SoundCloud ist aus dem Leben vieler Produzent:Innen und Musik-affinen Menschen nicht mehr wegzudenken. Die Musikstreaming Plattform muss trotz ihrer großen Beliebtheit immer wieder harte Rückschläge in der unternehmerischen Rentabilität einstecken. Vor nur zehn Monaten wurden 50 der damals 250 Mitarbeiter:innen weltweit entlassen. Nun folgt eine zweite Runde wirtschaftsbedingter Kündigungen.
Es fing so schön an: 2007 beschlossen Alexander Ljungs und Eric Wahlforss, das damals noch junge Internet mit einer Kooperations- und Werbeplattform für Musikerinnen zu bereichern. Die Vision war, ein leicht bedienbares, nutzerfreundliches soziales Netzwerk zum Austausch von Audiodateien inklusive direkter Interaktion zwischen Userinnen zu ermöglichen. SoundCloud war der Hoffnungsträger Berliner tech-Start-Ups und schien Giganten wie Spotify die Stirn bieten zu wollen. Ljungs Mantra in der Anfangszeit des Unternehmens lautete: „Wir erschaffen ein starkes und unabhängiges Unternehmen.“
Obwohl der Zwei-Mann-Schuppen sich vom Insidertipp unter Berliner DJs zu einer Musikplattform mit 275 Mio. Nutzer:innen im Jahr 2014 entwickelte, blieb die schimmernde Erfolgsgeschichte aus. Die Konkurrenz ist stark und immer zahlreicher, mit dem Aufstieg von Diensten wie Spotify, Apple Music und YouTube Music verlor SoundCloud nach und nach einen großen Anteil der User:innen. Aktueller Stand sind 175 Mio. zahlende und nicht zahlende Abonnenten.
Um der Rentabilität näher zu kommen sieht sich der seit März im Amt sitzende CEO Eliah Seton gezwungen, dem vor zehn Monaten durchgeführten Personalabbau eine erneute Reduzierung der Belegschaft hinterher zu setzen. Damals sank die Zahl der Angestellten von ca. 250 auf 200, jetzt sollen nochmals 8 % der Stellen wegfallen. Vor allem Angestellte in den USA werden vom Stellenabbau betroffen sein.
CEO Seton will den Prozess im Namen der Transparenz durchführen und erklärte in einem All-Hands-Meeting die Hintergründe der Entscheidung sowie Ausblicke für die Zukunft. Die Entlassungen sollen dem Unternehmen helfen, endlich gewinnbringend zu werden. Für das vierte Quartal diesen Jahres wurde ein Zieltermin für die Rentabilität gesetzt. Die Kürzungen sollen SoundCloud zum ersten Mal dorthin bringen. Weiterhin wurde in der Sitzung erklärt, dass neue Investor:innen für die Plattform gesucht werden.
Seton nimmt die volle Verantwortung für die Entscheidung auf sich. „This is a challenging but essential decision to ensure the health of our business and get SoundCloud to profitability this year.”, erklärt er.
Welche Auswirkungen die Entscheidung tatsächlich nach sich ziehen wird kann nur die Zeit zeigen. Bis dahin könnt ihr einen Blick auf Alternativen zu SoundCloud werfen.
1 Kommentare zu "SoundCloud: Zweiter Stellenabbau innerhalb eines Jahres angekündigt"
opio
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