Nach Spotify ist mit SoundCloud ein weiterer wichtiger Player im Musikstreaming in Russland nicht mehr verfügbar. Die russische Kommunikationsaufsichtsbehörde begründete das mit falschen Informationen zum Ukraine-Krieg.
Für Musikliebhaber:innen in Russland ist es derzeit nicht einfach. Nach und nach wird das Internet weiter zensiert, weshalb auch viel Musik nicht mehr aufgerufen werden kann. Spotify machte im März die Schotten dicht, auch Netflix, TikTok, Instagram und Facebook sind nicht mehr erreichbar. Ein Verbot von YouTube, das in Russland sehr beliebt ist, gibt es hingegen noch nicht. Allerdings gibt es auf YouTube und Twitter Einschränkungen. Jetzt ist mit SoundCloud die nächste Plattform an der Reihe, weil dort angeblich "falsche Informationen" über den russischen Angriffskrieg in der Ukraine verbreitet werden.
Die russische Kommunikationsaufsichtsbehörde Roskomnadsor (RKN) hat laut Reuters den Stecker gezogen. "Roskomnadzor schränkte den Zugang zum SoundCloud-Dienst im Zusammenhang mit der Platzierung von Materialien ein, die falsche Informationen über die Art der speziellen Militäroperation auf dem Territorium der Ukraine enthielten", so Reuters über die Nachrichtenseite Interfax. Laut dem Bericht hat die russischen Generalstaatsanwaltschaft Druck ausgeübt, die Streamingplattform zu sperren. Schließlich können bei SoundCloud Audioinhalte ohne Zensur verbreitet werden. Roskomnadzo beanstandete außerdem, dass die Plattform Informationen über die Form der "speziellen Operation" und Methoden der Kriegsführung wie "Angriffe auf Zivilisten, Angriffe auf zivile Infrastruktur und zahlreiche zivile Opfer durch russische Soldaten" verbreitet.
Im Gegensatz zu Spotify lässt sich SoundCloud mittels VPN (über Moskau) noch aufrufen (Stand 6. Oktober).
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