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NUMARK V7 - Erstkontakt

NUMARK V7 - Erstkontakt

Archiv. 12. Mai 2010 | / 5,0

Geschrieben von:
Olaf Hornuf

Numark V7 Mit halben Sachen geben wir uns ja eigentlich nicht zufrieden. Aber im Fall des Itch-Controllers V7 von Numark machen wir eine Ausnahme!



Und die "halbe Sache" ist auch nur darauf bezogen, daß der V7 gewissermaßen ein halber bzw. ein drittel NS7 darstellt.

Als dedizierter Itch-Controller bietet das Gerät mit integriertem Audio-Interface einfaches Plug&Play und kommt mit wirklich hohem Spaßfaktor daher. Zumindest dann, wenn man nicht unbedingt ein 64-bit Betriebssystem nutzt. Denn auch mit den derzeit aktuell erhältlichen 64bit Treibern (v.2.9.13) wurde der V7 von meinem Win7 x64 zwar erkannt, aber mehr als stockende und ruckelnde Zappeleien waren Itch (v1.5) damit nicht zu entlocken. Ein kurzer Vergleichstest mit dem Vestax VCI-300, der übrigens ohne spezielle Treiber sofort lauffähig war, bestätigte, daß das Problem tatsächlich am V7-Treiber liegt und nicht an Itch selbst. Denn der VCI lief ohne Murren sofort nach dem Andocken am Rechner.
Also mußte ich kurzerhand auf ein 32bit OS downgraden. Und dann konnte der Test endlich beginnen: Vorhang auf für Serato Itch mit Numark V7.

Ohne groß drumherum zu reden: es macht sowas von Spaß! Noch nie hab ich mich an einem Controller beim manuellen Pitchen so wohl gefühlt, noch nie war eine so vertraute Vinyl-ähnliche Haptik geboten und noch nie hab ich während dem Auflegen (mit digitalem Equipment) so oft "vergessen", daß ich eigentlich gar nicht an Plattenspielern stehe.
Einziges Manko bei dem Test war lediglich der, daß mir leider nur ein V7 zur Verfügung stand und ich deshalb ständig zwischen Deck A und B switchen mußte. Ich glaube, mit zweien hätte das Ganze noch viel mehr gefetzt.

V7

An der Verarbeitung gibt es nichts nennenswertes zu kritisieren, das Gerät ist massiv konstruiert und besitzt bis auf einige Knöppe und Regler kaum Plastik auf der Oberfläche. Das meiste ist aus robusten Metallelementen gefertigt, was sich auch im Gesamtgewicht deutlich wiederspiegelt.
Auf dem motorgetriebenen Plattenteller liegen eine echte Slipmat samt richtiger 7" Vinyl, die sich in Itch ziemlich authentisch verhält - Scratchen, Backspin, Abbremsen & Anschieben am Plattenteller-Rand: alles eigentlich so, wie man es von 1210 & Co. kennt. Sofern man es denn (noch) kennt...

Zusammen mit dem V7 habe ich mich auch gleichzeitig das erste Mal an Itch gewagt, und nach kurzer Umstrukturierung bzw. Enttraktorisierung fand ich mich gut und schnell zurecht, was zum großen Teil auch dem Controller zuzuschreiben ist. Alle Funktionen sind klar beschrieben und deutlich erkennbar, ein Blick ins Manual hat sich erübrigt.
Sehr nettes Gimmick ist der Reverse-Modus per Kippschalter, bei dem sich dann sogar der Plattenteller rückwärts dreht. Auch der Bleep-Mode, bei dem der Trackfortschritt weiterläuft und nur der Output rückwärts gespielt wird, animiert zu netten Spielereien, vor allem wenn Vocals im Track vorkommen.
Die Effekte von Itch können meiner Meinung nach denen von Traktor nicht mal annähernd das Wasser reichen, was aber eine eher subjektive Sichtweise ist. Bedienen lassen sie sich mit dem V7 jedenfalls absolut intuitiv mit einem On/Off Button, einem Wet/Dry Fader und einem Parameter Knob.
Ebenfalls per Knob lassen sich Start- und Stop-Zeit des Tellers separat regeln, was mich beim Testen so manches Mal in Spielkindlaune versetzt hat. Wie gesagt, wir reden hier von einem CONTROLLER, der sich aber nahezu fast wie ein Plattenspieler verhält.
Auch das Loopen klappt reibungslos, entweder mit manuellen In/Out Punkten oder direkt mit vordefinierten Längen, die man jeweils halbieren oder verdoppeln und auuch um deren aktuelle Länge im Track verschieben kann. Dabei ist anzumerken, daß Itch die Looplängen wirklich stets paßgenau setzt, wobei die Tracks vorher nicht ge-grid-det wurden, sondern sich lediglich der Itch-Analyse unterzogen haben.

Itch

Mein Fazit lautet: genial! Der V7 hat in Kombination mit Itch von der ersten Minute an super Spaß gemacht, wenn man mal von der verzweifelten und letztendlich gescheiterten Installation unter 64-bit absieht. Alles läuft so, wie es soll und wie man es sich vorstellt, ohne sich erst noch durch irgendwelche Einstellungen/Optimierungen/Mappings kämpfen zu müssen. EInfach einstöpseln und sich sogleich zu 100% der Musik widmen. Und das mit einem unsagbar real wirkenden Vinyl-Feeling, wahnsinn!
Aktuell arbeitet Numark auch an einer vollfunktionalen "TSI" für Traktor, wie man mir auf Nachfrage mitteilte. Die größte Hürde scheint wohl hier noch der motorisierte Platter darzustellen, den es realistisch anzusteuern gilt, was mit Traktor nicht so ohne Weiteres zu realisieren ist. Aber man arbeitet dran und die Traktoristen werden sich dann in naher Zukunft über einen wirklich guten Turntable-Ersatz freuen dürfen, sofern die Einbindung ähnlich gut gelingt wie dies bei Itch der Fall ist.

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Veröffentlicht in Archiv und getaggt mit Numark , Serato Itch , V7

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