NUMARK MIXTRACK PRO II - Test
Unterschied? Augenscheinlich!

NUMARK MIXTRACK PRO II - Test

Archiv. 18. Februar 2013 | / 5,0

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admin

Respekt an Numark. Gerade einmal 3 1/2 Wochen lagen zwischen Erst-Ankündigung und -Auslieferung des neuen Mixtrack Pro II. Wir haben den Controller einem Test unterzogen.Rein optisch wirkt er auf jeden Fall ein ganzes Stück weit erwachsener als der Vorgänger. Die Gehäuseoberfläche wirkt NS-6 ähnlich und sieht nun aus wie schwarzes & gebürstetes Aluminium. "Sieht aus", weil es sich nach wie vor um Kunststoff handelt. Bei den Jogwheels hat man sich anscheinend deutlich von Reloop inspirieren lassen: die neuen Low-Profile Jogwheels sind nur noch ca. 1/3 so hoch wie beim Vorgänger, haben eine sehr griffige und im Winkel angenehme Flanke und eine schwarz abgesetzte gummi-ähnliche "Touch"-Oberfläche für Scratch-Bewegungen, die ebenfalls sehr griffig ist. Auch neu ist ein LED-Ring an den Wheels, der jedoch nur ein Dauerleuchten und keine Dreh-Animation darstellen kann (anders als in unserer Erstankündigung vermutet). Eine weitere große Neuerung im Vergleich zum "alten" Modell sind die 8 Performance-Pads pro Deck über den Jogwheels, die wohl von AKAI's LPD8 zu stammen scheinen und somit eine Umrandungsbeleuchtung in oranger Farbe besitzen, mit der sich die Aktivität der dahinter verborgenen Funktion optisch darstellen lässt. Wow, welch ein Satz!

Als kleiner Einschub sei erwähnt, dass es in Kürze auch einen MIXTRACK II geben wird, der die Soundkarten-lose Alternative darstellt, ein weißes Chassis besitzt und mit Virtual DJ LE anstelle Serato DJ Intro kommt. Ansonsten hat auch dieser die gleichen Änderungen im Vergleich zu seinem Vorgänger erfahren.

Unterschied? Augenscheinlich!
Unterschied? Augenscheinlich!

Numark hat beim neuen Mixtrack Pro erneut auf eine LED-Aussteuerungsanzeige verzichtet und somit müssen sowohl Master- als auch Kanal-Lautstärke komplett akustisch justiert werden - wobei die Kanäle aufgrund fehlender dedizierter Gain-Regler sowieso eher im Autogain-Modus laufen sollten. Was gleich geblieben ist, ist der zwischen beiden Linefadern platzierte SCHIEBE-Regler für die Master-Volume und der uns kurz ein dickes Fragezeichen ins Gesicht projizierte. Aber anscheinend scheint diese Art von Deplazierung und Platzverschwendung die Masse weitaus weniger zu tangieren als unsererseits, und somit nehmen wir dies als gegeben hin, Punkt. Neu ist der seitlich anstelle frontal angeordnete Kopfhöreranschluß, sowohl in 3,5 als auch in 6,3 mm Ausführung, was irgendwie ziemlich schick, elegant und auch praktisch ist. Im Zuge dessen hat man den Mikrofon-Eingang samt Regler gleich mit verschoben und somit die Gehäusefront in bester Autotuning-Manier gecleaned. Rückseitig sind der USB-Anschluß und Masterausgang in Cinch-Ausführung zu finden, sonst nix. Kein Netzteil-Anschluß, kein externer Aux-Eingang, kein Kensington-Schloß, nichts. Brauchts aber auch alles nicht, denn im Mixtrack Pro II ist im Prinzip alles dran, drin und dabei, was nötig ist. Die eingebaute Soundkarte liefert zwei Stereo Ausgangspaare und konvertiert vermutlich mit 44,1kHz / 16bit - denn hierüber schweigen sich Hersteller, Produktseite und Manual aus. Macht aber nix, weil ordentlich klingt's und funktionieren tut's auch. Für den Betrieb mit einer anderen als der mitgelieferten Software (Serato DJ Intro; im Download nach Produkt-Registrierung) sollte man für die Audio-Mehrkanalfähigkeit ASIO4All bereit halten, da Numark keinen eigenen ASIO-Treiber bereit hält und die Controller-Komponente der Konsole sowieso Class-Compliant läuft und somit keinen extra Treiber benötigt. Kleiner Hinweis, da immer wieder gerne gefragt: das Mikrofonsignal wird auf direktem Weg dem Master zugeführt und kann NICHT von der Software abgegriffen werden.

