Test: Pioneer HRM-5

Test: Pioneer HRM-5

Tests. 26. September 2016 | / 5,0

Geschrieben von:
Robert Wong

Pioneer stellte vor kurzem seine neue Studiokopfhörer Serie vor. Der HRM-5 bildet dabei das Einstiegsmodel welches sich im Design auf den ersten Blick vom HRM-6 nur wenig unterscheidet. Da DJing und Producing auch bei Pioneer immer mehr zusammenwachsen, wie unter anderem der Toraiz SP-16 unter Beweis stellt, schauen wir uns dieses neue Produkt genauer an.

Verarbeitung

Der Lieferumfang umfasst Folgendes:

• 1 x 1,2m Spiralkabel, welches sich bis auf 3m ziehen lässt
• 1 x glattes 3m Kabel mit einer leicht steifen Ummantelung
• 1 x schraubbarer vergoldeter 6,3mm Klinkenadapter
• 1 x Kunstledertasche

Für Studio-Kopfhörer gilt im Allgemeinen ja, dass sie auch mal länger getragen und dabei weniger bewegt werden, als DJ-Kopfhörer. Der Pioneer HRM-5 sitzt durch seine ovalen Ohrmuscheln extrem bequem auf dem Kopf, die Kopfhörerspange übt einen leichten Anpressdruck aus. Die Spange ist dabei ausziehbar und besteht aus einer Metall-Kunsstoff-Kombi mit einem Kunstleder-Überzug. Durch die Gelenke passt sich der Kopfhörer  an die Kopfform an. Die Kunstlederpolster besitzen einen sehr weichen Memoryschaum, der ebenfalls dazu beiträgt, das Gerät auf dem Kopf kaum zu spüren. Der bequeme Sitz wirkt sich nur negativ auf die Abschirmung aus, da der HRM-5 durch den geringeren Anpressdruck etwas mehr Außengeräusche durch lässt. Insgesamt ist die Verarbeitung des HRM-5 aber ordentlich und das austauschbare Kabel mindert das Risiko bei einem Kabelbruch den Schraubenzieher und Lötkolben auspacken zu müssen.

Klang

Der HRM-5 arbeitet mit 40mm-Treibern und hat einen angegebenen Frequenzgang von 5-30.000 Hz. Er liefert einen Schalldruck von 100dB bei einer Impedanz von 32 Ohm. Ich muss zugeben, dass ich Pioneer gerne in Verbindung mit elektronischer Musik setze und dementsprechend erwartet habe, dass der HRM-5 vielleicht, wie seine Kollegen aus der DJ-Ecke, im Bassbereich etwas überbetont ist. Dies erwies sich als ein Trugschluss. Die Bässe stehen in einem ausgewogenen Verhältnis zum restlichen Spektrum und auch in der Dynamik macht er bei schnellen Drums einen guten Job. Im Vergleich zum Audio-Technica ATH-M50 scheint der HRM-5 nur in den oberen Mitten etwas mehr anzuheben. Das verpasst dem Klang im Vergleich einen deutlich hohleren Charakter. Im Mix könnte dies eventuell zur Folge haben, dass man diesen Bereich zu sehr absenkt. Wer die Schwächen und Stärken seiner Abhöre aber kennt, lernt nach einer Weile damit umzugehen.

Fazit

Es gibt gewiss sehr viele Studiokopfhörer auf einem Markt, der seit vielen Jahren schon von diversen A-Brands besetzt wird, die im Recordingbereich sich nicht mehr etablieren müssen. Die HRM-Serie sollte man deswegen nicht als einen Versuch sehen hier den Wettbewerb neu aufmischen zu wollen. Es ist viel mehr eine Sortimentsabrundung von einem Hersteller, der sein Kernbusiness im DJ-Bereich hat und dementsprechend auch für DJ-Producer etwas anbieten möchte. Dabei macht der HRM-5 eine durchaus gute Figur, um im Homestudio seinen Platz zu finden und das beschränkt sich nicht nur auf elektronische Musik. Seine Stärken hat der HRM-5 im Tragekomfort und der Ausgangsleistung. Für seine Preisklasse muss sich der HRM-5 in Sachen Transparenz und Dynamik nicht vor der etablierten Konkurrenz verstecken. Den etwas angehobene Frequenzbereich in den oberen Mitten sollte man im Mix genauer prüfen. Sofern man im Einsatz diese Charakteristik einzuschätzen weiß sollte es aber keine Probleme geben.

Preis: 99 EUR
Mehr Informationen auf der Pioneer-Website.

Veröffentlicht in Tests und getaggt mit hrm-5 , Kopfhörer , pioneer , studio

Deine
Meinung:
Test: Pioneer HRM-5

Wie findest Du den Artikel?

ø: