Die Fragestellung : Lieber den RELOOP DIGITAL JOCKEY 2 als Interface Edition oder die Controller Edition mit externer Soundkarte?
Mit dem Digital Jockey konnte sich RELOOP auf dem Controllerfeld gut etablieren. Preis und Leistung sind stimmig, die erste Version krankte etwas an anfälligen Buttons, bei den aktuellen Geräten scheint das Problem beseitigt.
Eine Frage, welche sich viele Controller-Einsteiger stellen, ist die nach interner oder externer Soundkarte. Die Antwort ist nicht einfach, es gibt schlicht keine Universallösung. Für den Griff zur Interface Edition spricht die „all in one“ Lösung. Alles aus einer Quelle, alles in einem Gerät. Benötigt wird nur ein USB-Port. Skeptiker würden anmerken, dass hier – im Problemfall – auch der Haken liegt. Geht was kaputt, schickt man alles ein und steht nackt da.
Bleibt Ansatz 2: Die Controller-Edition mit externer Soundkarte. Ein Vorteil wäre, dass man die Soundkarte auch für andere Anwendungen nutzen kann (was bei der DJ2IE auch möglich ist, jedoch müsste man da immer den kompletten Controller anschließen). Auch könnte man, sollten sich die finanziellen Möglichkeiten oder Ansprüche ändern, upgraden. Also z.B. in eine hochwertigere oder vielseitigere Soundkarte investieren und diese verwenden. Wichtig ist im Prinzip nur, dass die Soundkarte ASIO bzw. Core Audio fähig ist und über mindestens zwei separate Ausgangskanäle für Master und Vorhören verfügt. Wir empfehlen gern, als gute und preiswerte Karte, die Audio2 DJ von NATIVE INSTRUMENTS. Diese kommt aus der gleichen Serie wie die mit Traktor Scratch Pro oder Duo ausgelieferten Interfaces Audi8 bzw. Audio4. Kleiner als eine Zigarettenschachtel, zwei eigenständige, jeweils regelbare Ausgänge (Klinke), Adapter auf Cinch wird mitgeliefert, Preis unter 100 Euro. Für das externe Interface muss man einen weiteren Anschluss am Rechner einplanen. In den meisten Fällen wird das USB sein. Da der Digital Jockey über ein Netzteil mit Spannung versorgt wird, sollte es auch keine Schwierigkeiten mit der Spannungsversorgung via USB geben.
Im unmittelbaren Soundvergleich beider Lösungen liegt Variante 2 deutlich vorn. Unser kleiner (subjektiver) Testaufbau sah wie folgt aus: Audio2DJ und Interface Edition wurden jeweils an meinen Nuo4-Mixer angeschlossen. EQ am Mixer in Mittelstellung. In Traktor wurde, bei neutralem EQ und 0db Gain/Masterlevel, einmal die Audio2 und zum anderen die Interface Edition als Ausgangskanal eingestellt. Im Deck wurde dann ein Track (16bit WAV) wiedergegeben. Fazit für meine Ohren: Klangtechnisch hielten sich beide Varianten weitgehend die Waage. Die Audio2 lieferte aber, durch ihren Hi-Gain Output bis 9,7dbu, einen stärkeren Pegel. Kurz gesagt: lauter und (gefühlt) druckvoller.
WAV / 10MB. Der Vergleich lässt sich hier nachhören. Aufgenommen wurde direkt am Master des Mixers über eine RME RPM in Wavelab. Den Beginn macht RELOOPs Interface Edition, nach 8 Takten (ca. 20 Sekunden) wechselt es zur Audio2, bei maximalen Volumen, dann stelle ich das Volumen an der Audio2 so ein, dass am Master des Mixers etwa 0db anliegen.
Zusammengefasst
Interface Edition
Preis 329 Euro
+ zusätzlicher Soundkarteneingang
+ all in one
- im Vergleich weniger Output Level
- mit 16bit / 48 khz die geringere Auflösung / Samplerate
Controller Edition mit Audio2DJ
Preis (Set) 329 Euro
+ Hi-Gain Pegel
+ als eigenständige Soundkarte verwendbar
+ im Vergleich deutlich mehr Output Level
+ mit 24bit / 96 khz die bessere Auflösung / Samplerate
- zweiter USB Port notwendig
Soweit der schnelle Vergleich, auf den Physiknobelpreis kann ich einstweilen verzichten. 🙂
Falls noch Fragen sind: nur zu.
Im Hörbeispiel Eastenders – Flora
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