Test: Mackie – Thump GO / 8-Zoll-Akkulautsprecher

Aktive, akkubetriebene Lautsprecher erfreuen sich großer Beliebtheit und werden sowohl indoor als auch outdoor bei unterschiedlichen Anlässen eingesetzt. Der US-amerikanische Hersteller Mackie bietet den portablen Thump GO an, der neben einem guten Sound auch durch praktische Extras überzeugen möchte. Wie sich der 8-Zoll-Lautsprecher im Einsatz bewährt und ob sich der gute Ruf des Herstellers auch im Thump GO bewahrheitet, erfahrt ihr in diesem Test.

Mackie Thump GO

Mackie Thump GO ist ein aktiver, akkubetriebener Speaker, der 457 x 230 x 285 mm misst und circa acht Kilogramm wiegt. Die vielseitig einsetzbare Box hat ein solides Kunststoffgehäuse mit herstellertypischen grünen Akzenten. Ein Metallgitter auf der Vorderseite sorgt dafür, dass die beiden verbauten Lautsprecher keinen Schaden nehmen, ein seitlich ausgeführtes Bedien- und Anschlusspanel bietet analoge Eingänge sowie Möglichkeiten zur Klangformung und Pegeljustierungen.

Durch den Griff auf der Oberseite lässt sich der Speaker einfach transportieren, wer möchte, kann zum weiteren Schutz eine Speaker Bag erwerben. Auf der Unterseite sorgt eine 35-mm-Bohrung für eine Platzierungsoption des Thump GO auf einem Boxenständer, wie dem Mackie T100 oder dem Lautsprechermast SPM200. Hersteller Mackie beschreibt den Speaker als leicht, robust und für den „heavy use“ geeignet. Für den Außeneinsatz wird ein Regenschutz empfohlen. Den Mackie Thump GO bekommt man im Fachhandel für circa 400 Euro.

Bedienelemente und Anschlüsse

Thump GO ist mit einem seitlich ausgeführten Anschluss- und Bedienpanel ausgestattet, das zwei Eingangskanäle umfasst. Die Eingänge lassen sich mit Mikrofonen und Line-Geräten kombinieren und bei Bedarf auch gleichzeitig nutzen. XLR-/Klinken-Kombibuchsen sowie eine Miniklinkenbuchse stehen hier inklusive Pegelregelung zur Verfügung und eine Zuspielung via Bluetooth ist ebenfalls möglich. Ein Drehregler übernimmt die Kontrolle des Masterausgangs und eine Overload-LED signalisiert einen zu hohen Pegel.

Für größere Boxensetups können zwei Thump-GO-Lautsprecher per Bluetooth-Link gekoppelt werden und ein XLR-Ausgang erlaubt den Anschluss eines zusätzlichen Subwoofers oder anderen Lautsprechers. Mittels vier verschiedener Voicing-Modi kann man in das Klangbild eingreifen. Es handelt sich hierbei um EQ-Presets (Music, Speech, Monitor, Sub), deren gewählte Parameter auf dem Gehäuse grafisch abgebildet sind. Ergänzend dazu gibt es Taster mit integrierter LED, die Funktionen wie Outdoor Mode, Music Ducking, Feedback Eliminator und Front LED kontrollieren.

Fernsteuerungs-App

Mackie bietet zur Fernbedienung des Lautsprechers die kostenlose App „Thump Connect 2“ für iOS und Android an. Die App lässt sich dank großer grafischer Bedienelemente recht gut und treffsicher bedienen. Sie erlaubt den Zugriff auf alle Funktionen des Bedienpanels, zeigt den Akkuladestand an und bietet zusätzlich einen Zweiband-EQ. Mit Snapshots kann man zudem Parametereinstellungen für bestimmte Anwendungsfälle speichern. Das ist besonders praktisch, da man den Speaker bereits vorab gezielt für bestimmte Einsätze konfigurieren und diese nach Bedarf abrufen kann, zum Beispiel Speech Voicing für Moderationen oder den Outdoor Mode für den Einsatz im Freien.

