Mit dem neuen DDJ-FLX2 bietet AlphaTheta einen Nachfolger des Pioneer DJ DDJ-200 an und möchte Einsteiger:innen ein flexibel nutzbares Gerät an die Hand geben, mit dem sich die ersten Schritte einfach meistern lassen sollen. Dabei greift der Neuzugang das Grundkonzept des Vorgängers auf, bietet aber auch technische Ergänzungen und eine aktualisierte Softwarekompatibilität. Wie sich der Zweikanäler in der Praxis schlägt, erfahrt ihr nachfolgend.
Quick Facts
- Zweikanal-Controller
- Jogwheels
- 16 Performance Pads
- Kombinierbar mit Computern, Tablets und Smartphones
- Inklusive DJ Apps und Software
- DJ-Controller für Einsteiger:innen
AlphaTheta DDJ-FLX2
Der AlphaTheta DDJ-FLX2 ist ein sehr kompakter Zweikanal-Controller, der nur 383 x 208 x 48 Millimeter Platz benötigt und nur 1,2 Kilogramm wiegt. Der Hersteller bietet für das Gerät eine passende Tasche (DJC-FLX2 Bag) an, in der der Controller aufbewahrt und transportiert werden kann. Die Verarbeitung des Gerätes ist sehr ordentlich, hier stören keine scharfen Kanten und nichts knarzt. Die verwendeten Materialien sind eher einfach gehalten, für ein Gerät im Einsteigerbereich geht das aber in Ordnung.
Gut gefallen haben uns die gummierten Füße auf der Unterseite des Gerätes, die dafür sorgen, dass der Controller nicht verrutscht. Der DDJ-FLX2 kann mit Computern, Tablets oder Smartphones kombiniert werden und steuert die Programme Rekordbox, djay Pro und Serato DJ Lite. AlphaTheta verlangt für das Gerät 189 Euro, inklusive eines USB-C-auf-C-Kabels und der Nutzung der genannten DJ-Programme.
DDJ-FLX2: Decks
Der AlphaTheta DDJ-FLX2 folgt dem allgemeinen Trend des japanischen Herstellers und bietet ein symmetrisches Deck-Layout, das den Workflow deutlich vereinfacht. Die Decks sind mit kleinen Jogwheels mit einem Durchmesser von ca. 10,5 Zentimetern ausgestattet. Für die Transportsteuerung gibt es gut erreichbare, beleuchtete Start/Pause- und Cue-Buttons.
Die Geschwindigkeit der Tracks lässt sich über Pitchfader steuern, die einen Regelweg von sechs Zentimetern haben. Natürlich darf auch ein Beat-Sync-Button nicht fehlen und pro Deck stehen acht Performance-Pads zur Verfügung. Ein Shift-Button komplettiert die Ausstattungsliste und ermöglicht den Zugriff auf Doppelbelegungen.
DDJ-FLX2: Mixer
Die Mixersektion zwischen den beiden Decks ist mit griffigen Dreiband-EQ- und CFX-Reglern ausgestattet, Gain-Regler und Pegelanzeigen gibt es nicht. Zum Mixen stehen Kanalfader und ein Crossfader zur Verfügung. Parametereinstellungen lassen sich nicht direkt an der Hardware vornehmen, sondern sind nur über die Software möglich. Für ein Einsteigergerät ist das in Ordnung. Eine spezielle Effektsektion ist nicht vorhanden, die Steuerung ausgewählter Effekte ist mit CFX-Reglern und dem Crossfader möglich.
Anschlüsse des DDJ-FLX2
AlphaTheta hat den DDJ-FLX2 mit einem USC-C-Anschluss ausgestattet, der die Stromversorgung und Kommunikation übernimmt. Auf der linken Geräteseite befinden sich getrennt regelbare Master- und Kopfhörerausgänge, die als 3,5-mm-Klinkenbuchsen ausgeführt sind. Die interne Soundkarte arbeitet mit bis zu 24 Bit und 48 kHz und liefert einen recht ordentlichen Klang. Zusätzlich verfügt der Controller über eine Bluetooth-Schnittstelle, die das 2,4-GHz-Band verwendet und eine Reichweite von 10 Metern hat.
