Der Numark NS4FX ist ein vierkanaliger Controller für Serato DJ, der durch einen großen Funktionsumfang Einsteiger:innen sowie fortgeschrittene DJs, aber auch mobile Beschaller ansprechen möchte. Wie der Neuzugang unseren Testparcours gemeistert hat, erfahrt ihr nachfolgend.
Numark NS4FX
Der Numark NS4FX wird in einer recht ansprechenden Umverpackung geliefert, die den Controller, ein USB-Kabel sowie ein Netzteil und ein gedrucktes Handbuch beinhaltet. Das Ergebnis unserer Vermessung lautet 59,7 x 27,4 x 6,1 cm, was für einen vierkanaligen Controller nicht sonderlich ausladend ist. Da auch das Gewicht mit drei Kilogramm moderat ausfällt, attestieren wir dem Numark-Gerät gute Voraussetzungen für einen mobilen Einsatz und ein problemloses Aufstellen in den heimischen vier Wänden. Weitere Pluspunkte sammelt der Controller durch seine saubere Verarbeitung und solide Materialwahl, die aber nicht mit Geräten aus dem Profisegment mithalten kann. Der NS4FX mit zwei Decks und einer Mixereinheit ausgestattet und schaltet die Software Serato DJ Lite frei, sein UVP liegt bei 599 Euro.
Decks
Schauen wir uns zunächst die Decks des Controllers an. Diese sind identisch bestückt und ausgerichtet, was die Bedienung und den Einstieg erleichtert. Illuminierte Taster mit einem definierten Druckpunkt erlauben das Starten, Stoppen und automatische Angleichen der Songs. Für manuelle Tempomanipulationen hat der Hersteller dem Gerät Pitchfader mit einem langen Regelweg von zehn Zentimetern spendiert, die ein praxisgerechtes Arbeiten erlauben. Berührungsempfindliche Jogwheels mit einem Durchmesser von sechs Zoll sind für Pitchbends und Scratchmanöver nutzbar. Numark hat diese mit Displays ausgestattet, die mixrelevante Informationen wie das Tempo, den Songfortschritt etc. anzeigen.
Zur Aktivierung von Loops für Mixtricks gibt es drei Taster und zur Steuerung der kreativen Funktionen sind pro Deck acht einfarbig beleuchtete, gummierte Performancepads verbaut. Die verwendete Software bestimmt hierbei den Umfang der kontrollierbaren Funktionen. Aufdrucke auf dem Controller informieren die Anwender:innen, welche Features in Serato DJ Lite und Pro oder durch den Kauf von Erweiterungen (Pitch'n' Time) nutzbar sind. In Kombination mit Serato DJ Lite lassen sich mit den Pads vier Hotcue-Punkte nutzen, automatische Loops setzen, Fader Cuts ausführen und Samples abfeuern. Erwirbt man das kostenpflichtige Serato DJ Pro Upgrade für 199 Euro, erweitert sich der Funktionsumfang um zusätzliche HotCues und Sampletrigger sowie die Features Roll, Slicer und Scratch Bank.
Mixer
In der Mitte des NS4FX ist die Mixersektion untergebracht. Hier gibt es vier gleich ausgestattete Kanalzüge mit recht griffigen Level-, Dreiband-EQ- und Filter-Reglern. Das Mixing übernehmen leichtgängige Kanalfader, die per Schieberegler auf der Vorderseite dem Crossfader nach Belieben zugewiesen werden. Die Konfiguration des Crossfaders erfolgt ausschließlich in der Software, hierzu sind keine Bedienelemente am Controller verbaut. Um Übersteuerungen zu verhindern, lassen sich die Mastersignale per fünfstufiger LED-Ketten im Auge behalten.
Leider besteht diese Möglichkeit nicht für die Kanalsignale. Zentral platziert befinden sich die Bedienelemente zur Steuerung der Software-Effekte. Numark hat dem NS4FX hierzu zwei Wippen spendiert, die mittlerweile bei sehr vielen Controllern und Mixern verbaut werden, und zusätzlich sechs Effektauswahltaster. Für ergänzende Line- oder Mikrofonsignale gibt es im linken Deck einen Level- und Tone-Regler und die Master- und Booth-Signale sind auf der rechten Seite des Controllers steuerbar.
Anschlüsse & Soundkarte
Auf der Rückseite des Numark NS4FX befindet sich eine überschaubare Anschlussausstattung. Hier gibt es neben einer Netzteilbuchse einen USB-A-Anschluss, der zum Datenaustausch mit einem Mac- oder Windows-Computer dient. Damit die Beschallung auch über eine größere PA gelingt, sind symmetrische XLR-Buchsen verbaut, die das Mastersignal ausgeben. Ein Cinch-Paar übernimmt die Ausgabe der Boothsignale für das Monitoring.
