Behringer bietet mit dem DX2000 USB einen 19-Zoll-Installationsmixer mit sieben Kanälen, der schon eine ganze Weile auf dem Markt ist, aber in der Beliebtheitsskala von Alleinunterhaltern, Barbetreibern und mobilen DJs nach wie vor an der Spitze rangiert. Was ist sein Erfolgsgeheimnis?
Behringer DX2000 USB
Der Behringer DX2000 USB misst 160 x 340 x 440 mm und kann stehend auf einem Tisch betrieben oder in ein 19-Zoll-Rack eingebaut werden. Wer die Rackmontage bevorzugt, sollte hier mindestens drei Höheneinheiten zur freien Verfügung haben und kann den Mixer, dank der zum Lieferumfang gehörenden Rackschienen, sofort integrieren. Das Behringer-Gerät hat ein recht robustes Metallgehäuse und wiegt 6,7 Kilogramm – gute Bedingungen für einen einfachen Transport.
Zum Schutz gibt es im Fachhandel optional erhältliche, stabile Cases wie zum Beispiel dieses hier. Im Lieferumfang befinden sich neben dem Mixer noch ein Netz- und ein USB-Kabel, der Hersteller verweist zudem noch auf ein „massives Software-Bundle“, das man auf der Webseite herunterladen kann. Dieses umfasst unter anderem Audacity sowie Podfier und Golden Ear.
Kanalzüge
Die sieben Kanalzüge des Behringer DX2000 USB sind unterschiedlich konfiguriert. Die Kanäle eins und zwei sind als Mono-Mikrofonkanäle ausgeführt, deren Signale direkt in den Hauptmix geroutet werden. Die übrigen fünf Stereokanäle lassen sich mit Plattenspielern oder CD-/Media-Playern kombinieren und sind optional mit einem Crossfader steuerbar. Als Besonderheit besitzen die Kanalfader einen extra langen Regelweg von zehn Zentimetern und Faderkappen, die man so eher im Studiobereich antrifft.
Eingangs- und Clip-LEDs erleichtern die Nutzung und griffige Pegelhub- sowie Dreiband-EQ-Regler erlauben bequeme Signalanpassungen. Die Monokanäle sind mit Panoramareglern, Low-Cut- sowie Talkover-Tastern versehen. Zur Anpassung der Talkover-Funktion gibt es Sensitivity-, Time- und Damping-Regler. Die Stereokanäle verfügen über Taster zum Ein- und Ausschalten der EQs sowie Track-Start-Taster.
Master-/Monitor-Sektion
Auf der rechten Seite des Behringer DX2000 USB befindet sich die Master-/Monitor-Sektion mit übersichtlichen Anzeigen, um die Ausgangs- und Kanalpegel zu beobachten. Neben dem Hauptausgangssignal sind verschiedene alternative Pegel für das Monitoring, den Zone-Ausgang und Lichtanlagen kontrollierbar. Zudem lassen sich die Kopfhörersignale regulieren und der Infinium-Crossfader wahlweise mit Punch- oder Cut-Funktionen versehen.
Mit zwei zusätzlichen Tastern kann man das Hauptausgangssignal temporär anheben (+4 dB) oder absenken (-20 dB) und über einen Anschluss (12 V, 5 W) lässt sich eine Schwanenhalslampe installieren. Mittig am rechten Rand ist die Kopfhörerbuchse platziert, was meiner Meinung nach etwas unglücklich ist, da es bei der Bedienung eines Zuspielers auf der linken Seite dazu kommen kann, dass das Kabel mit dem Crossfader und anderen Tastern kollidiert.
Anschlüsse
Die Rückwand des Behringer DX2000 USB ist mit einer Reihe an analogen und digitalen Anschlüssen versehen. Die beiden Monokanäle bieten XLR- sowie Klinkenbuchsen und eine zusätzliche Insert-Option für Effektgeräte. Die Kanäle drei bis fünf sind mit umschaltbaren Phono-/Line- und CD-Cinch-Anschlüssen versehen. Der sechste Kanal bietet einen CD- und einen Line-Cinch-Eingang und der siebte einen Klinken-Line- sowie Cinch-CD-Port und einen weitern CD-Eingang auf der Oberseite.
Alle Stereokanäle verfügen über eine Remote-Control-Buchse, die ein Startsignal an kompatible Player aussenden. Links neben den Mixerkanälen befindet sich eine Send-Return-Schleife zum Anschluss eines Effektgeräts. Leider ist diese Routing-Option nur von den Monokanälen aus nutzbar. Zur digitalen Kommunikation steht eine USB-B-Buchse bereit, über die man Audiosignale an bzw. von einem Computer senden und empfangen kann. Treiber werden zur Nutzung nicht benötigt, sodass man die Schnittstelle spontan und unkompliziert verwenden kann.
Der Hauptausgang bietet Klinken- und XLR-Buchsen sowie eine Insert-Option für externe Limiter oder Kompressoren. Monitor- und Zone-Outputs stehen als zusätzliche Ausgänge parat. Wer eine Lichtanlage speisen möchte, kann ein separates Monosignal abgreifen, ein anpassbarer Sub-Bass-Out erlaubt eine ergänzenden Schubverstärkung im Bereich der unteren Frequenzen. Zum Mitschneiden von Darbietungen gibt es einen Recording-Ausgang, der alle Kanäle beinhaltet und ein Cinch-Pärchen auf der Oberseite, das die Mikrofonkanäle ausschließt.
