Rolands neue Wunderkiste trägt zwar den Namen SH-4D, ist jedoch keineswegs nur auf Synthesizer-Sounds beschränkt. Der jüngste Spross des japanischen Herstellers verfügt neben vier Synthesizer-Tracks mit verschiedenen Oszillator-Modellen über einen dedizierten Drumtrack und fällt deshalb eher in die Kategorie Groovebox. Hinzu kommen Delay, Reverb und Chorus als globale Send-Effekte, 93 Mastereffekte, EQ und Compressor pro Track, LFOs, Filter und ein umfassender Sequenzer. Ob Rolands SH-4D als All-in-one-Lösung zum fairen Preis taugt, zeigt dieser Test.
Quick Facts
- 11 Synth-Modelle inklusive Juno, Cross FM, Ring Mod und Wavetable
- 5 Tracks: 4 Synthesizer und 1 Drumpart
- Multimode Filter mit Resonanz, Drive, Keytracking und Hüllkurvenmodulation
- Sequenzer mit maximal 64 Steps und 60 stimmiger globaler Polyphonie
- LFO per Track, Modulationsmatrix und zahlreiche Effekte für Sounddesign
SH-4D: Verarbeitung und Haptik
Der SH-4D von Roland misst 360 x 195 x 66 mm und wiegt 1,78 kg. Das spaltfrei vernietete Metallgehäuse kommt im zeitlos-edlen Schwarz-Metallic-Look daher und ist erstklassig verarbeitet. Einziger Nachteil der absolut roadtauglichen Kiste ist die Anfälligkeit für Fettfinger, ansonsten gibt es hier nichts zu meckern. Trotz des kompakten Desktop-Formats haben Roland 27 Potis, sechs Endlos-Encoder, vier Fader und 58 Buttons auf der Gehäuseoberfläche unterbringen können.
Umso erstaunlicher ist, dass lediglich die Klaviertaster in Smarties-Ausführung hinsichtlich ihrer Bedienbarkeit negativ auffallen. Das liegt aber weniger an deren Größe als am relativ unmusikalischen Spielgefühl – klassischer Groovebox-Kompromiss.
Bei den Step- und Funktions-Buttons geht das Design hingegen super auf: Dank hör- bzw. spürbarem Klick sowie interaktiver Beleuchtung läuft die Bedienung der Taster souverän. Die Beleuchtung könnte allerdings noch etwas kräftiger sein, damit auch in helleren Settings der Überblick über Step Sequencer und Co. gewährleistet bleibt.
Die vielen Potis des SH-4D überzeugen aber auf ganzer Linie: Edles Design, robuste Verarbeitung und super Spielgefühl dank angenehmem Drehwiderstand und ausreichender Größe. Bonuspunkte gibt es für das extra große Cutoff Poti, was besonders detaillierte Filtereinstellungen erlaubt. Die vier Fader machen einen ganz ähnlichen Eindruck und sorgen für haptische Abwechslung.
Das 50 x 25 mm große LCD rundet das Arsenal an Bedienelementen ab und zeigt in monochromer Manier aktuelle Parameterwerte und Menüpunkte an. Die beiden Endlos-Encoder unterhalb des Screens helfen beim Navigieren durch komplexere Menüs. Eine Push-Funktion gibt es nicht, stattdessen wird die Bedienung mittels Enter-Taste betätigt.
Als Alternative zu den Encodern können auch die Pfeiltaster fürs vertikale Scrollen benutzt werden. Leider sind kleinschrittige Parametereinstellungen über Links-/Rechts-Buttons nicht möglich. Dank der Rasterung der Encoder bietet Rolands SH-4D aber trotzdem ausreichend Präzision, auch wenn dazu etwas Fingerspitzengefühl nötig ist.
SH-4D: Anschlüsse und Lieferumfang
Die Anschlusssektion des SH-4D ist im Vergleich zum internen Funktionsumfang relativ sporadisch gehalten. Für die 6,35-mm-Klinke gibt es zwei Outputs für links und rechts – wobei ersterer auch als Mono-Out fungiert – sowie einen Phones Out. Ein weiterer Phones Out als 3,5-mm-Miniklinke erspart die Suche nach dem Adapteraufsatz und ermöglicht bei Bedarf den Anschluss von zwei Kopfhörern.