Mobile DJs können ihr digitales DJ-Set durch Mikrofone (Klinkeneingang) oder Line-Pegel-Quellen wie Mediaplayer etc. (Cinch-Eingang) erweitern. Auf der Vorderseite des Controllers gibt es einen zusätzlichen Klinkeneingang für ein zweites Mikrofon und zwei Kopfhörerausgänge. Die interne Soundkarte arbeitet mit den gewohnten 24 Bit und 44,1 kHz.
Praxis
Die Inbetriebnahme des Numark NS4FX gestaltet sich recht unaufgeregt, da der Controller lediglich verkabelt und die Software nach dem Herunterladen installiert und gestartet werden muss. In unserem Test mit Windows- und Apple-Laptops erkannte die neuste Version von Serato DJ Lite (1.5.12) die Numark-Fernsteuerung ohne Probleme. Das praxisgerechte Layout erlaubt Einsteiger:innen, aber auch allen anderen Anwendergruppen das Drehen einer schnellen ersten Kennenlernrunde. Mit Drehreglern und Tastern in der Mixersektion lässt sich durch die Songsammlung navigieren, die sich aufpreispflichtig auch um Streamingdienste wie Tidal, Beatport Link, Beatsource Link und Soundcloud erweitern lässt.
Das manuelle Angleichen (Beatmatching) der Tracks funktioniert dank der lang dimensionierten Pitchfaderwege und sehr feinfühlig reagierenden Jogwheels sehr gut. Somit können Einsteiger:innen diese Technik mit dem Controller erlernen und fortgeschrittene Umsteiger:innen wie gewohnt arbeiten. Klar kann man zum Beatmatching auch einfach auf die „Sync“-Taste drücken, aber das ist ja bekanntlich nicht jedermanns Sache.
Das Mixing der Tracks mit den EQs, Filter und Fadern gelingt sehr ordentlich. Klanglich bieten die Serato DJ Lite Funktionen solide Kost und Hersteller Numark hat auf dem NS4FX genügend Platz eingeräumt, sodass man die gewünschten Bedienelemente treffsicher erreicht.
Kreatives Mixing
Wer kreativ Auflegen möchte, trifft in Kombination mit Serato DJ Lite auf eine Grundausstattung, die Einsteiger:innen für die ersten Schritte ausreichen sollte. Die Kontrolle über HotCue-Punkte, Samples und Loops gelingt mit dem Numark NS4FX problemlos, wobei Performance-Pads mit einer RGB-Farbgebung sicherlich für einen etwas höheren Bedienkomfort gesorgt hätten. Die Softwareeffekte und Aktivierungsmöglichkeiten per Wippe haben uns gut gefallen, da sich so Mixe sehr einfach mit kleinen „Highlights“ ausschmücken lassen. Die Auswahl setzt sich aus zwei Filtern, Flanger, Reverb, Echo und Phaser zusammen.
Alternativen
Fazit
Mit dem NS4FX bietet DJ-Ausstatter Numark einen soliden Serato DJ Vierkanalcontroller, der sich in unserem Test wacker geschlagen hat. Das praxisgerecht gestaltete Gerät bietet einen einfachen Workflow und Zugriff auf alle mixrelevanten Funktionen. Mit der enthaltenen Software Serato DJ Lite lassen sich die ersten Mixversuche meistern und neben dem eigenen Songbestand auch Streaminganbieter (in Verbindung mit kostenpflichtigem Abo) nutzen. Zudem steht auch eine kleine Auswahl an kreativen Funktionen zur Verfügung, die Effekte, HotCue-Punkte und Loops etc. umfasst und auch ein Vierdeckmixing ist möglich. Wer mehr Komfort beim Mixen mit vier Decks haben möchte und eine größere Auswahl an kreativen Funktionen benötigt, sollte auf Serato DJ Pro upgraden. Wir empfehlen das Gerät für Einsteiger:innen, Fortgeschrittene und mobile DJs, aber auch als Backup-Device für Profis.
Pro
Praxisgerechtes Layout
Vier Mixerkanäle
Serato DJ Lite enthalten
Wippensteuerung für Effekte
Pitchfader mit langen Regelwegen
Kontra
Pads einfarbig beleuchtet
Vierdeck-Mixing optisch wenig unterstützt
Preis:
485,00 EUR
Weitere Informationen gibt es auf der Website von Numark.
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