Der britische Mixerspezialist Allen&Heath enthüllt mit den beiden Modellen Xone:23 und Xone:23C die offiziellen Nachfolger des 2-Kanalers Xone:22. Worin sich die beiden neuen Kompaktmixer unterscheiden und welcher der Richtige für euch ist, erfahrt ihr in diesem Test.
Allen&Heath ist die bevorzugte Mixermarke vieler bekannter DJ-Größen und wird aufgrund ihres exzellenten Klangs und der hervorragend verarbeiteten Hardware sehr geschätzt. Der Xone:22 diente fünf Jahre lang als Einstiegsmodell und wird jetzt durch die beiden Modelle Xone:23 und Xone:23C ersetzt. Beide Geräte unterscheiden sich optisch nur marginal voneinander, möchten aber verschiedene User ansprechen.
Unboxing - Oberseite
Der Xone:23C ist ein kompakter Battlemixer, mit einem robusten Metallgehäuse und zwei Kanalzügen. Allen&Heath bezeichnet das Gerät als „2+2“-Kanalmixer, da sich die Einspeisung der Eingangssignale mit Drehreglern steuern lässt und somit bis zu vier Geräte parallel nutzbar sind.
Die beiden identisch ausgestatteten Kanalzüge bieten Fader mit einem fünf Zentimeter langen Regelweg und dreibandige Kill-Equalizer. Per Knopfdruck auf den Filterschalter gelangen die Kanalsignale in ein spannungsgesteuertes, analoges Filter, das mit einer selektierbaren Hochpass- und Tiefpass-Regelung ausgestattet ist und mit Resonanz gekoppelt werden kann.
Die Aktivierung des Filterwegs erlaubt zudem das Einschleifen der Signale in eine externe Effektschleife, um beispielsweise Geräte wie ein Korg Kaoss Pad nutzen zu können. Beide Mixerkanäle sind dem Crossfader fest zugeordnet, der zwei umschaltbare Verlaufskurven besitzt. Ambitionierte Scratch-DJs wird es freuen, dass der Crossfader mit wenigen Handgriffen gegen einen optional erhältlichen Innofader ausgetauscht werden kann.
Zur Überwachung der Eingangspegel besitzt der Xone:23C eine mittig platzierte, neunstufige LED-Kette. Die Kontrolle der Ausgangssignale gelingt mit individuellen Drehreglern für das Master- und Monitorsignal sowie für den Kopfhörerausgang. Die Oberseite des Mixers beherbergt zudem eine XLR-Buchse, die den Anschluss eines Mikrofons erlaubt.
Im Gehäuse des Xone:23C steckt eine USB-Soundkarte mit zwei Stereo Ein- und Ausgängen. Diese arbeitet mit 24 Bit bei 96 kHz und ist in Verbindung mit der zum Lieferumgang gehörenden DJ-Software Cross LE als Timecode-Schnittstelle nutzbar.
Unboxing - Rückseite
Die Rückseite des Mixers ist mit zahlreichen Ein- und Ausgangsbuchsen versehen, die eine Einbindung des Geräts in ein klassisches oder digitales Setup erlauben. Die Master-, Booth- und Record-Ausgänge sind als symmetrische XLR- und unsymmetrische Cinch-Buchsen ausgeführt.
Die vier Eingangsbuchsenpaare dienen ab Werk dem Anschluss von zwei Line- und zwei Phono-Signalquellen und lassen sich durch einen kleinen Umbau im Inneren des Mixers in vier Line-Pegel-Eingänge überführen.
Die Effektschleife befindet sich in der Mitte und ist als Cinch-Eingangs- und Ausgangspaar ausgeführt. Die digitalen Schnittstellen des Xone:23C setzen sich aus einer USB-Soundkartenbuchse und einer RJ45-Buchse zusammen, die den Anschluss von Xone:K-Serien Controllern erlaubt. Aktuell bietet Allen&Heaths nur das Modell Xone:2K an, das diesen Herbst um weitere Vertreter ergänzt wird.
Verkabelt & Ausprobiert
Der Xone:23C lässt sich aufgrund seines gradlinigen Aufbaus sehr einfach in verschiedene DJ-Setups integrieren. Die Verarbeitung des Mixers ist hochwertig und die verbauten Fader und Drehregler geben eine gute Rückmeldung für ein exaktes Mixing. Der Masterausgang liefert mit +28 dBu einen beachtlich hohen Ausgangspegel und die Kanäle sind mit einem Headroom von + 20 dB sehr pegelfest.
