DJ-Ausrüster Pioneer DJ bietet neben verschiedenen Auflegelösungen auch Lautsprecher an, die zur Event-Beschallung, im Studio oder für DJ-Übungssessions ausgelegt sind. Die Speaker sind in verschiedene Serien unterteilt und unterscheiden sich sowohl technisch als auch preislich. Das jetzt neu erschienene Lautsprecherpaar DM-50D ist an preisbewusste Einsteiger:innen adressiert und möchte sich diesen als flexibel nutzbare Universalspeaker empfehlen. Ob das gelungen ist, haben wir für euch gecheckt.
Pioneer DJ DM-50D
Die Pioneer DJ DM-50D gehören zur Serie der Desktopmonitore (DM) und ergänzen die technisch und preislich darunter liegenden DM-40 und DM-40 BT. Die Neuzugänge sind als semiaktives Zwei-Wege-Bassreflex-Lautsprechersystem ausgeführt, das paarweise in Schwarz oder Weiß angeboten wird. Die Speaker sind solide verarbeitet, ihre Gehäuse aus MDF mit einer Vinyl-Laminierung gefallen uns optisch sehr gut.
Im linken Lautsprecher ist die Verstärkereinheit untergebracht, sodass dieser mit 3,9 Kilogramm etwas schwerer ist als der rechte (3,5 Kilogramm) und sich zudem abweichende Gehäusedimensionen ergeben. Der linke Lautsprecher misst 175 x 262 x 257 mm, der rechte 175 x 262 x 247 mm. Im Lieferumfang des Boxenpaars befinden sich ein Netzkabel, ein Anschlusskabel mit Miniklinken- und Cinch-Steckern sowie ein Kabel zur Verbindung beider Lautsprecher und Polster zum Aufkleben auf der Unterseite. Pioneer DJ bietet das DM-50D System für 239 Euro an.
Ausstattung
Die beiden DM-50D Lautsprecher sind mit 5-Zoll-Glasfaser-Tieftönern und 3/4-Zoll-Weichkalottenhochtönern bestückt und zur Bassverstärkung mit Bassreflexröhren versehen. Der Frequenzgang wird mit 54 bis 30.000 Hz angeben, eine qualitative Beurteilung des Klangs erfolgt im Praxisteil. Die Leistungsaufnahme des Verstärkers liegt im Betrieb bei maximal 25 Watt, zum Standby-Betrieb findet sich die Handbuch die Angabe „0,3 W oder weniger“.
Pioneer DJ hat das DM-50-System mit einem digitalen Class-D-Verstärker ausgestattet, der zweimal 25 Watt bei vier Ohm leistet und zudem mit einem DSP versehen ist. Der DSP nutzt eine Samplingrate von 96 kHz und verfügt über zwei Betriebsmodi, die per Umschalter auf der Rückseite des linken Speakers selektierbar sind. Mit diesem „Sound Mode“-Schalter kann zwischen dem DJ- und Production-Modus umgeschaltet werden.
Anschlüsse & Regler
Auf der Rückseite des linken Lautsprechers befinden sich neben dem Sound-Mode-Schalter ein Power-Switch sowie Cinch-Buchsen und eine Miniklinkenbuchse, an die sich Geräte mit unsymmetrischen Ausgangssignalen anschließen lassen. Für symmetrische Signale gibt es zwei Klinkenbuchsen, sodass sich zahlreiche Anschlussoptionen ergeben und eine flexible Nutzung möglich ist. Die Signalweitergabe an die rechte Box erfolgt über zwei Klemmanschlüsse.
Auf der Vorderseite des linken Speakers ist eine weiß leuchtende LED platziert, die über den Einschaltzustand informiert, sowie ein Lautstärkeregler und eine 3,5-Millimeter-Miniklinken-Kopfhörerbuchse. Bei Verwendung des Kopfhöreranschlusses wird die Lautsprecherausgabe deaktiviert.
Installation
Das Pioneer DJ DM-50D Lautsprecherpaar lässt sich sehr einfach an DJ-Mixer, Controller, Smartphone, Tablet oder Production-Mischpult anschließen und benötigt dank seiner kompakten Abmessungen nur wenig Platz. Für die optimale Aufstellhöhe (in Ohrenhöhe) empfehlen sich Tischstative für Monitorlautsprecher, man kann aber natürlich auch mit Schallplatten- oder Bücherstapeln improvisieren. Pioneer DJ verweist im Handbuch zudem darauf, dass die Boxen in einem 30 Grad Winkel zur Hörposition aufgestellt werden sollen.
