Supercritical debütieren ihren ersten Desktop-Synthesizer. Der Redshift 6 ist ein vielseitiger sechsstimmiger Analogsynthesizer mit digitaler Steuerung und jeder Menge Modulationsmöglichkeiten. Er kombiniert Technologien der zwei Supercritical Eurorack-Module Demon Core Oscillator und Neutron Flux Filters.
Supercritical Synthesizers sind mit vier Jahren Bestand ein sehr junges Unternehmen. Bisher waren sie für experimentelle Eurorack-Module mit etwas abgedrehten Namen bekannt, das könnte sich für die finnischen Newcomer jetzt aber ändern. Viele Augen schauen im Moment Richtung Anaheim zur NAMM, neugierig auf technische Fortschritte und brandneues Equipment. Nicht umsonst sind Messezeiten beliebt, um Produkte zu präsentieren, die geballte Aufmerksamkeit richtet sich in solchen Momenten auf die Gearszene und so auch auf den Redshift 6.
Der Redshift 6 ist mit sechs Oszillatoren ausgestattet, einen für jede der sechs multitimbralen Stimmen, die individuell manipuliert werden können und beliebig kombinierbar sind. Jede der sechs Stimmen kann auch als paraphonische Stimme mit bis zu 16-Noten-Paraphonie betrieben werden. Wer schon mal mit dem Demon Core Oscillator zu tun hatte wird wissen, dass der Oszillator eine Auswahl an Engines für die Nutzer:innen bereitstellt. Traditioneller Zwillingsoszillator wird von der Supersaw-Engine abgelöst, diese muss phasensynchronisierten Flanger-Souds weichen, bis schließlich die Transistor-Orgel-Engine einrollt. Laut Hersteller sind die Engines sehr leicht zu nutzen und zu modulieren, die Auswirkung auf den Sound soll dafür massiv sein.
Zurück zur Zahl sechs. Jede der sechs Stimmen hat einen rein analogen Signalweg, der micromanaging-mäßig nach Belieben manipuliert werden kann. Die Steuerung wird über eine per Software aktualisierbare Engine und ein Display betrieben. Die Vorzüge des analogen Klangs werden im Redshift 6 mit digitaler Präzision kombiniert. Der Beiname 'Variable Character Synthesizer' dient gleichzeitig als Konzeptleitfaden, denn Vielfalt durch immer neue Kombinationen ist das A und O. Egal, ob es warme, volle Klänge sein sollen, inspiriert von der analogen Polysynth-Tradition, oder fast digital sterile, saubere Sounds, der Redshift 6 deckt das und alles auf der Bandbreite dazwischen liegende ab. Und darüber hinaus auch noch Distortion und Noise.
Auch das 'Variable Character Filter‘ hat seinen Ursprung im Eurorack. Der Blueprint dafür ist das Neutron Flux Modul, ein analoges 4-poliges State-Variable-Filter mit digitaler Steuerung für die größtmögliche Vielfalt an Klangfarben. Deshalb wahrscheinlich der Spitzname 'Chameleon Filter'. Laut Supercritical kann es sich "wie fast jedes klassische Vintage-Synthesizer-Filter und mehr" verhalten. Durch das Routen von Audiomaterial zwischen den Stimmen können Filter außerdem verkettet werden.
Redshift 6 ist mit 378 mm x 254 mm x 63 mm ein kompaktes Instrument. Das sechseckige Farbdisplay misst 2,7 Zoll und ist ober- und unterhalb von jeweils vier Encodern mit Drucksensibilität gesäumt. In diesem Bereich läuft die Bedienung ab. Für eine schnelle Navigation gibt es Shortcut Tasten, alles hexagonale Knöpfe, sechs Makros können außerdem flexibel Parametern zugewiesen werden. Das Interface ist klar und übersichtlich strukturiert, mit dezenten Farbmarkierungen auf dem dunklen Untergrund zur Darstellung der verschiedenen Funktionen. So sind alle vier zum Filter gehörenden Potis in ein dunkles Rot gesetzt, während der Oszillator von einem helleren grau umgeben ist. Ein für Supercritical wichtiges Designprinzip ist "eine vielseitige und leistungsfähige analoge Plattform und eine flexible Benutzeroberfläche für neue Engines, die über Software-Updates leicht aktualisiert werden kann."
Auf der Rückseite befinden sich die Haupt-Audioausgänge mit einem DSP-Effektprozessor und vier zusätzliche Voice-Ausgänge. Der Redshift 6 ist MPE-kompatibel. Alle weiteren Angaben und Informationen findet ihr auf Supercritical's Website.
Der Synthesizer wird voraussichtlich ab Sommer für 1259EUR erhältlich sein, vorbestellen könnt ihr ihn jetzt schon.
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