Ansonsten gibt es noch einen External Clock In in 3,5-mm-Klinkenausführung für den Anschluss externen Vintage Gears sowie MIDI-In und -Out nach fünfpoliger DIN. Via 3,5-mm-Mix-In kann zusätzlich Audiomaterial in den SH-4D gespeist werden, allerdings wird der Mix In direkt an die analogen Ausgänge gespeist, sodass externes Audio nicht mit Effekten und Co. kombiniert werden kann – schade!
Strom gibt es per USB-C-Slot oder in Form von vier AA-Batterien. Als Energiesparmaßnahme ist außerdem ein Powerswitch vorhanden, um den SH-4D bei Bedarf abzuschalten. Der USB-Anschluss ist aber nicht nur für die Stromzufuhr zuständig, sondern kann auch MIDI- und Audiodaten verarbeiten. Im Gegensatz zum Mix In kann USB-Audio auch an die Master FX, System Compressor und EQ geleitet werden.
Im Lieferumfang des SH-4D sind neben dem Instrument selbst ein passendes USB-Kabel, vier AA-Batterien und ein Quickstart Guide enthalten. Wer den neuen Roland direkt in die Steckdose stöpseln will, braucht also noch einen 5V AC Adapter. Alternativ kann der SH-4D den Strom aber auch per USB vom Rechner beziehen.
Synth Models des SH-4D
Rolands SH-4D verfügt über elf verschiedene Synth- bzw. Oszillator Modelle, die beliebig auf die ersten vier Tracks der Groovebox verteilt werden können. Hier gibt es Emulationen von Klassikern wie dem SH-101 oder Juno-106, aber auch experimentelle Sounds à la Ringmod, Cross FM, Wavetable oder Oscillator Draw. Richtig crazy wirds beim SH-4D jedoch selten, denn selbst Wavetable und Oscillator Draw – letzterer erlaubt das "freie" Einzeichnen der synthetisierten Wellenform – sind in ihren Einstellungsmöglichkeiten relativ überschaubar.
Was den Sound betrifft, brilliert der SH-4D vor allem bei vibigen Pads, klassischen Synth Tones mit Pulsewidth-Modulation und traditionellen Synthesemethoden. Die vier Slider in der Mitte der Groovebox sind in den meisten Fällen zum Mischen der verschiedenen Oszillatoren eines Models gedacht, wobei umliegende Potis das Tuning oder die verfügbaren Wellenformen bestimmen.
Der 80s-Charakter des SH-4D zeigt sich besonders beim PCM-Model, welches verschiedenste Instrumente von Keys über Mallets bis hin zu Sound Effects nachbildet. Dabei klingt Rolands Groovebox jedoch nie nach Alleinunterhalter-Keyboard, sondern eher nach Retro-House. Spannend ist auch, dass Modelle wie SH-3D auf einen Oszillator verzichten und stattdessen einen weiteren LFO anbieten, mit denen sich komplexere Modulationen erzeugen lassen.
Im Chord Mode kann man aus über 19 Akkordtypen mit jeweils fünf verschiedenen Voicings wählen, um Singlenote-Läufe in neo-soulige Chord-Progressions zu verwandeln. Jeder Track des SH-4D verfügt außerdem über einen TONE EQ, der auf drei Bändern mit einer Reichweite von 20 Hz bis 16 kHz parametrisch justierbar ist. Für die Mittelfrequenz gibt es noch einen Q-Parameter, um die Bandbreite der Regelfrequenz zu justieren, die High- und Low-Bänder greifen hingegen Shelf-mäßig.
Die Filter des SH-4D
Das Multimode-Filter des Roland SH-4D kann mittels Type-Encoder entweder auf Lowpass, Bandpass oder Highpass gestellt werden. Welches Modell gerade aktiv ist, wird durch die drei LEDs neben dem Regler angezeigt. Die Low- und Highpassfilter haben eine Flankensteilheit von 24 dB/Oct, beim Bandpassfilter sind es 12 dB/Oct. Zusätzlich zum Hauptfilter gibt es außerdem noch ein extra 6 dB/Oct Highpassfilter, dass zwar lediglich mit nur einem Cutoff-Regler ausgestattet ist, aber eine überaus praktische Erweiterung in Sachen Sounddesign darstellt.
