Test: Native Instruments Traktor X1 MK3 – Add-on-Controller für Traktor 

Test: Native Instruments Traktor X1 MK3 – Add-on-Controller für Traktor 

Tests. 27. Januar 2024 | 5,0 / 5,0

Geschrieben von:
Boris Alexander

Native Instruments präsentiert mit dem Traktor X1 MK3 einen neuen, kompakten Add-on-Controller. Der Controller tritt in die Fußstapfen der beiden Vorgänger X1 und X1 MK2 und soll durch ein komplett neues Gehäuse, neue Bedienelemente sowie OLED-Displays und LED-Illuminierung überzeugen. Wir haben uns den Neuzugang aus Berlin genauer angeschaut und gecheckt, für welche Einsätze er sich empfiehlt.

Quick Facts

  • Kompakter Traktor-Add-on-Controller 
  • OLED-Displays
  • LED-Illuminierung
  • Integrierter USB-Hub
  • DJ-Controller für DVS-Systeme und Set-Vorbereitungen

Traktor X1 MK3

Das Gehäuse des Traktor X1 MK3 misst 129 x 323 x 56 mm und wiegt 754 g. Der MK3 ist somit etwas größer als seine Vorgänger und verzichtet auf die Plattenspieler-Platzierungshilfe in Form einer unterseitigen Bohrung. Trotz des Größenzuwachses ist der Controller immer noch recht kompakt und lässt sich somit gut transportieren.

Zum Schutz vor Transportschäden und zur erhöhten Positionierung bietet der Hersteller ein passendes Case an. Der X1 MK3 ist sehr gut verarbeitet und die verwendeten Materialien sind sehr ansprechend. Das Gerät ist für 265 Euro im Fachhandel erhältlich und wird inklusive einer Traktor-Pro-3-Vollversion, einem USB-Kabel und einem Netzteil geliefert. 

Native Instruments Traktor X1 MK3 Draufsicht.
Der Traktor X1 MK3 bietet ein größeres Gehäuse als seine Vorgänger und OLED-Displays.

Bedienoberfläche

Der Traktor X1 MK3 bietet zahlreiche Bedienelemente und fünf gut ablesbare OLED-Displays, die mixunterstützende Informationen einblenden. Insgesamt stehen 34 beleuchtete Taster, vier Endlosregler und acht Regler mit Anschlag zur Verfügung. Zweitbelegungen sind ebenfalls implementiert und lassen sich oft durch Drücken der Shift-Taste nutzen. Die Bedienelemente sind in zwei Bereiche unterteilt.

Während der untere Teil fix zur Kontrolle der Transportfunktionen vorgesehen ist, lassen sich die Taster und Drehregler in der oberen Hälfte wahlweise zur Steuerung der Effekte, des Mixers oder Pattern-Sequencers (bei vorhandenem Traktor Pro Plus Abo) nutzen. Alternativ ist für den Controller auch ein MIDI-Modus aktivierbar und somit die Kontrolle einer entsprechend MIDI-steuerbaren Software.  

LED-Illuminierung

Die Unterseite des Traktor X1 MK3 ist transparent, sodass man die Platine und zwölf LED sehen kann. Die LED-Illuminierungen sind ab Werk so konfiguriert, dass sie bei aktivierter Loop-Funktion grün und am Ende eines Songs rot leuchten. Zudem erfolgt ein optischer Hinweis, wenn ein Phasenversatz vorliegt (bei aktivierter Sync-Funktion). Diese visuellen Hilfestellungen und auch die Button-Beleuchtungen lassen sich in Traktor Pro farblich anpassen. 

Native Instruments Traktor X1 MK3 seitlich.
LED-Illuminierungen auf der Unterseite unterstützen den Mixvorgang.

Anschlüsse

Auf der Rückseite des Controllers befindet sich eine USB-B-Buchse zur Spannungsversorgung und zur Kommunikation mit einem Windows-PC oder Mac. Schade, dass NI hier nicht auf einen modernen USB-C-Anschluss zurückgegriffen hat, denn somit sind Verbindungen zu aktuellen Computern oft nur durch ein alternatives USB-Kabel oder einen Adapter möglich. Der Traktor X1 MK3 verfügt zudem über drei USB-A-Anschlüsse, die als Hub fungieren und den bequemen Anschluss weiterer Controller erlauben. Zur Nutzung der Hub-Funktion muss das Netzteil an den X1 angeschlossen werden, für den „normalen“ Betrieb wird es nicht benötigt.

Native Instruments Traktor X1 MK3 Anschlüsse.
Der X1 MK3 ist mit einem USB-Hub ausgestattet.

Praxis

Native Instruments liefert den Traktor X1 MK3 inklusive einer Traktor Pro 3 Lizenz aus, die nach der Geräteregistrierung in der zentralen Anlaufstelle Native Access heruntergeladen werden kann. Damit die Software und der Controller nutzbar sind, müssen die verwendeten Computer mit mindestens macOS 11 und Windows 10 betrieben werden.

Die Installation des Controllers erfolgt mittels USB-Verkabelung und Konfiguration im Traktor Pro Setup Wizard. Anschließend und bei jedem erneuten Programmstart lassen sich die zu kontrollierenden Decks (A, B, C, D) und Effekt-Units (1, 2, 3, 4) selektieren. Die einmal gewählte Zuweisung kann leider im laufenden Betrieb nicht geändert werden, sondern ausschließlich durch ein Trennen und erneutes Herstellen der USB-Verbindung. Hier würden wir uns ein zukünftiges Update wünschen, das einen Wechsel im laufenden Betrieb erlaubt.

