PIONEER DDJ SB - Test
kleiner und großer Bruder

PIONEER DDJ SB - Test

Archiv. 13. Januar 2014 | / 5,0

Geschrieben von:
Olaf Hornuf

DDJ als SX, SR, SB ... PIONEER hat mittlerweile einen Controller für jeden Geldbeutel und Rico hat sich den preiswerten DDJ SB mal näher angeschaut.

Zuerst mal den Aschenbecher auf die Handfläche geschüttet und dessen feinstaubigen Inhalt auf meinem Haupt verteilt. Rico hatte sich schon zwischen Weihnachten und Neujahr Zeit genommen den PIONEER DDJ SB einem kleinen Test zu unterziehen, ich komme jedoch erst jetzt dazu diesen zu veröffentlichen. Sorry ... und los gehts mit Ricos Worten.

"Zu Beginn sei erwähnt, dass ich seit geraumer Zeit im Besitz eines Pioneer DDJ-SX bin und quasi den momentan dominierenden "Standard-All-in-One-Controller" gut kenne. Der folgende Test soll aufzeigen, was übrig bleibt, wenn ein DJ-Controller mit 249 Euro nur ein Bruchteil dessen kostet, was der große Bruder veranschlagt. Das der DDJ-SB mehr auf Consumer und Ensteiger zielt und weniger an Features zu bieten hat, als der knapp 1000 Euro teure DDJ-SX, sollte klar sein, aber das ist eben nicht unbedingt Hauptaugenmerk meiner Betrachtung. Vielmehr geht es darum rauszufinden, was man von einem 250 Euro* teuren Controller der Marke PIONEER, in Kombination mit der Software von SERATO erwarten darf."

Auspacken, Anschließen und Treiberinstallation
Der DDJ-SB ist gut und sicher verpackt, so wie man das eben erwartet. Im Lieferumfang befindet sich: der DDJ-SB selbst (na wer hätte denn das gedacht) ;), ein USB-Kabel, eine CD mit Software und Treibern und eine gedruckte Anleitung. Die CD habe ich nicht verwendet, aus Gründen der Aktualität ist immer der Download zu bevorzugen. Der DDJ-SB wird ohne Netzteil betrieben - positiv betrachtet ein Pluspunkt, immerhin ein Teil, was man beim Gig nicht mehr vergessen kann. Man stöpselt den Controller an den Laptop an, (auf dem in diesem Fall Win7 64Bit Home Premium installiert ist) und der Computer installiert selbstständig (sofern eine Internetanbindung aktiv ist) die Treiber für das Gerät. Nun nur noch die aktuelle Version von "SERATO DJ INTRO" (derzeit Version 1.1.2.) installieren und man kann mit dem Auflegen beginnen! Ja, das ist tatsächlich sehr nahe an Plug&Play! Da auf meinem Rechner bereits eine Serato-Libary vorhanden ist, erkennt "SERATO DJ INTRO " diese sofort und ich kann eigentlich loslegen.

