Hercules hat einen neuen Mini-Controller DJ Control Instinct P8 im Programm, der als Einsteigerpaket mit Software erhältlich ist. Wer sich den Neuzugang einmal näher anschauen sollte, habe ich für euch herausgefunden.
Hercules bietet eine breite Palette an Einsteiger-Controllern an. Wie sich der neue DJ Control Instinct P8 in das vorhandene Angebot einreiht, erfahrt ihr in diesem Test.
Pocketsize
Der Hercules DJ Control Instinct P8 hat sehr bescheidene Abmessungen und begnügt sich mit 265 x 195 x 45 Millimetern. Das Gerät wird via USB mit Strom versorgt, wodurch ihr es bequem transportieren und beispielsweise auch im Zug zum Vorbereiten von DJ-Sets nutzen könnt. Der Controller ist mit zwei Decks bestückt, die über beleuchtete Bedienelemente verfügen. Zur Kontrolle der Songs stehen euch kleine, 7,5-Zentimeter-Jog-Räder zur Verfügung, die auf Druck reagieren.
Des Weiteren findet ihr in den Decks gummierte Transporttasten und insgesamt 8 Pads, die verschiedene kreative Features steuern. Zur Bedienung von Dualmode-Filtern und Loops gibt es Encoder mit Druckfunktion. Auf Pitchfader hat Hercules wahrscheinlich aus Platzgründen verzichtet. Zwischen den beiden Decks befindet sich der Mixerbereich. Dieser ist als zweikanalige Version ausgeführt und bietet Dreiband-EQs, Kanalfader und einen Crossfader. Zur Aktivierung der Cue-Funktion findet ihr zwei blau leuchtende Taster. Ein mittig plazierter Encoder erlaubt die Navigation in der Songsammlung.
Im Inneren des Controllers arbeitet eine Soundkarte, die die digitalen Signale mit 16 Bit und 48 kHz verarbeitet und über zwei Stereoausgänge verfügt. Die Rückseite des DJ Control Instinct P8 beherbergt den USB-Anschluss und die Cinch-Buchsen des Masterausgangs.
Einen separaten Monitorausgang gibt es nicht. Auf der rechten Seite des Gehäuses ist eine Miniklinkenbuchse ausgeführt, die das Kopfhörersignal ausgibt. Erweiterungen durch Zuspieler oder Mikrofone sind nicht möglich.
Praxis-Check
Im Lieferumfang des DJ Control Instinct P8 befindet sich die Software DJUCED 40°, die sich direkt nach der Installation mit dem Controller steuern lässt.
Der Hercules-Controller bietet eine aufgeräumte Oberfläche, so dass ihr die meisten Funktionen, ohne einen Blick ins Handbuch zu werfen, identifizieren könnt. Aufgrund der kompakten Gehäusedimensionierung sind die verbauten Bedienelemente recht klein. Das Gerät ist ordentlich verarbeitet, wobei seine Haptik und Klangqualität an den Bedürfnissen von Einsteigern ausgerichtet ist. Viele von euch werden die Software DJUCED 40° wahrscheinlich nicht kennen.
Das Programm hinterlässt einen recht aufgeräumten Eindruck und bietet einen sehr soliden Funktionsumfang. In Verbindung mit dem DJ Control Instinct P8 stehen euch zwei Track- und zwei Sampler-Decks zur Verfügung. Nach dem Laden der Tracks in die Decks werden diese analysiert. In meinem Praxistest habe ich zahlreiche Musiktitel aus verschiedenen Genres durch den Analysealgorithmus gejagt und habe dabei festgestellt, dass die Software in den meisten Fällen eine gute Arbeit leistet. 4/4-Takt-Songs wurden in der Regel treffsicher erkannt, bei Dubstep, Trap und Drum-’n’-Bass waren manchmal kleine Nacharbeiten am Beatgrid notwendig, das die Software über die Tracks legt. Ihr könnt die Songs anschließend per Tastendruck automatisch beatmatchen oder manuell zu Werke gehen. Da es keine Pitchfader gibt, müsst ihr die Songgeschwindigkeiten bei gehaltener Shift-Taste mit den Jogwheels verändern. Pitchbends zum Anschieben oder Abbremsen der Songs lassen sich mit den Wheels ebenfalls ausführen. Das Mixen der Tracks gelingt mit den Kanalfadern und dem Crossfader. Im Setup-Menü der Software könnt ihr verschiedene Einstellungen für den Crossfader auswählen und beispielsweise den Kurvenverlauf modifizieren. Das kleinste einstellbare Cut-Lag war dabei 3 Millimeter, was für einen Einsteiger-Controller ok ist, allerdings nicht gerade zum Scratchen einlädt. Gleiches gilt auch für die Jogwheels, die klein und etwas wenig griffig sind. Gut gelungen sind die kreativen Funktionen, die ihr mit den Pads kontrollieren könnt. Ihr habt hier einen direkten Zugriff auf automatische Loops und bis zu vier Hotcue-Punkte. Zudem lassen sich mit den Pads Effekte und die Sampler-Decks steuern. 14 Effekte in brauchbarer Qualität stehen zur Auswahl, die sich aus Filtern, Delays, Chorus und digitalen Zerstörern zusammensetzen. Die Sampler-Decks sind ab Werk mit Samples von Loopmasters gefüllt, die sich zum Untermalen von Tracks oder ausschmücken von Breaks nutzen lassen. Die Steuerung mit dem Controller ist auf die ersten vier horizontal angeordneten Samples beschränkt.
MIDI-Mappings
Wenn ihr bereits eine DJ-Software nutzt könnt ihr diese in den meisten Fällen ebenfalls mit dem DJ Control Instinct P8 steuern, da der Controller gewöhnliche MIDI-Kommandos sendet. Hercules bietet für die Programme VirtualDJ 8, DJay Pro und Traktor Pro 2 fertige Mappings zum Runterladen auf der Webseite an. Ich habe das Traktor-Mapping in einem Schnelldurchlauf gecheckt und fand das recht ordentlich. Sollte euch das nicht gefallen, könnt ihr es natürlich auch jederzeit anpassen.
Fazit
Der DJ Control Instinct P8 von Hercules wird als komplettes Einsteigerpaket geliefert, das den Start ins digitale Auflegen für kleines Geld erlaubt. Die Software DJUCED 40° ist gut ausgestattet und bietet neben den Grundfunktionen eine umfassende Kreativabteilung. Hinsichtlich der Haptik und Ausstattung des Controllers solltet ihr schon aufgrund des Preises keine allzu hohen Maßstäbe anlegen. Wer aber auf der Suche nach einem Platzsparer ist, den man einfach in eine Reistasche packen kann, sollte sich das Hercules Gerät einmal näher anschauen.
Hersteller: Hercules
Preis: 120 Euro
Getestete Softwareversion 3.1.3
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Alternativen
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