Genau wie die restliche Klangerzeugung des SH-4D sind die Filter komplett digital, was klanglich jedoch kaum auffällt. Egal ob Lowpass, Highpass oder Bandpass, die Filter klingen butterweich, aber nicht schwammig und bieten reichlich Resonanz für allerlei Spielereien.
Noch mehr Pluspunkte gibt es für die eigene Hüllkurve, die Roland der Filtersektion spendiert hat. Mit extra Reglern für Attack, Decay, Sustain und Release sowie bipolarem Poti für die Modulationsintensität lässt sich das Multimode-Filter im Handumdrehen zum Leben erwecken. Abgerundet wird die Bedienbarkeit des Filters durch Regler für Keyboardtracking und Drive.
Der Drive verleiht dem Filter eine organische Verzerrung, die besonders bei hohen Resonanz-Settings auffällt. Es handelt sich eher um subtile Sättigung als einen extremen Distortion Effekt. Dadurch lässt sich der Filter Drive hervorragend verwenden, um etwas Analog Vibe in den Sound zu flößen. Dass das Keytracking ebenfalls direkt an der Gehäuseoberfläche geregelt werden kann, ist willkommener Luxus und trägt dazu bei, dass der Effekt häufiger genutzt wird.
Hüllkurve, LFO und Mod-Matrix
Noch mehr Hands-on-Kontrolle gibt es bei den Amp- und LFO-Sektionen. Diese lassen sich mit jeweils sechs Potis bedienen, wobei Amp mit Reglern für ADSR, Panning und Level ausgestattet ist. Der LFO kommt mit einem Type Encoder, um aus Sinus, Dreieck, Ramp, Sawtooth, Square, Random oder Sample and Hold die gewünschte Wellenform auszuwählen.
Neben den üblichen Verdächtigen haben Roland noch Chaos, Vsine und eine trapezoide Wellenform integriert. Vsine ist praktisch eine Sinuswelle, die ihre Amplitude einmal pro Cycle zufällig variiert. Hinzu kommen Potis für die LFO-Rate oder Fade und weitere Regler für die vorverdrahtete Modulation von Pitch, Filter Cutoff und Amp.
Das sind aber längst nicht alle Modulationsmöglichkeiten des SH-4D: Via Modulationsmatrix können je nach Synth Model zwei bis vier zusätzliche Modulationspaare ausgewählt werden. Das geschieht entweder komplett via Pfeil- und Enter-Taster oder per Auto Assign. Auto Assign erkennt bei ausgewählter Modulationsquelle das Ziel automatisch, wenn der gewünschte Regler betätigt wird.
Abgesehen vom LFO können auch die Hüllkurven von Rolands SH-4D als Modulationsquelle ausgewählt werden. Sobald ein Pärchen aus Source und Destination eingestellt ist, lässt sich die Modulationsintensität für jeden Slot separat bestimmen. Passend zum modularen Charakter der Mod-Matrix werden die Slots im Screen mit virtuellen Patch-Kabeln angezeigt – das Auge syntht mit!
SH-4D: Drumpart
Der fünfte Track von Rolands SH-4D ist auf Drumsounds spezialisiert. Hier können die 26 Keyboardtaster verwendet werden, um verschiedene Sounds zu spielen. Im Gerät sind 49 vorgefertigte Kits eingespeichert, die verschiedenste Genres und Roland Klassiker von 707 bis 909 abdecken. Bei Bedarf können natürlich auch eigene Kits zusammengestellt werden, wofür sage und schreibe 401 PCM Samples zur Verfügung stehen. Neben klassischen Drumsounds gibt es rudimentäre Wellenformen und sogar simple Synth-Klänge.
Wenn dann noch eingerechnet wird, dass der SH-4D zwei Layer pro Slot bietet, wird klar, wie vielseitig die Preset Library ist. Doch das ist noch nicht alles: Die Layer eines Drumsounds aka Rhythm Instruments können unabhängig voneinander gestimmt, gemäß ihrer Lautstärke reguliert und sogar miteinander kreuzmoduliert werden. Abgerundet wird die Oszillatorsektion für Drums von einer Pitch Envelope, die sich gemäß der Parameter Attack, Decay und Depth steuern lässt.