Workflow, Hardware DDJ-SB und Vergleich zum DDJ-SX
Der DDJ-SB sieht gegenüber dem DDJ-SX schon niedlich aus, die Verarbeitung ist für den aufgerufenen Preis ordentlich und durchaus mit dem größerem Gerät vergleichbar. Der Crossfader ist schön leichtgängig, die anderen Fader und Potis bewegen sich recht straff. Die Bedienelemete fühlen sich wertig an und gerade die 2x8 Pads an der Controller-Unterseite (aufgrund derer der DDJ SB wie ein umgedrehter MIXTRACK 2 aussieht)  gefallen durch einen sehr angenehmen Druckpunkt. Im Gegensatz zum "großen Bruder DDJ-SX" ist die Frontplatte nicht aus Metall, sondern das komplette Gehäuse ist aus Kunststoff. Die Anschlüsse sind sehr übersichtlich: es gibt lediglich einen regelbaren Master-Ausgang. Per Cinch wird der Controller über diesen an die Anlage oder einen Mixer etc. angeschlossen. Die Potis besitzen Kunststoffkappen, der Grip ist okay. Wer es griffiger mag, kann natürlich die Potikappen gegen gummiüberzogenen Kappen eines anderen Herstellers tauschen (z.B. Chroma Caps). Das im Gerät verbaute Audio-Interface klingt gut, bringt vielleicht nicht ganz den Druck der Soundkarte die im DDJ-SX verbaut ist , aber für die Preisklasse und den Anwendungsbereich geht das absolut in Ordnung. Die Jogwheels haben mit ca. 12 cm Durchmesser die Größe einer CD,  sind somit etwas kleiner als beim DDJ-SX. Die Oberseite der Jogs ist aus Metall, der Rand ist aus Kunststoff. Beleuchtet sind die Wheels nicht. Im Gegensatz zum DDJ-SX reagiert die gesamte Oberfläche vom Jogwheel auf Berührung. Beim DDJ-SX reagiert der Mittelteil vom Wheel (das mit der LED-Beleuchtung) anderes, als die äußere obere Fläche. Ein genaues Arbeiten ist mit den Jogwheels vom DDJ-SB möglich, es lassen sich auch Scratch-Manöver durchführen. Von einer Verzögerung während man "am Rad dreht" ist (für mein Empfinden) nichts zu spüren. Gain-Regler gibt es beim DDJ-SB  nicht, das übernimmt die "Auto-Gain"-Funktion von "SERATO DJ INTRO".

Eine Vorhör-Funktion für die beiden Decks der Software bzw. Kanäle am Controller ist auch vorhanden. Pro Kanal gibt es einen Bipolar-Filter und eine neue Funktion namens "Filterfade". Dazu drückt man den Filter-Fade-Knopf und zieht den Crossfader auf die andere Seite. Wie der Name schon erahnen lässt, wird beim Überblenden ein Bipolar-Filter aktiviert. Der ausgeblendete Kanal verstummt in einem Hochpass, der einzumischende Kanal wird "tiefpassgefiltert" eingeblendet. Während der Filter-Fade Knopf aktiv ist, sind die Filter-Potis ohne Funktion! Das Bild unten zeigt den Unterschied zwischen DDJ-SX (oben) und DDJ-SB (unten).kleiner und großer Bruder

kleiner und großer Bruder


DDJ-SB & SERATO DJ INTRO
Der kleine DDJ-SB ist optimal auf das mitgelieferte SERATO DJ INTRO abgestimmt, man kann vierCue-Points setzen, ebensoviele Samples abfeuern und eine Loop-Funktion nutzen. Die Belegung der Tasten ist vorkonfiguriert, im Setup der Software lässt sich bzw. muss man nur wenig einstellen. Optimal für Einsteiger! Es gibt eine SYNC-Taste mit der die Tracks gleich schnell und im Takt laufen. Wer mehr Funktionen braucht, kann für extra Geld das umfangreichere Serato DJ im Upgrade kaufen. Damit hat man dann (softwareseitig) deutlich mehr Möglichkeiten. Aber da der Controller nicht all zu viel Bedienelemente hat (was für ein Einsteigergerät auch völlig in Ordnung ist) ist zu überlegen, ob diese Investition wirklich sinnvoll ist.

Meck-Meck-Ecke
Was beim Test auffiel, war der geringe Output vom Kopfhörer-Ausgang (Testkopfhörer ist ein Sennheiser HD25). Allzu laut darf es in der Umgebung nicht sein, weil sonst hört man im Kopfhörer nicht viel. Okay, die Zielgruppe liegt mehr im Bedroom, als im Club und im Schlafzimmer ist es bekanntlich ruhiger als in der Disko.  Ein Booth-Ausgang für Monitorboxen ist auch nicht vorhanden und außer einem Mikrofon (6,3mm Klinke) lässt sich kein zusätzliches Equipment anschließen.

* Preisupdate Juni 2014: 209 Euro, z.B. beim Musikhaus Thomann

Produktseite beim Hersteller

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