Ein schottischer Club testet eine Technologie mit der die Körperwärme der Besucher:innen in Energie umgewandelt wird. Der dadurch generierte Strom kann dann sofort innerhalb des Clubs verwendet werden.
Das SWG3 in Glasgow testet ein neues Konzept der Energiegewinnung, um als erster Veranstaltungsort der Welt durch ein BODYHEAT-System Strom zu erzeugen. Damit sollen jährlich 70 bis 120 Tonnen an CO2 gespart werden. Die gewonnene Energie soll dabei sowohl für den laufenden Betrieb als auch für zukünftige Events gespeichert werden. Das System wurde in Zusammenarbeit mit Expert:innen aus der Geothermie von TownRock Energy und Ingenieur:innen von Harley Hadding geschaffen. Gesamt kostet das Projekt 330.000 britische Pfund.
Wärmepumpen und 150 Meter tiefe Bohrlöcher
Bei BODYHEAT werden Wärmepumpen und Flüssigkeiten dazu verwendet die hohe Menge an Körperwärme der Gäste aufzufangen und die kombinierte Energie weiterzuleiten. Dafür wurden zwölf 150 Meter tiefe Bohrlöcher direkt unter dem Club gebohrt. Die Wärmeenergie wird dann in diese Bohrlöcher weitergeleitet. Laut den Betreiber:innen kann die Energie dann im gesamten Veranstaltungsort sofort genutzt werden. Die Energie wird dann größtenteils für die Klimaanlage bzw. zum Heizen verwendet, aber auch für die Lichter und das Soundsystem ist eine Nutzung möglich.
Initiative läuft während Klimakonferenz in Glasgow
Laut dem Clubmanager Andrew Fleming Brown hat die Corona-Pandemie die Clubszene vor "enormen Herausforderungen gestellt und erschüttert". Während Corona wurde den Menschen ihre Verwundbarkeit vor Augen geführt. Laut Brown ist daher eine "stabile und nachhaltige Zukunft" notwendig. Am 7. November gibt es die Einweihungsparty, bei dem das Konzept auf die Probe gestellt wird. Damit findet das Event im Rahmen der Klimakonferenz COP26 in Glasgow (1. bis 12. November) statt.
Der Club SWG3 möchte in Zukunft vollständig klimaneutral werden: "BODYHEAT ist unser innovativer Beitrag zu einem globalen Thema und wird uns dabei helfen, unseren Energieverbrauch drastisch zu senken - was uns einen Schritt näher daran bringt, in nicht allzu ferner Zukunft ein klimaneutraler Veranstaltungsort zu werden", sagte Brown abschließend.
Der Trend zu mehr Nachhaltigkeit kommt immer stärker in der Clubkultur an. Eine wichtige Rolle in Deutschland spielt dabei Clubtopia. Das Projekt, welches unter anderem von der Clubcommission unterstützt und der Stadtverwaltung gefördert wird, hat einen Code of Conduct erstellt. Dieser wird in Rahmen eines Events im Salon zur wilden Renate vorgestellt. Alle Informationen dazu gibt es HIER.
Alle weiteren Informationen zu dem Projekt und dem ersten dazugehörigen Event gibt es auf der offiziellen Webseite vom Glasgower Club SWG3.
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