Neben dem druckvoll klingenden Ausgangsignal und den kräftig zupackenden EQs weiß auch das analoge Filter, ein Markenzeichen der Xone-Mixer, klanglich zu gefallen. Etwas schade ist allerdings, dass sich die Filterschaltung und die Effektschleife nur gemeinsam aktivieren lassen, da es hierdurch zu Einschränkungen in der Mixpraxis kommt. Die USB-Soundkarte nimmt ihre Arbeit nach der Installation der passenden Treiber auf, die für Windows- oder Mac-Computer angeboten werden. Obwohl der Hersteller im Gerätehandbuch für alle Betriebssysteme die Treiberinstallation empfiehlt, gelang in unserem Test die Kombination mit einem Mac auch ohne Treiber. In der Mixanwendung konnte die Soundkarte mit kurzen Latenzzeiten und einem guten Klang überzeugen.
Timecode-Steuerung
Der Xone:23C wird mit einer Cross-LE-Lizenz ausgeliefert, die auf Mac- oder Windows-Rechnern installiert werden kann. Die Software erlaubt das digitale Mixen mit zwei Decks und lässt sich mit Controllern oder Timecode-Medien steuern. Für die Controller der Xone:K-Serie beinhaltet die Software fertige Mappings, die per Plug&Play zur Verfügung stehen.
Die Timecode-Audiodateien können von der Webseite des Softwareherstellers (Mixvibes) heruntergeladen werden und lassen sich mit einem Zuspieler wiedergeben, um die Software zu kontrollieren. Damit die Signale der Timecode-Medien in Cross LE landen, muss das Gehäuse des Mixers geöffnet und zwei Kabel angeschlossen werden.
Technikaffine DJs werden mit dieser kleinen Bastelarbeit sicherlich keine Probleme haben, zumal diese in wenigen Minuten erledigt ist. Für Einsteiger und Anwender, die mit verschiedenen Setups arbeiten, wäre allerdings eine Umschaltmöglichkeit für das Signalrouting die bessere Lösung gewesen. Die Timecode-Steuerung in Cross LE gestaltet sich nach der Durchführung der notwendigen Einrichtungsschritte nebst Kalibrierung problemlos.
Die Timecode-Steuerung erlaubt die absolute und relative Geschwindigkeitsbeeinflussung der Songs und kann auch zum Scratchen und der Navigation in der Songbibliothek genutzt werden. Die Software Cross LE ist zudem mit Effekten, einer Loop-Funktion und Hot-Cue-Speicherplätzen ausgestattet.
Digitales DJing
Die interne Soundkarte des Xone:23C kann neben der Kombination mit Cross LE auch mit nahezu jeder anderen Computersoftware genutzt werden. DJs die beispielsweise mit Traktor (ohne Timecode) oder Ableton Live auflegen, können den Mixer zur Soundausgabe verwenden und sparen dadurch Verkabelungsarbeit und die Anschaffung eines separaten Audiointerfaces.
Der Mixer kann per USB-Kabel und passendem Adapter darüberhinaus auch mit einem iPad Verbindung aufnehmen. Alle Kanäle der Soundkarte können für DJ-Gigs oder andere live-Einsätze genutzt werden.
Unterschiede
Der Xone:23C und das Geschwistermodell Xone:23 unterscheiden sich neben einer geringfügig abweichenden Lackierung im Wesentlichen durch die digitalen Schnittstellen. Der Xone:23 kann ausschließlich analoge Phono- oder Line-Eingangssignale verarbeiten und bietet keine Soundkarte und keine Anschlussmöglichkeit für Xone:K-Controller. Die gute Klangqualität sowie die ordentliche Verarbeitung und das analoge Filter haben beide Modelle vorzuweisen.
Fazit
Mit dem Xone:23C bietet Allen&Heath einen ordentlichen 2-Kanaler an, der nahtlos analoge und digitale Quellen miteinander verschmelzen lässt. In Verbindung mit der beiliegenden Software Cross LE gelingt zudem der Einstieg in das Mixen mit Timecode-Medien. Das kompakte und sehr robuste Gerät bietet einen guten Klang und kann durchaus in einer professionellen Installation genutzt werden. Das insgesamt positive Bild wird lediglich durch die oben beschriebenen Eingriffe in das Geräteinnere getrübt, die anfallen, wenn der Mixer in unterschiedlichen Setups genutzt werden soll.
Hersteller: Allen&Heath
Bezug: Fachhandel
PLUS
+ Guter Klang
+ Kompaktes, robustes Gehäuse
+ Soundkarte mit niedriger Latenz
+ Analoges Resonanzfilter
+ Mixvibes Cross LE enthalten
MINUS
- Gehäuse muss für Timecodenutzung geöffnet werden
- Kombinierte Effekt- und Filterschaltung
Hier geht es zum Test von AMAZONA.DE
Alternativen
Native Instruments Traktor Kontrol Z2
799.- Euro
Pioneer DJM-350
499 Euro
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