Transport, Loop, Browse 

Die untere Sektion des Geräts bietet die gut erreichbaren Basissteuerungen zum Trackmixing und ein Display, das Songnamen, die Restspieldauer und einen Fortschrittsbalken anzeigt. Per Encoder gelingt die Navigation in der Songsammlung und durch Drücken von Sync erfolgt ein automatisches Beatmatching.

Für ein manuelles Beatmatching drückt man die Sync-Taste und dreht zur Tempobestimmung den Loop-Encoder. Kleinere Beatkorrekturen lassen sich anschließend mit den Pitchbend-Tasten durchführen. In der Praxis gelingt das manuelle Beatmatching natürlich nicht so elegant wie mit Jogwheels und Pitchfadern, es funktioniert aber mit etwas Übung durchaus zuverlässig. 

Möchte man seine DJ-Sets kreativ gestalten, kann durch Betätigung des REV-Tasters eine Rückwärtswiedergabe ausgelöst werden. Ein optionaler Flux-Modus sorgt dafür, dass der Mix hierbei nicht auseinanderläuft. Der Traktor X1 MK3 bietet zudem Zugriff auf vier HotCues pro Deck und Encoder zum Einfangen und Modifizieren von Loops.

Der Controller verfügt über zusätzliche Belegungen, die durch das Drücken der Shift-Taste erreichbar sind. So lässt sich beispielsweise der Startpunkt eines Songs durch „Shift + Cue“ anfahren, mit „Shift + Pfeiltasten“ durch den Track navigieren oder mit „Shift + Loop Encoder“ ein Loop verschieben. 

Effekt-Kontrolle

Selektiert man den Effekt-Modus im oberen Bereich des Controllers, können die insgesamt acht Buttons und acht Drehregler zur praxisgerechten Steuerung von Single- oder Group-Effekten genutzt werden. Damit es beim Umschalten nicht zu Parametersprüngen kommt, ist eine Abholfunktion implementiert. Zusätzlich werden abweichende Reglerstellungen im Display durch Pfeile angezeigt, sodass man eine Übereinstimmung gezielt herstellen kann.

Mixer-Kontrolle

Befindet sich der Traktor X1 MK3 im Mixer-Modus, dienen die griffigen Drehregler zur Steuerung von drei EQ-Bändern und die (Kill-) Taster zur schnellen Deaktivierung des entsprechenden Frequenzbands. Die untersten Regler übernehmen die Modifikation der Kanallautstärken und die daneben platzierten Taster aktivieren die Vorhörfunktion. Das Display blendet auch im Mixer-Modus unterstützende Infos ein. 

Die meisten Funktionsbelegungen lassen sich durch Ausprobieren identifizieren, wir empfehlen aber trotzdem das Studium des Handbuchs, um alle Zweitbelegungen treffsicher nutzen oder den Controller bei Bedarf anpassen zu können. Aufgrund der gebotenen Funktionen eignet sich der Traktor X1 MK3 hauptsächlich als Ergänzung für ein DVS-System oder zur Vorbereitung von DJ-Sets.

Unterschiede zu den Vorgängern

  1.  
  2. Größeres Gehäuse ohne Bohrung auf der Unterseite
  3. Größere Buttons
  4. Neue Drehregler und Encoder
  5. OLED-Displays
  6. USB-Hub
  7. LED-Illuminierung
  8. Mixer-Modus

Alternativen

Fazit

Der Traktor X1 MK3 ist ein praktischer Add-on-Controller für Traktor Pro und bietet den bislang größten Funktionsumfang der X1-Serie. Das Gerät ist sehr gut verarbeitet und verfügt über eine Vielzahl an gut dosierbaren Drehreglern und beleuchteten Tastern. Zur Arbeitserleichterung ist das Gerät mit OLED-Displays und einer mixunterstützenden LED-Illuminierung auf der Unterseite versehen. Der Controller kann Transport-, Effekt- und Mixersteuerungen übernehmen und bietet zudem einen MIDI-Modus, um mit alternativen Programmen zu kommunizieren. Die Spannungsversorgung und Kommunikation mit einem Windows-PC oder Mac gelingt über einen USB-Anschluss. Wer den verbauten Dreifach-USB-Hub zur Setup-Erweiterung nutzen möchte, muss hierzu das beiliegende Netzteil verwenden. Der Traktor X1 MK3 eignet sich als Ergänzung für ein DVS-System, aber auch zur alleinigen Vorbereitung von DJ-Sets unterwegs und wird inklusive einer Traktor-Pro-Vollversion für 265 Euro angeboten.

Gesamtwertung:
4,5 von 5,0
Qualität:  
4,5 von 5,0
Preis-Leistung:  
4,5 von 5,0

Pro

Gute Verarbeitung
Einfach Inbetriebnahme
Gut ablesbare Displays
USB-Hub integriert
Viele Steuerungen
Inklusive Traktor-Pro-Vollversion

Kontra

Deckzuweisungen im laufenden Betrieb nicht änderbar
Kein USB-C-Anschluss

Preis:

256 EUR

Weitere Informationen gibt es auf der Website von Native Instruments.

Veröffentlicht in Tests und getaggt mit Add-on-Controller , DVS , Native Instruments , Traktor Pro , Traktor X1 Mk3

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