und hochauflösenden Jogwheels für einen UVP von 239 Euro bzw. 269 Euro. Der Unterschied, noch immer: ohne bzw. mit eingebauter Soundkarte.
Soweit erstmal, morgen folgt Teil 2 dieser Übersicht mit RANE, PIONEER; RELOOP und anderen Herstellern.
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