Das Geheimnis um Telepathic Instruments Debüt ist gelüftet. Der Hersteller, der unter dem Schirm von Tame Impala steht, hat mit dem Orchid einen Chord Generator, oder wie sie es selbst nennen, eine Ideen-Maschine veröffentlicht.
Irgendwann diesen Sommer hat Kevin Parker, besser bekannt als Tame Impala, das erste Instrument seiner eigenen Synthesizer-Firma angeteasert und damit zumindest einen kleinen Hype generiert. Der Musik ist bekannt als Sound-Nerd und eigene Produkte unter seiner Aufsicht bekommen dementsprechend Vorschusslorbeeren. Nun ist das Geheimnis nahezu endgültig gelüftet und Orchid wurde offiziell vorgestellt.
Die Ideen-Maschine: Orchid ist das neue Retro-Omnichord
Die ersten Bilder und Klänge des Orchids sind da und bei Telepathic Instruments setzt man in der Bewerbung volle Kanne auf den Retro-Effekt. Der kleine Chord-Generator hat den typischen Spielzeug-Charme und besitzt eine sehr reduzierte Oberfläche. Das heißt aber nicht, dass er wenig kann. Es gibt eine chromatische Oktave mit anschlagdynamischen Tasten, ein paar Encoder für die verschiedenen Sounds, Performance-Modi, Effekte, Tonart, Volume und Loop-Funktionen. Herzstück sind aber die acht Tasten und die beiden Drehregler auf der linken Seite des Orchid. Damit könnt ihr die verschiedenen Akkordtypen und Erweiterungen auswählen.
Das Konzept ist seit dem Omnichord bekannt, man spielt einen Grundton und wählt mit den Knöpfen den gewünschten Akkord aus. Orchid kann die gängigen Chords wie Dur, Moll, vermindert oder Sus und Erweiterungen wie Minor 7, Major, 9 oder 6. Dazu kann man auch Kombinationen wie den Dur 6/9 oder ein Sus 7 spielen. Mit den beiden Drehreglern kann man zudem aus einer Fülle an Voicings wählen und, so vermuten wir, mit dem kleinen Bass-Rädchen die Lage des Akkords (sprich welcher Ton des Akkords im Bass liegt).
So weit so klassisch werden damit zumindest die gängigsten Akkorde abgedeckt plus ein kleines bisschen mehr. Orchid verfügt über verschiedene Sounds, die alles in allem sehr organisch und nach typischen Key- und Synth-Sounds klingen. Da gilt es abzuwarten, wie mächtig die Sound-Engine wirklich ist und wie viel man aus der Kiste rausholen kann. Zudem gibt es verschiedene Effekte und Performance-Modi wie Block-Akkorde, Strumming wie man es vom Omnichord kennt oder einen Arpeggiator. Der Key-Regler wird vermutlich die Tonart einstellen, damit auch die Sus-Akkorde und Erweiterungen harmonisch passen, sofern man denn auch in Key spielt. Und da sind die Grenzen oder der Zweck solcher Chord-Generator immer schnell ausgelotet.
Wofür braucht man einen solchen Akkordgenerator wie der Orchid ihn darstellt, wenn er darüber hinaus doch recht wenig anbietet. Die Akkorde sind nicht sonderlich komplex und wer schöne Bewegung in den inneren Stimmen oder mal ein paar chromatische Bassläufe machen will, ist hier sofort raus. Wer eher experimentelle Harmonien haben will, greift ebenfalls nicht zu. Es macht bestimmt Spaß, relativ unbedarft am Orchid zu sitzen und ein paar Ideen zu jammen. Dafür wurde auch eigens ein Looper mit eingebaut. Allerdings bleibt die Frage, wie lange man damit Spaß hat und ob man dafür extra ein neues Gerät braucht. Chord Generator gibt es, in weitaus kraftvoller, in jeder DAW und auch in zahlreichen Synthies. Nach dem ganz großen Wurf sieht uns Kevin Parkers erstes Gerät jedenfalls nicht aus, aber wir bleiben gespannt, wie gut die Ideen-Maschine dann tatsächlich wird.
Am 18. Dezember wissen wir mehr, denn dann werden die ersten limitierten 1000 Exemplare des Orchid ausgeliefert. Vorerst aber nur in den USA. Im Laufe des Jahres kommt die Ideen-Maschine dann wohl in den Verkauf. Derzeit kostet Orchid 549,- US-Dollar. Weitere Informationen findet ihr hier.
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