Mit Subvert soll demnächst eine neue Plattform für Musiker:innen und Labels an den Start gehen. Das Modell stellt sich als Alternative zu Bandcamp dar und will ein revolutionäres Konzept vorstellen.
Derzeit gibt es durchaus viel Bewegung auf dem Markt der Streaming-Plattformen und Marktplätzen. Der Frust ist verständlicherweise groß bei vielen Labels und Musiker:innen, denn der derzeitige Status Quo produziert immer mehr dystopisch anmutende Schlagzeilen als große Hoffnung auf Besserung. Während bei Spotify nach riesigem Stellenabbau und höheren Abopreisen ordentlich die Kasse klingelt, schauen Artists nach wie vor auf winzige Beträge wenn die Abrechnung reinflattert. Die Alternative dazu stellte Bandcamp dar, die statt Streaming-Plattform einen Marktplatz für digitale und physische Musik anbieten. Ob das aber noch lange gutgeht wird mittlerweile auch skeptischer gesehen.
Subvert: Ein Marktplatz der allen gehört
Zumindest bei den Macher:innen von Subvert wächst die Skepsis an Bandcamps Modell, die vor allem aufgrund der beiden Verkäufe von Bandcamp in den letzten Jahren anwuchs. Die Musikplattform wurde zuerst von Epic Games aufgekauft, anschließend übernahm Songtradr das Ruder. Das Ganze ging mit den üblichen Nebengeräuschen vonstatten, sprich ein riesiger Teil der Mitarbeiter:innen wurde entlassen. Subvert ruft deswegen vermutlich zurecht den von Cory Doctorow geprägten Begriff der 'Enshittification' auf, denn der Weg den Bandcamp einschlägt erinnert an zahlreiche Onlineplattformen, die erst als gute und wichtige Alternative auf den Markt kamen und mit der Zeit im Strudel von Gewinnmaximierung und wechselnden Shareholder-Interessen zu Grunde gingen.
Nun muss man noch keinen Abgesang auf Bandcamp halten, etwas Vorsicht ist aber durchaus angebracht. Und in diese Vorsicht hinein will sich Subvert nun scheinbar etablieren. Noch ist wenig bekannt über den neuen Marktplatz, der sich als zukunftsweisendes Community-Projekt präsentiert. Alle, die auf Subvert ihre Musik verkaufen, sollen auch anteilig an der Plattform beteiligt werden. Statt Firmen oder Fonds heißt der Shareholder das Kollektiv. Eine utopische Idee, aber dennoch eine, die es lohnt zu denken. Denn durch eine weit aufgeteilte Teilhabe ist eine solche Plattform natürlich besser vor oben genannter Enshittification geschützt. Dennoch bleibt natürlich die Frage, ob ein solches Modell am Mark bestehen kann. In den kommenden Wochen will das Team von Subvert die Plattform genauer vorstellen, bevor dann der offizielle Launch in ca. 40 Tagen bevorsteht.
Hier findet ihr in den kommenden Tagen weitere Updates von Subvert. Wir werden ebenfalls den Verlauf weiter verfolgen und im September dann den Launch ganz genau betrachten.
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