DDJ-FLX2 in der Praxis
Den Praxistest mit dem Neuzugang von AlphaTheta haben wir in Kombination mit einem MacBook Pro M1 und einem iPad Air 5 durchgeführt und uns dabei auf die Steuerung der herstellereigenen Software Rekordbox konzentriert. Einen kurzen Check haben wir natürlich auch mit djay Pro und Serato DJ Lite gemacht, der größte Unterschied liegt in der Belegung der Performance Pads und der Effekte, die Grundfunktionalität ist bei allen Programmen in etwa gleich. Da alle drei Programme kostenlos nutzbar sind, hat man als User:in die freie Wahl. Serato DJ Lite ist nur auf einem Desktop- oder Laptop-Computer lauffähig, Rekordbox und djay Pro werden systemübergreifend angeboten.
Die Kommunikation mit dem MacBook ist ausschließlich per USB-Kabel möglich, beim iPad kann zwischen Kabelverbindung und Bluetooth gewählt werden. Da der DDJ-FLX2 und das iPad jeweils mit nur einem USB-Anschluss ausgestattet sind, empfiehlt sich bei der kabelgebundenen Variante die Verwendung eines USB-C-Hubs mit entsprechender Spannungsweiterleitung (Power Delivery), vor allem wenn man etwas länger auflegen möchte.
Wird die Software Rekordbox bei angeschlossenem Controller gestartet, erfolgt die Einführung in die Bedienung des Gerätes über ein Mini-Tutorial. Einsteiger:innen erfahren so, wie der Controller aufgebaut ist und wie die ersten Bedienschritte erfolgen. Außerdem werden Themen wie Verkabelung und Mixing erklärt. Wer keine Lust hat, sich mit dem Handbuch auseinanderzusetzen, erhält hier alle notwendigen Erklärungen, um die ersten Mixversuche erfolgreich meistern zu können.
Trackmixing
In Rekordbox können neben den lokal gespeicherten Songs auch die Songsammlungen von Streaming-Anbietern wie TIDAL und Soundcloud genutzt werden, sofern man bei diesen Diensten ein kostenpflichtiges Abonnement abgeschlossen hat. Das Laden der Songs erfolgt per Drag and Drop mit der Maus oder einer entsprechenden Aktion auf dem Touchscreen, da der DDJ-FLX2 leider keine entsprechenden Bedienelemente bietet.
Nach der Songanalyse können die Tracks mit dem Controller gestartet und mit dem Beat-Sync-Button angepasst werden. Dank optischer Hilfestellungen in der Software in Form von Tempoanzeigen, Wellenformen und Taktrastern sollte dieser Vorgang mit etwas Übung auch auf manuelle Weise Einsteiger:innen gelingen. Feinheiten im Mix lassen sich mit den Jogwheels steuern, die durch Drehbewegungen an der Außenseite für Pitchbends nutzbar sind.
Mit den EQ-Reglern gelingt der klassische Bass-Swap zur Gestaltung der Mixübergänge, ergänzend kann hier auch das Multimode-Filter eingesetzt werden.
Kreatives
AlphaTheta hat den DDJ-FLX2 mit einer kleinen kreativen Ausstattung versehen, um DJ-Mixe etwas lebendiger gestalten zu können. Dazu sind die Performance Pads vierfach mit Funktionen belegt und steuern HotCue-Punkte, Pad-Effekte, Loops und den Sampler. Zum Umschalten der Belegung müssen drei Tasten gleichzeitig gedrückt werden, was etwas unpraktisch ist, sich aber durch die Beschriftung des Controllers erschließt. Die aktuell gewählte Steuerung und die Belegung der Pads werden in Rekordbox angezeigt, sodass man hier gezielt arbeiten kann.
