Die neue Version von RELOOPs DJ-Controller wurde mit viel Vorfreude erwartet. Ob die Interface Edition 2 dem gerecht wird berichtet Alex.
Kurz nachdem Version 2 des Digital Jockey in den Handel kam bestellte ich die Interface Edition des Controllers. Neben der eingebauten Soundkarte waren für meine Wahl vor allem die berührungsempfindlichen Jogwheels ausschlaggebend, die man ja so in der Preisklasse nur selten bzw. nie findet. Als das langersehnte Paket dann ankam, war ich doch überrascht wie groß es ausfiel. Der Digital Jockey wird in einer schwarzen Verpackung ausgeliefert, die unter anderem die Software Traktor LE, Treiber (Mac/PC), eine Anleitung, 2 Cinch-Kabel, ein Netzteil und den Digital Jockey selbst enthält.
Zum Einstieg ein kleines Introducing-Video vom Hersteller Reloop.
[youtube KZTKopbDt70]
Der erste Eindruck
Beim Auspacken fällt einem als erstes die edle Oberfläche aus gebürstetem Stahl ins Auge. Als nächstes fällt auf, dass das Teil z.B. im Gegensatz zu einem BCD 2000 echt schwer ist (laut Waage 4,2 kg). Alles fühlt sich sehr wertig an und scheint auf den ersten Blick gut verarbeitet zu sein.
Der erste Test mit Software (Traktor)
Nach diversen, sich scheinbar unendlich lang ziehenden, Problemen mit der Software (am Ende ein Fehler meinerseits, lag also nicht an der Software), war es dann soweit: Alles war angeschlossen (der Setaufbau und die Verkablung geschieht innerhalb von 5 Minuten) und installiert, also zum Test bereit.
Sofort fiel mir nun ins Auge, dass die EQ-Potis leicht wackeln. Dazu fühlen sie sich relativ plastikmäßig an. Die anderen Regler scheinen mir da besser, nichts kratzt oder dergleichen. Die Pitch Fader haben einen schönen sanften, gleichmäßigen Widerstand, sodass man sie sehr fein dosieren kann. Auch die Kanalfader sind sehr angenehm zu bedienen. Alle Potis/Encoder, bis auf die drei zentralen für Kopfhörer und Master, kann man auch drücken.
Doch dann eine kleine Enttäuschung. Die Effektregler (Encoder) sind endlos ausgelegt (was ja auch notwendig ist), aber ein drehen ist nur stufenweise möglich. Man kann einen Effekte also mit dem vorgesehenen Dry/Wet Regler nicht wirklich sanft reindrehen. Das bedeutet, dass man für lineares hinzufügen von Effekten entweder die Auflösung so einstellen muss, dass pro Rasterklick nicht zuviel dazu kommt, was mehrfaches umgreifen erfordern würde, oder das man die Effektlautstärke (Dry/Wet) vorwiegend mit den Jogwheels steuert. Letzteres ist aus meiner Sicht die bessere Lösung und funktioniert sehr gut.
Loops lassen sich intuitiv setzen und auch die Autoloop Funktion ist gut untergebracht. Nach der ersten halben Stunde war ich sicher: ein super Gerät. (Lediglich der Crossfader ist sehr leichtgängig, was zum scratchen aber auch nötig ist). Durch die Doppelbelegung kann man das Gerät auch für 4 Decks nutzen und so alle Funktionen von Traktor Pro unterbringen. Mitgeliefert wird übrigens die angepasste LE-Version von Traktor.
Die Jogwheels
Da diese ja sozusagen das Kriterium sind, was, neben den hochauflösenden 14bit Pitchfaderrn, beim Digital Jockey 2 IE als Highlight angepriesen wird, bekommen die Wheels auch einen eigenen Abhandlungspunkt. Erstmal vorneweg: sie fallen, im Gegensatz zu anderen Geräten der Preisklasse extrem groß aus. Man kann sie vom Durchmesser aus meiner Sicht ungefähr mit denen des VCI-100 bzw. VCI-300 vergleichen. Von der Funktion her eigentlich ebenso. Zumindest die der Interface Edition 2, da diese ja auch berührungsempfindlich sind (die 2er Version ohne Soundkarte verfügt nicht über dieses Feature). Man kann die Jogwheels auch mit zwei Funktionen gleichzeitig belegen, wie zum Beispiel Pitchen und Scratchen (einmal am Rand berühren und einmal wirklich auf die Oberfläche des Wheels fassen). Die Jogwheels sind leichtgängig, haben aber einen gleichmäßigen Restwiderstand, der das ganze sehr angenehm werden lässt. Hat man die Scratchfunktion aktiviert, so stoppt der Track, sobald man seinen Finger auf das Jogwheel legt, ähnlich wie bei Vinyl (wobei sich beim Controller nichts dreht). Kurz gesagt: die Jogwheels sind echt Klasse.
Der Sound
All das bringt wenig, solange der Sound nicht stimmt. Bei dem Reloop bzw. Digital Jockey wird ja häufig gemeckert, dass er so ein schlechtes Interface hat. Das kann ich in meiner Praxis nicht bestätigen. Der Sound kommt klar und die Bässe sind sehr druckvoll. Für mich und meine Zwecke durchaus in Ordnung. Abhängig ist so was natürlich neben den eigenen Ansprüchen auch von der verwendeten Anlage.
Fazit
Ein sehr gutes Gerät mit allem drum und dran, was sich nach kurzer Eingewöhnung intuitiv bedienen lässt
PS: Ich habe für diesen Test das mitgelieferte Traktor-Midi-Mapping dahingehend verändert, dass ich die Effekte so eingestellt habe, dass ich auf der linken Seite den chained- und auf der rechten Seite den advanced- Modus benutzen kann.
Text: Alexander
Produktseite bei RELOOP
im Salection Shop 329 Euro
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