Im Betrieb mit SERATO DJ INTRO

die Software
die Software

Einfacher geht es kaum. DJ Intro (Version 1.1.0 oder höher) herunterladen und installieren, Software starten, Mixtrack Pro II am Rechner anschließen und loslegen. Schon stehen einem zwei Decks mit je drei Effekten und vier Hotcues, sowie vier Sample-Slots zur Verfügung; nicht zu vergessen alle möglichen Standard-Funktionen wie Dreiband-EQ, Loops und Key-Correction. Die 8 Performance-Pads nehmen bei der Bedienung eine zentrale Rolle ein und dienen je nach aktiviertem Modus zum Ansteuern der Looplänge oder der Hotcues, dem Aktivieren der Effekte oder dem Antriggern der vier Sampleslots, sowie diversen Einstellungen der erwähnten Features. Nach kurzer Einarbeitung und dem richtigen Deuten der Status-LEDs findet man sich dabei sehr schnell und gut zurecht. Allerdings - und das scheint eher ein hardwareseitiges Phänomen zu sein - reagieren die Pads teilweise ein wenig unzuverlässig. Man muss schon wirklich mittig oder wenigstens ausreichend fest (und im besten Fall beides) drücken, um die Funktion auszuführen. Ansonsten kann es passieren, dass der Finger zwar das Gefühl vermittelt "Auftrag ausgeführt", die Software davon aber noch gar nichts mitbekommen hat. Dies ist allerdings auch schon der einzige Kritikpunkt und hat, wie gesagt, weniger etwas mit Serato DJ Intro zu tun. Alles andere funktioniert so wie es soll. Inwiefern sich ein Update auf die große Version von SERATO DJ in Kombination mit dem Mixtrack Pro II lohnt, muss jeder für sich selbst entscheiden. Denn neben der finanziellen Zusatz-Investition scheint dabei ein zusätzlicher Controller nicht die schlechteste Wahl zu sein, da am Mixtrack selbst alle Bedienelemente bereits belegt sind - und das durchaus sinnvoll und ergonomisch.

Im Betrieb mit ...
Nun ja, es handelt sich um einen MIDI-Controller, der somit auch zum Steuern jeder beliebigen Software dient. Sie muss eben nur MIDI-fähig sein und wissen, was passieren soll, wenn von der Konsole ein bestimmtes Kommando kommt. Oder anders gesagt: es ist dabei einfach nur eine Sache des Mappings, wie der MTP II mit Traktor, VDJ oder wasauchimmer agiert. Bisher gibt es noch keine "offiziellen" Mappings von Numark für andere DJ-Programme und somit sind die Früh-Käufer in Zugzwang, sich erst mal selbst zu kümmern. Dies wird sich aber sicherlich bald ändern und Mapping-Files für alle populären Programme sollten in Kürze zum Download bereit stehen. Wenn nicht bei Numark selbst, dann jedoch sicherlich bei den einschlägigen Anlaufstellen, wie z.B. Deejayforum, NI Userforum, Traktor-Bible Seite, VDJ Userforum usw.

Mixtrack Pro II und Chroma Caps
Da wir ja seit einiger Zeit die DJTechTools Chroma Caps im Angebot haben, musste sich der neue Mixtrack sogleich auch der Chroma Kompatibiltät unterziehen. Das Ergebnis dabei ist überwiegend unbefriedigend. Die Drehregler sind im Original ein wenig im Gehäuse eingelassen, weshalb die Super- oder Fatty-Knobs zwar auf den Stift passen, aber auf der Oberfläche streifen, wenn man sie zu weit drauf steckt. Tut man dies nicht, so lassen sich die Potis zwar noch drehen, dann sitzen die Caps aber schon fast zu locker auf den Stiften. Ähnliches gilt bei den Fadern: während der Stift am Crossfader ausreichend lang ist und der Chroma Faderkappe einen guten und ausreichenden Halt beschert, sind die Stifte der Line-, Master- und Pitchfader einfach zu kurz und die Caps sinken dadurch zu tief und streifen ebenfalls das Gehäuse. Fazit also: bis auf den Crossfader sind die Chroma Caps in Verbindung mit dem Mixtrack Pro II eher ungeeignet und nicht sehr praktikabel.

Zusammenfassung
Die Neuauflage des Mixtrack Pro verdient auf jeden Fall eine klare Kaufempfehlung. Aktuell gibt es zwar auch noch den Vorgänger zu kaufen, und dieser ist gut 20 EUR günstiger, allerdings bekommt man für besagte zwanzig Euro auch ein neueres, frisches Design und ein paar wirklich gute Änderungen, wie die Performance-Pads, die überarbeiteten Jogwheels und den seitlich angebrachten Kopfhöreranschluss. Einziger ernster Kritikpunkt ist die im Test erwähnte schlechte Reaktion der Pads, die ab und an zum Nicht-Reagieren in der Software führt. Allerdings kann diesem Umstand mit entsprechender Bedienung (nämlich ausreichend kräftig drücken) entgegen gewirkt werden.
Wie auch schon sein Vorgänger bekommt der Mixtrack Pro II somit unsere uneingeschränkte Kaufempfehlung. Für aktuell 219 EUR* bekommt man eine vollwertige DJ-Mixkonsole mit allem Drum&Dran, die speziell in Kombination mit Serato DJ Intro einfach, intuitiv und ohne besondere Vorbereitung betrieben werden kann.

* Prisupdate 2014: 185 Euro (z.B. beim Musikhaus Thomann)
 Hersteller-Produktseite (englisch)
 Serato DJ Intro Produktseite & Download

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