Akku

Der Akku befindet sich unter einer Abdeckung auf der Unterseite des Geräts und kann bei Bedarf entnommen bzw. gewechselt werden. Auf der Rückseite des Mackie Thump GO befinden sich der Powerschalter und ein Kaltgeräteanschluss, über den die Box betrieben und der Akku gleichzeitig geladen werden kann. Der Lithium-Ionen-Akku hat eine Kapazität von 5200 mAh und erlaubt einen bis zu 12-stündigen Betrieb ohne externe Spannungsversorgung. Der Ladevorgang dauert circa drei Stunden, wenn die Box nicht benutzt wird, und vier bei gleichzeitiger Musikwiedergabe.

Amp & Speaker

Im Gehäuse des Mackie Thump GO ist ein 200-Watt-Class-D-Verstärker verbaut, der 175 Watt an den 8-Zoll-Bass-Mitten-Lautsprecher und 25 Watt an den 1-Zoll-Polymer-Hochtontreiber abgibt. Die Trennfrequenz ist mit 2 kHz angegeben und der Frequenzgang mit 57 bis 20000 Hz. Der maximale Schalldruck liegt bei stattlichen 115 dB.

Praxis

Die Konfiguration des Thump GO gelingt in wenigen Schritten, die detailliert im Handbuch zu finden sind, wobei auch vieles selbsterklärend ist. Die bequemste Art der Einrichtung erfolgt über die App Thump Connect 2, die wir für unseren Praxistest auf einem Android Smartphone installiert haben. Der Verbindungsaufbau via Bluetooth ist schnell erledigt, Verbindungsabbrüche oder sonstige Störungen sind weder bei der Bedienung noch bei der Musikwiedergabe aufgetreten. Mit der App lassen sich die vier Voicings im laufenden Betrieb umschalten und die passende Auswahl treffen.

Die vom Hersteller gewählten EQ-Parameter sind für die meisten Anwendungszwecke praxisgerecht gewählt und auch das Ducking für moderierte Events funktioniert wie gewünscht. Für eigene Anpassungen steht ein Zweiband-Shelving-EQ zur Verfügung, der Anhebungen und Absenkungen mit bis zu sechs Dezibel erlaubt und bei 80 Hz und 6,5 kHz ansetzt. Hier hätten wir uns einen etwas flexibleren Zugriff gewünscht, um auch die Mitten gezielt modifizieren oder die Einsatzfrequenzen frei wählen zu können.

Der Klang des Lautsprechers hat uns überzeugt, hier wird der Hersteller seinem guten Ruf gerecht. Um den Sound bestens bewerten zu können, haben wir die Box aus verschiedenen Quellen (kabelgebunden und drahtlos) bespielt und eine breite Auswahl an Genres angehört.

Der Mackie Thump GO ist dank seiner umfassenden Anschlussausstattung in vielen verschiedenen Szenarien nutzbar. Die Box kann einzeln oder paarweise in Stereoformation zur Beschallung von kleineren Indoor- und Outdoor-Events zum Einsatz kommen. Für mehr Wumms im Bassbereich ist auch eine Kombination mit Subwoofern möglich. Neben drahtlosen Zuspielern wie Smartphones oder Tablets lassen sich auch Mikrofone direkt verkabeln und zwei Signalquellen parallel wiedergeben.

Der interne Akku verleiht der Box eine zusätzliche Aufstellflexibilität und da ein einfaches Kaltgerätekabel (ohne Netzteil) zum Betrieb genügt, hat man auch hier viele Freiheiten. Auch die Klappe, unter der der Akku sitzt, ist durchdacht: Die Schrauben lassen sich ohne Werkzeug per Münze öffnen. So kann man den Akku im Handumdrehen tauschen und mit neuer Energie versorgen, sollte keine Stromquelle in der Nähe sein.

Alternativen

• Bose S1 Pro System
• The Box Pro DSP 100 BP
• Behringer MPA200BT