Allen&Heath hat ein recht breit gefächertes Angebot an DJ-Mixern, die sich an unterschiedliche Zielgruppen richten. Ich habe für euch den neuen Xone:43C angeschaut, der vor allem digitale Jockeys ansprechen soll. Ein Überzeugungstäter?
Die Mischpulte von Allen&Heath haben einen exzellenten Ruf und werden aufgrund ihres Klangs und der Verarbeitung sehr geschätzt. Ob der britische Hersteller mit der Neuauflage seines Installationsmixers den hohen Erwartungen der Anwender gerecht wird, erfahrt ihr nachfolgend.
Ausgepackt
Der Xone:43C ist ein Vierkanalmixer, der in einem 32 cm breiten und 37 cm tiefen Metallgehäuse untergebracht ist. Die Kanäle sind mit gummierten Drehreglern zur Steuerung von Dreiband-EQs versehen, die als Total-Kill konfiguriert sind.
Per Schiebeschalter könnt ihr die Kanäle beliebig dem Crossfader zuweisen und das Kanalsignal mit einem großen Drehregler in die Effektschleife einspeisen. Via Tastendruck lassen sich die Vorhörfunktion und die Bearbeitung durch ein zentrales Filter in jedem Kanal aktivieren. Das Filter bietet eine Highpass-, Lowpass- und Bandpass-Schaltung und Resonanz.
Der Crossfader verfügt über drei verschiedene, umschaltbare Kurvenverläufe und kann durch einen Innofader ersetzt werden. Der Xone:43C ist darüber hinaus mit einem zusätzlichen Kanal ausgestattet, der den Anschluss eines Mikrofons oder eines weiteren Zuspielers erlaubt. Dieser Zusatzkanal ist allerdings nur mit einer vereinfachten Klangregelung ausgestattet und hat keinen Fader.
Der Mixer besitzt in jedem Kanal eine 9-stufige LED-Kette zur Pegelüberwachung und eine separate Steuerung für die Masterausgangs-, Booth- und Kopfhörersignale. Unter der Haube des analogen Mixers verbirgt sich eine Soundkarte mit 8 Ein- und 8 Ausgängen. Die Soundkarte arbeitet mit 24 Bit bei maximal 96 kHz und lässt sich für unterschiedliche DJ-Anwendungen nutzen.
Anschlüsse
Die Anschlüsse des Mixers sind auf der Rückseite ausgeführt und beinhalten Phono- und Line-Eingänge für alle 4 Kanäle, die ihr zum Aufbau eines DJ-Setups nutzen könnt.
Der Masterausgang verfügt über symmetrische XLR-Buchsen und für den Record- sowie den Boothausgang wurden unsymmetrische Cinch-Buchsen verbaut. Der Anschluss eines externen Effektgeräts gelingt mittels einer Send-/Return-Schleife – eigene Effekte hat der Mixer nicht.
Für die digitale Kommunikation mit einem Mac oder PC gibt es eine USB-Buchse und ein RJ-45-Anschluss dient zum Datenaustausch mit einem Xone:K-Controller.
Mixpraxis
In meinem ersten Praxistest habe ich den Xone:43C als klassischen analogen Mixer eingesetzt. Die Verkabelung geht dank der klar deklarierten Anschlüsse recht fix und treffsicher von der Hand. Die Quellenwahl für die einzelnen Kanäle findet auf der Oberseite des Geräts statt und erlaubt jeweils die Auswahl zwischen analogen Zuspielern oder der USB-Soundkarte. Die Dreiband-EQs lassen sich sehr gut zur Formung der Eingangssignale nutzen und auch das herstellertypische Xone-Filter hat mir klanglich sehr gut gefallen. Die drei Filtertypen können zur Erzeugung zusätzlicher Frequenzeingriffe parallel aktiviert werden. Das Layout des Mixers ist großzügig gewählt, so dass ihr viel Platz zum Arbeiten habt und die Bedienelemente bequem erreichen könnt. Der ab Werk verbaute Crossfader ist leichtgängig, hat allerdings einen Cut-In, der die Scratch-Nerds unter euch sicherlich nicht überzeugen wird und sich leider auch nicht justieren lässt. Abhilfe schafft hier ein Austausch gegen einen optional erhältlichen Innofader.
Klanglich hat mir der Xone:43C sehr gut gefallen, ihr solltet allerdings bei der Aussteuerung darauf achten, dass ihr im Bereich von 0 dB mixt, um Übersteuerungen zu vermeiden.
Serato DJ
Der Xone:43C ist ab Werk auf die Zusammenarbeit mit Serato DJ abgestimmt, wobei die Software leider nicht zum Lieferumfang gehört. Wenn ihr euch für die Neuseeländische Auflegesoftware entscheidet und das Serato DJ Club Kit erwerbt, könnt ihr den Mixer ohne Konfigurationsaufwand verwenden und das Programm mit Timecode-Medien steuern.
Ich finde diese Lösung sehr praktisch, da ihr so ein komplexes Setup mit überschaubarem Aufwand zusammenstellen könnt und kein zusätzliches Audiointerface benötigt. Serato DJ bietet bis zu vier Decks, Effekte, einen Sampler und jede Menge andere kreative Funktionen, auf die ich an dieser Stelle nicht im Detail eingehen möchte, da es den Umfang des Testberichts sprengen würde. Für den Anschluss eines Controllers bietet der Xone:43C eine spezielle RJ45-Buchse, die die Bezeichnung X:LINK trägt und zum Beispiel in Verbindung mit einem Xone:K1 genutzt werden kann. Mit dem Controller lassen sich zahlreiche Funktionen in Serato DJ steuern, ohne dass ein zusätzlicher USB-Port am Rechner benötigt wird.
Alternativen
Als Alternative zu Serato DJ könnt ihr nahezu jede beliebige DJ-Software verwenden und dabei die Soundkarten- und Controller-Funktion des Mixers nutzen. Ich habe in meinem Praxistest den Xone:43C mit Traktor Pro und Ableton Live erfolgreich gepaart und kann dem Mixer auch hier ein gutes Zeugnis ausstellen.
Die Soundkarte klingt sehr gut und lässt sich mit kurzen Latenzzeiten betreiben, wobei letzteres auch von dem verwendeten Rechner abhängig ist. Aufgrund des einfachen Routings von analogen und digitalen Klangquellen könnt ihr mit dem Mixer problemlos Musiksignale aus einem Computer mit Tracks aus einem CD-Player oder von Vinyl kombinieren.
Fazit
Ich finde, der Xone:43C von Allen&Heath ist ein guter Installationsmixer, der sauber verarbeitet ist und ordentlich klingt. Sein Einsatzgebiet sind private aber auch professionelle Veranstaltungen bei denen ihr analoge und digitale Klangquellen auf einfache Weise miteinander kombinieren könnt. Schade ist nur, dass Serato DJ nicht zum Lieferumfang gehört, da somit eine zusätzliche Investition ansteht, wenn ihr diese Software nutzen möchtet.
Hersteller: Allen&Heath
Preise: 1099 Euro
Serato DJ 129 US-Dollar
Serato DJ Club Kit 169 US-Dollar
Hier geht es zum Test von AMAZONA.DE
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