Jahrelang haben mehrere Elektronikhersteller illegale Fest- und Mindestpreise für ihre Produkte festgelegt und wurden nun von den EU-Wettbewerbshütern mit einer Strafe von insgesamt 111 Millionen Euro belegt. Unter anderem sind Pioneer, Denon und Marantz sowie Phillips und Asus daran beteiligt.
Wichtig: Da in den Medien diese drei Marken nun immer wieder gemeinsam genannt werden, entsteht schnell der Eindruck, dass es sich dabei um die bekannten Firmen aus dem DJ-/Musikbereich handelt. Nicht betroffen sind jedoch die DJ- bzw. Recording-Marken Pioneer DJ, Denon DJ und Marantz Professional. Diese gehören mittlerweile zu anderen Unternehmen bzw. sind eigenständig operierende Unternehmen und damit abzugrenzen von den mit Bußgeldern belegten Marken Pioneer, Denon und Marantz. Da die Namens- und Markensituation jedoch verwirrend sein kann, haben wir uns entschieden, dieses Thema zur Differenzierung bei DJ LAB aufzugreifen.
Wie mehrere Medien berichten, verhängte das Brüssler Komitee nun gegen mehrere Elektronikhersteller eine hohe Bußgeldstrafe, nachdem diese wohl über Jahre hinweg Online-Einzelhändlern ihre abgesprochenen Preise aufzwangen. Die einzelnen Unternehmen drohten den Händlern unter anderem mit Lieferstopps, falls diese sich nicht an die vorgegebenen Preise hielten. Dadurch griffen sie illegalerweise in den Markt ein und erschwerten den Online-Einzelhändlern eigenständige Preise festzulegen. "Die Maßnahmen der Unternehmen haben für Millionen von Verbrauchern in Europa zu höheren Preisen für Küchengeräte, Haartrockner, Notebooks, Kopfhörer und viele andere Produkte geführt.“, so EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager. Neben dem verhangenen Bußgeld, können nun auch geschädigte Verbraucher und Unternehmen auf Schadensersatz klagen. Laut EU-Kommission würde den verurteilten Elektronikherstellern die bereits verhängte Strafe dabei nicht mildernd angerechnet.
Was die Höhe der Einzelstrafen betrifft, so trifft es Asus mit 64 Millionen Euro am härtesten. Pioneer mit 10 Millionen und Denon und Marantz mit bis zu 8 Millionen Euro trifft es dagegen vergleichsweise milde. Laut Medien variieren die Zeiträume der Manipulationen dabei, so ist illegales Verhalten bei Pioneer in den Jahren 2011 bis 2013 und bei Denon und Marantz von 2011 bis 2015 nachgewiesen. Abzusehen bleibt, inwieweit das Urteil nun die Preise für Produkte der betroffenen Hersteller in der nächsten Zeit beeinflussen wird und ob die VerbraucherInnen davon profitieren können.
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