Besonders gut haben uns die Pad-Effekte gefallen. Neben den acht direkt erreichbaren Effekten lassen sich durch zusätzliches Drücken der Shift-Taste weitere acht Effekte abrufen und auch die Nutzung mehrerer Effekte durch paralleles Drücken von Pads ist möglich. Auf diese Weise lassen sich statische Effekte mit Release FX kombinieren und so spannende Verfremdungen erzeugen.
Der DDJ-FLX2 bietet zwar keine ausgewachsene Effektsektion, wie man sie von vielen Controllern kennt, dafür aber neben den Pad FX eine Auswahl an sogenannten Smart CFX, die bei Aktivierung die Filter ersetzen. In Rekordbox stehen acht kombinierte Effekte wie Phantom Echo, Vaporize, Cyber Jet und Twister zur Verfügung, mit denen sich gut arbeiten lässt. Die Auswahl des gewünschten Effekts erfolgt durch Drücken von Shift und einer der beiden Headphone-Tasten, die Scharfschaltung durch Shift und Master.
Um das Mixen zu vereinfachen, gibt es die Funktionen Fader-Start und Crossfader-Start, und wer es noch komfortabler haben möchte, nutzt die Smart Fader-Funktion. Die Smart Fader-Funktion führt ein Beatmatching durch, aktiviert einen Echo-Effekt und passt das Tiefenband des EQs automatisch an. Einsteiger:innen können so sehr einfach einen passgenauen Mix erzeugen und sich dabei auf die Trackauswahl konzentrieren.
Unterschiede zum Vorgänger
Der AlphaTheta DDJ-FLX2 möchte die Nachfolge des Pioneer DJ DDJ-200 antreten, nachfolgend die Neuerungen im Überblick:
- Integrierte Soundkarte
- USB-C
- Serato DJ Lite enthalten
- Rekordbox App für Tablets & Smartphones (statt WeDJ und edjing)
Alternativen zum DDJ-FLX2
Fazit
Der AlphaTheta DDJ-FLX2 ist ein kompakter Zweikanal-Controller, der das Erbe des Pioneer DJ DDJ-200 antritt und sich an Einsteiger:innen richtet. Das Gerät ist sauber verarbeitet und lässt sich mit Computern, Tablets und Smartphones kombinieren. Der Controller steuert die Apps Rekordbox und djay Pro sowie die Computersoftware Serato DJ Lite. Neben zahlreichen beleuchteten Tasten gibt es Jogwheels zur Songkontrolle und auch Effekte können rudimentär mit dem Gerät gesteuert werden. Für kreative DJ-Sets stehen zudem mehrfach belegbare Performance Pads zur Verfügung und mit der Smart-Fader-Funktion lassen sich Übergänge automatisieren. Im Vergleich zum Vorgänger wurde der Controller technisch um eine Soundkarte und einen USB-C-Anschluss erweitert und auch in Sachen Softwarekompatibilität wurde ein Update vorgenommen. Etwas schade ist, dass es auch bei der neuen Version keine Bedienelemente zur Navigation durch die Songsammlung gibt. Der AlphaTheta DDJ-FLX2 wird für eine unverbindliche Preisempfehlung von 189 Euro angeboten. Wer ein Gerät für den Einstieg sucht, das zudem noch flexibel mit verschiedenen Systemen kombinierbar ist, kann hier zugreifen.
Pro
Kompakter Zweikanal-Controller
Einstiegstutorials mit dabei
Einfache Inbetriebnahme
Integrierte Soundkarte
USB-C-Anschluss
Kombinierbar mit Computer, Tablets und Smartphones
Inklusive Serato DJ Lite, Rekordbox und djay Pro
Kontra
Keine Bedienelemente zur Navigation in der Songsammlung
Teilweise umständlich erreichbare Mehrfachbelegungen
Preis:
189 EUR
Weitere Informationen gibt es auf der Website von AlphaTheta.
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