Mit dem im Lieferumfang enthaltenen Verbindungskabel kann man die beiden Lautsprecher maximal zwei Meter voneinander aufstellen, das ist für Boxen dieser Größe üblich und praxisgerecht.Das Speakersystem wird per rückseitigem Power-Schalter in Aktion versetzt und schaltet nach 30 Minuten in den Standby-Modus, wenn kein Signal anliegt. Wer noch mehr Strom sparen möchte, nutzt ein abschaltbare Steckdosenleiste. Die vorderseitig ausgeführte Lautstärkeregelung fanden wir in der Anwendung sehr praktisch, da sie einfach erreichbar ist und zudem den Pegel gut abgestuft für beide Lautsprecher regelt.
Klang
Um die beiden DM-50D klanglich einordnen zu können, haben wir das Speakersystem ausgiebig getestet und Songs aus einem breiten musikalischen Spektrum ausgewählt, darunter auch Klassiker von Pink Floyd, Dire Straits, Depeche Mode, aber auch aktuelle Dubstep-Produktionen, House Tracks etc. Das Ergebnis hat uns sehr positiv überrascht, denn die Lautsprecher klingen richtig gut und decken ein recht breites Klangspektrum ab. Klar bieten sie nicht die gleiche Tiefenstaffelung oder klanglichen Details wie unsere zum Vergleich herangezogenen Studiomonitore, aber das war auch nicht zu erwarten.
Die Bassabbildung ist trotz des „nur“ fünf Zoll großen Treibers solide, sodass DJ-Übungssessions problemlos durchführbar sind, aber auch hier sind natürlich technische Grenzen gesetzt, die sich durch einen zusätzlichen Subwoofer kompensieren lassen. Achtet man auf eine korrekte Pegelwahl am Ausgang des Mixers/Zuspielers, klingen Songs auch auch bei sehr hohen Lautstärken immer noch recht transparent. Erfreulich ist zudem, dass die Lautsprecher nahezu kein Grundrauschen generieren, selbst dann nicht, wenn man den Lautstärkeregler ohne anliegendes Musiksignal komplett nach rechts dreht.
DSP-Modi
Die Pioneer DJ DM-50D bieten für DJ- und Production-Anwendungen zwei verschiedene DSP-Betriebsmodi. Während der DJ-Modus vor allem Bässe etwas druckvoller abbilden soll, damit ein „Club“-Sound generiert wird und das Mixing leichter von der Hand geht, möchte der Production-Modus ein möglichst „neutrales“ Klangbild widerspiegeln, sodass man sein musikalisches Werk objektiv bewerten und abstimmen kann. In der Praxis waren die klanglichen Unterschiede der beiden Modi für uns allerdings nur in Nuancen wahrnehmbar.
Unterschiede zum DM-40
Die neuen DM-50D greifen das Konzept der DM-40-Lautsprecher auf, sind aber nicht nur mit größeren Tieftontreibern bestückt. Hier ein kompakter Überblick über die Neuerungen:
• Fünf-Zoll-Tieftontreiber
• Größerer Frequenzbereich (54 bis 30.000 Hz)
• Neuer Class-D-Verstärker mit überarbeitetem Basssound
• Höhere Verstärkerleistung (2 x 25 Watt)
• DECO-Diffusoren für eine bessere Höhenwiedergabe
• DSP mit zwei Betriebsmodi (DJ, Production)
• Zusätzlicher symmetrischer Klinkeneingang
• Niedrigerer Stromverbrauch im Standby-Betrieb
Fazit
Die neuen Desktopmonitore DM-50D von Pioneer DJ hinterlassen im Praxiseinsatz einen durchweg guten Eindruck. Das semiaktive Zwei-Wege-Bassreflex-Lautsprechersystem ist optisch sehr gefällig und solide verarbeitet. Dank des geringen Platzbedarfs lassen sich die Speaker in einem Bedroom-Studio oder einer DJ-Übungsbooth in den eigenen vier Wänden problemlos aufstellen. Die Verkabelung ist dank symmetrischer und unsymmetrischer Eingänge recht flexibel möglich und die frontseitig ausgeführte Lautstärkeregelung erlaubt bequeme Pegelanpassungen. Der Klang des Boxenpaars hat uns gut gefallen und ist trotz der „nur“ fünf Zoll großen Tieftöner für DJ-Mix-Sessions und semiprofessionelle Musikproduktionen ausreichend. Der vom Hersteller aufgerufene Paarpreis von 239 Euro ist fair, wer Lautsprecher mit einem breiteren Frequenzbereich sucht und gezielte Klangabstimmungsmöglichkeiten vermisst, findet in den höherpreisigen VM- und S-DJ-Serien die passenden Boxen.
Pro
Gut verarbeitet
Viele Anschlussoptionen
Lautstärkeregelung auf der Vorderseite
Geringer Platzbedarf
Solider Klang
Fairer Preis
Kontra
DSP-Anpassung kaum wahrnehmbar
Preis:
239 EUR
Weitere Informationen gibt es auf der Website von Pioneer DJ.
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