Praxis
Der Behringer DX2000 USB kann aufgrund seiner zahlreichen Ein- und Ausgänge flexibel genutzt werden und lässt sich an zahlreiche Geräte anschließen. Der Mixer ist als Festinstallation in einer Bar, einem Club oder Podcast-/Musik-Studio sowie als mobile Schaltzentrale auf Hochzeiten, Firmenfeiern und Jubiläumsevents einsetzbar. Die Verkabelung ist für erfahrene Nutzer:innen kein Problem, wobei meiner Meinung nach zusätzliche Mikrofonanschlüsse auf der Oberseite, ein vierter Plattenspieleranschluss sowie eine Routingoption für die Effektschleife aus den Stereokanälen heraus dem Mixer ganz gut gestanden hätten. Aber das ist sicherlich auch nicht für jede:n Anwender:in relevant – Meckern auf hohem Niveau.
Mobile-DJs können mit dem Behringer DX2000 USB dank der Track-Start-Taster bequem arbeiten und Durchsagen per konfigurierbarer Talkover-Funktion gut verständlich vortragen. Die sehr langen Faderwege der Kanalfader eignen sich für lange Überblendungen, wer es etwas knackiger mag, greift hier zum Crossfader, der zudem kleine „Mixtricks“ durch Drücken der Punch-/Cut-Taster erlaubt. Die Faderkurve des Crossfaders ist anpassbar, hierzu muss allerdings das Gehäuse geöffnet werden, was einen Verlust der Garantie nach sich zieht. Klingt komisch, ist aber genau so in der Anleitung des Geräts beschrieben.
Der Eingriff in das Frequenzbild gelingt mit den Dreiband-EQs in den Stereokanälen recht ordentlich, wobei sich hier aufgrund der gewählten Parameter keine ganz dramatischen Modellierungen vornehmen lassen und in der Stellung „Kill“ auch nicht das komplette Musiksignal ausgelöscht wird. Am Gesamtsignal des Mixers habe ich nicht viel auszusetzen, es präsentiert sich für den Live-Betrieb ausreichend druckvoll und transparent.
Neben analogen Zuspielern kann man per USB auch einen Rechner in das Setup einbinden und Tracks von der Festplatte wiedergeben. In meinem Praxischeck habe ich aber auch herausgefunden, dass sich ein iPad (per passendem Adapter) ebenfalls via USB an den Mixer anschließen lässt und man so die Möglichkeit hat, Streamingdienste, virtuelle Drummaschines, Synthesizer etc. sehr einfach in ein DJ-Set einzubinden. Sollte kein passender Adapter vorhanden sein, kann man ein (mobiles) Device auch spontan analog verkabeln, was man am einfachsten über den Stereoeingang für den siebten Kanal auf der Bedienoberfläche macht.
Fazit
Der Behringer DX2000USB ist eine siebenkanalige Musikschaltzentrale, die sich durch eine große Vielfalt an analogen und digitalen Ein- und Ausgängen mit zahlreichen Zuspielern kombinieren lässt. Der robuste Mixer kann Signale aus Media-Playern, Plattenspielern aber auch von Computern und Tablets sowie von zwei Mikrofonen verarbeiten. Die Ausgangssignale werden ebenfalls in vielfältiger Weise zur Verfügung gestellt, sodass professionelle PAs inklusive zusätzlicher Subwoofer, Monitorwege und Submixer problemlos nutzbar sind. Kleine Anschlussergänzungen im Bereich der Mikrofone, Plattenspieler und Effekte hätten das Produkt meiner Meinung nach noch unwiderstehlicher gemacht, aber man kann ja nicht alles haben. Der Mixer ist robust ausgeführt und kann flexibel stationär im Heimbereich, aber auch „On the road“ als mobile-DJ-Werkzeug zum Einsatz kommen und bietet zudem mit einem Straßenpreis von 231 Euro ein nahezu unschlagbares Preis-Leistungs-Verhältnis.
Pro
Robustes Metallgehäuse
Viele Anschlussoptionen
USB-Anschluss für Computer und Tablets
Flexibler Einsatz im Heim- und mobilen Bereich
Nutzbar als Tisch- und Rackgerät
Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
Kontra
Anpassung der Crossfaderkurve führt zu Garantieverlust
Kopfhörerbuchse nicht optimal platziert
Preis:
329,00 EUR
Weitere Informationen gibt es auf der Website von Behringer.
4 Kommentare zu "Test: Behringer DX2000 USB / Installationsmixer für DJs"
Der Bericht ist sehr gut gewesen habe einiges Erfahren über den Mixer .Ich habe LED eingebaut wenn Mikrofon auf ist Rot und Grün werde noch wenn Telefon auf der Leitung ist Blaue LED einbauen .Schönes Bord .Ich habe noch von Yamaha Mischpult MG10 XU das hat leider nur dreh Regler . Bin im Besitz von guten Studio Bandgeräte ReVox A77 und Tascam 32 .
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Hi, ah, hatte ich überlesen, danke! Sehr guter, umfangreicher Testbericht.
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Hi, besten Dank für deinen Kommentar. Ich hatte im Test folgendes geschrieben "Am Gesamtsignal des Mixers habe ich nicht viel auszusetzen, es präsentiert sich für den Live-Betrieb ausreichend druckvoll und transparent."
Beste Grüße
Boris
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Interessanter Testbericht. Leider nix zum Wichtigsten, der Klangqualität.
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