Nina Kraviz hat im sozialen Netzwerk Twitter durch einen Post Kritik auf sich gezogen. Die Vorwürfe beziehen sich dabei auf ihre Frisur und einen Titel ihres Debütalbums.
Im Vorfeld ihres Gigs im Space Miami am vergangenen Freitag kündigte Kraviz ihre Playtime an und veröffentlichte dazu ein Foto, auf dem sie mit einer Cornrow-Frisur zu sehen ist. In den Kommentaren sammelte sich kurz darauf harsche Kritik an: Dieser Post sei rassistisch, ihr Haarstil eine Aneignung afrikanischer Kultur, so die Vorwürfe.
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Kraviz wies die Anschuldigungen in der Folge vehement ab, der Haarstil sei nicht exklusiv afrikanisch, viel mehr sei er weltweit in etlichen Kulturen Tradition. Zur Bekräftigung dieser Argumentation lies sie einen Lehrer für Geschichte zu Wort kommen.
Im Zuge der Kritik wurde auch der Vorwurf geäußert, dass ihr Track 'Ghetto Kraviz' vom 2012 auf Rekids erschienen Album 'Nina Kraviz' sich afroamerikanische Termini zueigen machen würde, der Begriff "Ghetto" sei historisch bedingt nicht in anderen Kontexten vertretbar zu nutzen. Kraviz begegnete dieser Anschuldigung mit einem Verweis auf polnische Juden und meint damit die ebenfalls Ghetto genannten Wohnviertel, die von den Nationalsozialisten während der Besetzung Polens eingerichtet wurden, um gezielt Juden zu verfolgen.
https://twitter.com/AshLauryn313/status/1188154396313559043?ref_src=twsrc%5Etfw%7Ctwcamp%5Etweetembed%7Ctwterm%5E1188154396313559043&ref_url=https%3A%2F%2Fjunkee.com%2Fnina-kravitz-cultural-appropriation%2F226472
Unter den kritischen Stimmen waren auch bekanntere Acts aus der elektronischen Musikszene, so lieferte sich Kraviz bspw. mit Frankie vom New Yorker Kollektiv Discwoman eine verbale Auseinandersetzung, bei der sich gegenseitig Rassismus vorgeworfen wurde.
Kraviz hat die meisten Tweets rund um die Diskussion mittlerweile gelöscht und ein Statement veröffentlicht, indem sie betont, dass die Angelegenheit aus dem Ruder gelaufen und sie kein Rassist sei.
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Nina Kraviz sieht sich immer wieder in Teilen extremer Kritik ausgeliefert, unter anderem wird die russische DJ gerne als "fake" und "selbstdarstellerisch" bezeichnet. Dass diese Vorwürfe sexistisch motiviert sind, haben wir in unserer Bruchstelle: Nina Kraviz – Eine kritische Betrachtung erörtert.
1 Kommentare zu "Nina Kraviz: Vorwürfe des Rassismus und kultureller Aneignung nach Frisur-Post"
Anderen Leuten ihre Frisuren vorschreiben zu wollen auf der Basis ihrer Herkunft und Hautfarbe ist Faschismus. Nicht weniger, nicht mehr. Es ist beschämend, wie sich Leute finden, die dieses unerträgliche Verhalten auch noch rechtfertigen.
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