Von hier aus wird der Sound ins Filter gespeist, wobei positiv zu bemerken ist, dass jeder Einzelsound eines Drumkits über eigene Filtersettings verfügen kann – wow! Das Gleiche gilt für die AMP-Hüllkurve, wobei der Spielraum durch die vorwiegend kurzen PCM Samples relativ gering ist. Zu guter Letzt wandert der Sound in den TONE EQ, wobei wieder für jedes Instrument des Kits eigene Settings vorgenommen werden können.
LFOs gibt es für den Rhythm Part leider nicht, aber auch so lässt sich erstaunlich viel mit den Sounddesign-Möglichkeiten des SH-4D anfangen. Das große Manko ist, dass es für den Drumpart keine aufnehmbaren Automationen gibt. Es können lediglich die Parameter Velocity, Gate-Länge, Probability und Substep bzw. Flam via Step Editing justiert werden, Filterfahrten oder Decay Modulation sind schlichtweg unmöglich. Dafür lassen sich die Send- bzw. Intensity-Werte für Reverb, Chorus und Delay wieder individuell pro Drumsound regeln.
Sequenzer-Workflow des SH-4D
Für die Noteneingabe in den Sequenzer des Roland SH-4D stehen drei Modi zur Auswahl: Echtzeitaufnahme, klassische Lauflichtprogrammierung und Advance Step Input im TB-303 Stil. Das eingangs erwähnte, unmusikalische Spielgefühl der Klaviertaster fällt beim Realtime Recording besonders negativ auf. Weil der SH-4D die Aufnahme automatisch quantisiert, kommt es vor allem beim Eingeben von Akkorden zu Problemen, weil die Quantisierung alle Töne, die nicht 100-prozentig zeitgleich gespielt wurden, auf umliegende 16tel verteilt.
Hinzu kommt, dass es kein Metronom gibt, hier ist also üben angesagt! Werden bei laufender Aufnahme die Potis für Filter, Hüllkurve und Co. betätigt, zeichnet der SH-4D die Reglerbewegung auf und bietet pro Track Platz für bis zu vier Automations-Lanes. Bei Bedarf können die Automationen im Utility-Menü gelöscht oder per Pattern Edit ganz deaktiviert werden. Leider lassen sich immer nur alle Automationen auf einmal entfernen und wie bereits erwähnt, kann der Drumpart nicht automatisiert werden.
Das “normale” Step Recording ist angenehm intuitiv zu bewerkstelligen: Für Synth Parts können einzelne Steps gehalten und dann mit verschiedenen Noten versehen werden. Beim Drumpart muss mittels Keyboard-Taster erst das gewünschte Instrument ausgewählt werden, bevor es sich auf die Steps verteilen lässt. Die Drumkits des SH-4D sind achtstimmig polyphon, die vier Synthtracks teilen sich die globalen 60 Stimmen Polyphonie. Für Ties gibt es einen extra Button, allerdings kann hier nicht einfach der gewünschte letzte Step der gehaltenen Note gewählt werden, sondern es gilt, für jeden Step, der gebunden werden soll, den Page-Taster zu drücken – aufwändig!
Bei Step Advance muss nur der Start Step ausgewählt werden, von da an springt der Sequenzer von selbst zum nächsten Schritt, sobald eine Note eingegeben wurde. Als Alternative zum Motion Recording können Parameterveränderungen auch pro Step programmiert werden. Dazu muss einfach der entsprechende Step gehalten und dann die gewünschte Einstellung vorgenommen werden.
SH-4D Utility
Der Sequencer des Roland SH-4D verfügt über eine Maximallänge von 64 Steps und kommt mit Utility-Funktionen wie Shuffle, Scale oder Play Mode. Die Play Modes bestimmen die Laufrichtung der Sequenz. Hier stehen vorwärts, rückwärts, Ping Pong, Random und Invert zur Auswahl, wobei Invert die Reihenfolge von geraden und ungeraden Steps vertauscht. Die Sequenzerlänge lässt sich für jeden der fünf Tracks individuell einstellen. Im Utility-Menü gibt es die "Pattern Copy"-Funktion, die nicht nur die Patternlänge verdoppelt, sondern gleich den Sequenzer-Inhalt dupliziert – sehr praktisch!
Leider können die einzelnen Instrumente des Drumparts nicht mit verschiedenen Sequencer-Längen versehen werden. Performance-Features wie Step Repeat und Stutter gibt es beim SH-4D nicht, dafür können Patterns zufällig generiert werden. Der interne Speicher von Rolands neuer Groovebox bietet Platz für 128 verschiedene Patterns, wobei 23 Slots bereits mit Factory Content belegt sind.
