Mit dem neu erschienen Electribe Sampler komplettiert der japanische Hersteller Korg seine Groove-Box-Serie, die Electribes von Korg gehören bei vielen Live-Acts, DJs aber auch in Studios mittlerweile zur Grundausstattung. Was das ganz in Schwarz gehaltene Gerät zu bieten hat und wir ihr es in euer DJ-Setup einbinden könnt, erfahrt ihr in diesem Test.
Äußerliches
Das Gehäuse des Electribe Samplers ist genauso kompakt bemessen wie das des Schwestermodells und auch die allgemeine Bedienung weißt sehr viele Parallelen auf. Der gut verarbeitete Sampler ist mit beleuchteten und beschrifteten Bedienelementen ausgestattet, die sich zielsicher auffinden lassen. Neben der Standardversion in schwarz, gibt es mittlerweile auch eine metallic-rote Edition. Zum Einspielen oder der Programmierung von Pattern gibt es 16 Pads mit einer optionalen Anschlagsdynamik und ein XY-Touchpad, das zum Triggern von Samples oder zur Steuerung der Mastereffekte genutzt werden kann.
Das verbaute Display zeigt die Namen der Samples sowie das ausgewählte Pattern an. Darüber hinaus dient es auch zur Parameteranzeige und unterstützt die Bedienung des Konfigurationsmenüs. Die Audioanschlüsse des Electribe Samplers befinden sich auf der Geräterückseite. Hier gibt es einen Hauptausgang mit Klinkenbuchsen, einen Kopfhörerausgang sowie einen Eingang zum Sampeln mit Miniklinkenbuchsen. Um mehrere Geräte parallel nutzen zu können, sind Sync- und MIDI-Buchsen verbaut, die ein MIDI-Clock-Signal senden oder empfangen können.
Wenn ihr den Sampler mit einer Software kombinieren möchtet, steht euch zudem ein USB-Anschluss zur Verfügung, der auf der linken Seite ausgeführt ist. Ein SD-Kartenslot, der Speicherkarten mit bis zu 32 GB akzeptiert und übernimmt die Zuführung von Samples und das Speichern von Anwenderdaten. Gut finde ich, dass Korg dem Gerät neben dem Netzteilanschluss auch ein Batteriefach spendiert hat und so eine unkomplizierte mobile Nutzung möglich ist.
Grooves
Die Bedienung des Electribe Sampler ist einfach gehalten und gleicht in weiten Teilen der des "normalen“ Electribe. Wenn ihr das Synthie-Modell habt, könnt ihr direkt mit dem Erstellen von Pattern beginnen. Für das Generieren von Grooves kann die Step-Sequenzer-Programmierung oder die Aufnahmefunktion genutzt werden. Die Pattern haben eine maximale Länge von vier Takten und zeigen ihre aktuelle Position durch LEDs an. Bis zu 16 Monosamples könnt ihr zur Erstellung eines Pattern nutzen und dieses mit der Swing-Funktion oder so genannten Groove-Templates modifizieren. Zudem lassen sich auch Reglerbewegungen aufzeichnen und so beispielweise Filterverläufe oder Effektparameter dynamisch steuern. Die Keyboard- oder Chord-Funktion des Samplers erlaubt das tonale Spielen von Samples und somit das Aufzeichnen von Melodien oder Bass-Spuren. Für den Live-Einsatz gibt es die Möglichkeit, die Pattern als Pattern-Set auf die Pads zu legen und diese nahtlos umzuschalten. Damit sich die Live-Präsentation lebendiger darstellt, könnt ihr die Pattern in Echtzeit bearbeiten, ohne die gespeicherten Sequenzen dauerhaft zu verändern.
Mit der Funktion "Step Jump“ lassen sich Breaks erzeugen und bestimmte Sequenzpositionen durch das Drücken von Pads fixieren. Bei der Ausführung müsst ihr allerdings darauf achten, das ihr das Pad zum richtigen Zählzeitpunkt wieder loslasst, damit die Synchronisation zu einem Track aus eurem DJ-Set erhalten bleibt. Etwas gefahrloser ist dagegen die Part-Mute-Funktion, mit der ihr Sounds aus dem Pattern temporär akustisch eliminieren könnt. Bei einem Einsatz im Studio lassen sich Songs live arrangieren und mit dem Event-Recorder aufnehmen. Einen Songmodus hat der Electribe Sampler aktuell leider nicht zu bieten, allerdings lassen sich die Pattern als WAV- oder Ableton-Live-Dateien exportieren und diese mittels einer SD-Karte auf den Rechner übertragen.
Samples
Im Auslieferungszustand ist der Electribe Sampler mit 500 Sounds ausgestattet, mit denen Ihre eure ersten Pattern zusammenstellen könnt. Die Sounds decken viele aktuelle Dance-Styles ab und setzen sich aus gut klingenden, perkussiven und tonalen Vertretern zusammen. Um den Sampler mit eigenen Samples zu bestücken, lassen sich WAV-Dateien importieren oder Samples direkt aufnehmen. Zum Sampeln schließt ihr einfach eine Audioquelle an die Audio-In-Buchse an und startet die Aufnahmefunktion oder ihr nutzt die Resample-Funktion für das Recorden von Pattern. Die Aufzeichnungen lassen sich als Mono- oder Stereosamples mit einer Samplefrequenz von 48 kHz festhalten. Die gesamte Speicherkapazität beträgt 270 Sekunden für Mono-Samples und 999 Samples können maximal verwaltet werden. Die aufgenommenen Samples müssen in jedem Fall auf einer SD-Karte gespeichert werden, da sie sonst nach dem Ausschalten des Geräts gelöscht werden.
Bei Bedarf könnt ihr die Werkssamples einzeln, aber auch komplett eliminieren, um mehr Platz für eigene Inhalten zu haben. Mit den Bedienelementen des Electribe lassen sich die Wiedergaberichtung, der Start- und Endpunkt sowie die Tonhöhe der Samples verändern. Wenn ihr längere Samples aufgenommen habt, könnt ihr diese mit der Slice-Funktion zerteilen und anschließend als Loop, auf mehrere Pads verteilt, wieder zusammensetzen. Auf diese Weise kann das Sample, in einer vom Ausgangstempo abweichenden Geschwindigkeit wiedergeben werden, ohne das es zu dramatischen Klangverschlechterungen kommt. Meiner Meinung nach kompensiert diese Slice-Funktion ein nicht vorhandenes Timestretching und ist flexibler in der Handhabung, da bei einem erneuten Tempowechsel keine neue Berechnung stattfinden muss.
Klangformung
Die Sounds des Samplers lassen sich auf unterschiedliche Weise bearbeiten. Drei Filtertypen, Hochpass, Tiefpass und Bandpass stehen zur Auswahl und sind mit Resonanz koppelbar. Um die Bedienkomplexität zu vereinfachen gibt es Modulationstemplates, die feste Quelle/Ziel-Kombinationen beinhalten und beispielsweise LFOs, Hüllkurven oder Zufallsgeneratoren umfassen, die die Tonhöhe, Filter oder die Effekte modulieren. Für jedes Sample eines Pattern lässt sich ein individueller Insert-Effekt aktivieren. 38 verschiedene Effekte hat der Sampler zu bieten, die sich aus gut klingenden Delays, Bitcrushern, Slicern, Ring Modulatoren, Filtern, Flangern etc. zusammensetzen. Mit Mastereffekten könnt ihr dem gesamten Pattern zu Leibe rücken, aber auch hier kann individuell für jeden Sound entschieden werden, ob er eine Effektbearbeitung erfahren soll oder nicht. Die Mastereffekte lassen sich mit dem XY-Touchpad sehr gut in Echtzeit steuern. Hier habt ihr die Auswahl zwischen 32 Effekten, die unter anderem Hall-, Looper-, Verzerrer- und Chorus-Effekte umfassen.
Einsatzmöglichkeiten
Der Electribe Sampler bietet recht viele Einsatzpotentiale. Ihr könnt damit Beat-Pattern für eure Musikproduktionen oder eurer DJ-Set kreieren. Für einen Live-Einsatz lassen sich die exportierten Pattern beispielsweise in ein Remix-Deck von Traktor Pro oder in ein Sampler-Deck einer anderen DJ-Software zu laden. Mit diesen könnt ihr andere Tracks untermalen oder Breaks ausschmücken. Alternativ, und das halte ich persönlich für den spannenderen Ansatz, könnt ihr den Electribe Sampler live bei euren Gigs verwenden, um die Pattern wiederzugeben. Die Synchronisation zwischen Traktor Pro und dem Sampler funktioniert sehr gut.
Ich habe für meinen Test den Sampler via USB an mein MacBook angeschlossen und Traktor zum Senden des MIDI-Clock-Signals eingerichtet. Der Sampler kann per Knopfdruck von Traktor aus gestartet und gestoppt werden und die Pattern lassen sich live generieren und arrangieren.
Die Audiosignale aus dem Electribe können hierzu über einen Soundkarteneingang in ein Live-Deck von Traktor Pro geroutet werden. Alternativ könnt ihr den Sampler aber auch an einen Kanalzug eures DJ-Mischpults anschließen.
Fazit
Der Electribe Sampler von Korg ist eine flexibel nutzbare Groove-Box, die ihr im Studio aber auch live sehr gut einsetzen könnt. Aufgrund seiner kompakten Abmessungen lässt sich der Sampler einfach transportieren und das intuitive Bedienkonzept macht viel Spaß. Der aktuell fehlende Songmodus ist meiner Meinung nach nur dann problematisch, wenn ihr das Gerät für komplette Musikproduktionen nutzen wollt. Die alternativ angebotenen Exportoptionen vor allem die direkte Unterstützung für Ableton Live gleichen diesen Mangel zumindest in einigen Anwendungsszenarien aus.
Preis: 449 EUR
Mehr Informationen auf der Korg-Website.
2 Kommentare zu "Test: Korg Electribe Sampler"
ich muss mich korigieren .
es2 kann eine karte für alle songs benutzen .
der sampler lädt immer die nicht unbenannte letzte sample all datei automatisch
um alle songs mit den richtigen samples zu laden ,muss man das immer in 3 schritten tun .
erst sample-all und all-patterns exportieren und am pc passend umbenennen . danach separat importieren .
drauf achten, das beim umbenennen die dateibezeichnung bleibt .
also (.all) bei samples und (.e2sallpat) bei pattern muss bleiben
samples kann mann nicht vorhören in der elektribe
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nachteile:
pro song eine sd karte
keine cc automation vom sequencer an midi out
kein songmmode -nur audioexport bei änderungen von einem einzigen wert
event recorder keine bearbeitung möglich und keine datei ansicht
nur 4 takte- keine 8 oder 16 takt automationen llinear möglich
umständliches samplehandling
geringer sample speicher
pads teilweise eingedrückt
groovetemplates unzuverlässigg und schwankend da serielles midi trigger intern
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