Die Effekte des SH-4D
Die Effektsektion von Rolands SH-4D zählt ohne Zweifel zu den größten Stärken der Groovebox. Hier gibt es drei Kategorien: globale Send-Effekte in Form von Delay, Reverb und Chorus, ein Master Effekt fürs gesamte Pattern und jeweils einen Tone FX pro Track. Der Tone EQ könnte sogar als vierte Kategorie gezählt werden, weil dieser ebenfalls pro Track verfügbar ist. Bei den Send FX gibt es verschiedene Modelle, z. B. Double und Triple Tap Delay, Tremolo Delay, Ping Pong sowie diverse Hall-Typen bis hin zu Shimmer Reverb.
Über die beiden Potis rechts am SH-4D können Send Amount bzw. Intensity, Chorus und Delay Rate oder Reverb Time geregelt werden. Mittels Shift und Effekt-Button öffnet sich das jeweilige Menü für umfassende Detaileinstellungen. Praktisch ist, dass Delay und Reverb über eigene Filter verfügen, um die Klangfahnen zu shapen, jedoch gibt es bei den Delays nur Lowpassfilter. Eine Highpass-Option wäre durchaus praktisch gewesen.
Auch wenn die Send- bzw. Pattern FX mit fünf Delays, neun Reverbs und fünf Chorusse schon ganz schön umfassend ist, setzen die MFX nochmal einen drauf: Hier stehen stattliche 93 Effekte zur Auswahl, von weiteren EQs und Filtern über Modulation à la Chorus, Phaser und Flanger, Distortion und Compression bis hin zu Pitch Shift oder Bit Crush. Wer auf Delays steht, kann hier sogar noch ein Delay auswählen, das unabhängig vom Pattern Delay arbeitet.
Pro Kategorie gibt es wieder mehrere Modelle, wie Quadruple Tap oder Reverse Delay, mit jeweils umfassender Klangregelung. Besonders spannend sind die vorgefertigten Effektkombinationen, die beispielsweise Overdrive und Chorus oder Flanger und Delay anbieten. Tone und Master FX arbeiten mit demselben Pool aus virtuellen Klangverzierern und es gibt dedizierte Tone und MFX Buttons für direkten Zugriff. Außerdem kann pro Part eingestellt werden, ob der jeweilige Track in die MFX gespeist wird oder nicht.
SH-4D: Die Alternativen
Fazit
Rolands SH-4D besticht mit seiner unfassbar breiten Palette an legendären Roland Sounds. Egal ob Synths oder Drums, die ikonischen Klassiker des japanischen Herstellers wurden absolut zufriedenstellend emuliert und decken so ziemlich jeden Anwendungsbereich ab. Hinzu kommen die zahlreichen Effekte, die ebenfalls eine wahre Ohrenweide darstellen – eben typisch Roland. Auch wenn die Groovebox mit Hands-on-Workflow auf dem Papier vielversprechend wirkt, gibt es leider einen Haken: Ohne Endlos-Encoder für Filter, Hüllkurve und Co. ist beim Knobs tweaken absolute Vorsicht geboten, wenn zwischen den Parts gewechselt wird. Ohne Catchup-Funktion kommt es leider immer wieder zu Jump-Scare-mäßigen Parametersprüngen, die absolut Performance-gefährdend sind. Weitere Abzüge gibt es für den gerade so ausreichenden Sequenzer: Fehlende Automationen und keine individuellen Sequenzer-Längen für die Drumsounds machen klar, dass der SH-4D eher auf Synths spezialisiert ist. Wer aber auf den Roland-Sound steht oder einen Faible für Synth-Klassiker hat, sollte die Groovebox definitiv auschecken. Für gut 500 Euro wird definitiv genug geboten.
Pro
Großartige Emulation aller erdenklichen Roland Klassiker
Hands-on-Workflow mit vielen Bedienelementen
Unzählige Effekte mit hoher Klangqualität
Kontra
Keine Endlos-Encoder für Filter und Co.
Minderwertiges Spielgefühl der Klaviertaster
Keine separaten Outputs für die fünf Tracks
Kein Metronom
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