Test: Ultrasone Signature DXP / DJ-Kopfhörer

Ein reiner Kopfhörerhersteller, der sich des Themas DJ-Headphones annimmt? Das hat durchaus Seltenheitswert. So wie im Falle von Ultrasone und dem Signature DXP DJ-Kopfhörer. Was taugt der Kopfhörer und sind die knapp 500 Euro gerechtfertigt? Wir finden es im Test heraus.

Der Signature DXP ist ein ohrumschließender, geschlossener Kopfhörer mit einem 50 mm großen Treiber und einem Frequenzband von 5 bis 30.00 Hz. Der Schalldruckpegel liegt bei 115 dB – das wirkt alles schon mal recht amtlich und DJ-gerecht.

Out of the Box

Der Kopfhörer besteht überwiegend aus Kunststoff und fühlt sich sehr angenehm und wertig an. Es gibt keine scharfen Kanten und nichts, was sich auch nur annähernd nach einer Sollbruchstelle anfühlt oder so aussieht. Der Farbkontrast der unterschiedlichen Bauteile von Schwarz zu Grau setzt einen hübschen Akzent und lockert das ansonsten doch recht unaufgeregte Design ein wenig auf. Die Ohrmuscheln können im 180 Grad nach außen geklappt werden und sind schwenkbar. Zudem ist der Signature DXP faltbar. Die Größeneinstellung des Kopfbandes erfolgt mittels Raster. Selbiges ist angenehm dick gepolstert, ebenso die Ohrmuscheln. Die Polster bestehen aus Kunstleder. So nüchtern das alles klingt, so zuverlässig und durchdacht wirkt es auf mich. Ich bin, gelinde gesagt, guter Dinge.

Zubehör

Der Lieferumfang ist weitestgehend Standard: eine dem Preis des Kopfhörers angemessene Aufbewahrungsbox plus zwei Anschlusskabel. Außerdem finden wir ein 1,2 Meter langes gerade Kabel mit 3,5mm-Miniklinke an beiden Enden und Bajonettverschluss zur Fixierung am Kopfhörer sowie ein 3 Meter langes Spiralkabel mit 6,3mm-Klinkenstecker und ebenfalls Bajonettverschluss. Wieso dem Spiralkabel keine 3,5mm-Klinke spendiert wurde, ist nicht ganz ersichtlich, stellt aber kein wirkliches Problem dar. Ach ja: Der obligatorische 6,3mm-Klinkenadapter (für das gerade Kabel) gehört ebenfalls zum Lieferumfang.

Einziger Wermutstropfen hier: Es wurden keine Winkelstecker verbaut und damit gibt es hier leider potenzielle Bruchstellen. Sollte es irgendwann ein Update oder eine Revision des Signature DXP geben, wäre hier definitiv Raum zur Optimierung. Zwar sprechen wir mehr oder weniger von austauschbaren Standardkabeln, aber für 500 Euro darf man schon erwarten, dass auch Kleinigkeiten stimmen. Und ja: Ich jammere hier gerade auf wirklich hohem Niveau.

Tragekomfort

Der Ultrasone sitzt angenehm auf dem Kopf und bietet ausreichend Anpressdruck, um Außengeräusche zuverlässig abzuschirmen. Das Gewicht von 290 Gramm sorgt für weitere Pluspunkte in der Komfortdisziplin, sodass ich gewillt bin, über meinen ansatzweisen Unmut bezüglich der Kabel hinwegzusehen.

Sound

Um es kurz zu machen: Der Signature DXP ist ein Sound gewordener Traum. Die Höhen sind präsent, aber nicht scharf, die Mitten sind ausgewogen und die Bässe gehen verdammt weit runter. Ultrasones S-Logic® Plus Technologie, die sich für das Stereobild und die, so der Hersteller, „exzellente Tiefenstaffelung“ verantwortlich zeigt, macht hier fraglos einen richtig guten Job. Der Kopfhörer klingt bei niedrigem Pegel so gut wie bei hoher Lautstärke und hat immer noch Raum nach oben. Nichts klirrt, nichts scheppert, nichts zerrt – so sieht Headroom aus.

Charakterlich geht der Signature DXP tendenziell in eine analytische, dabei aber nicht zu straffe Richtung – genau das, was man als DJ braucht. Als Kopfhörer zum reinen Musikhören würde ich den Signature DXP genau deshalb eher nicht verwenden, denn für den Bereich wünscht man sich dann doch ein wenig mehr Schönfärbung. Aber dafür ist er ja nun mal auch nicht gemacht. Der Signature DXP ist ganz klar DJ-Werkzeug und weniger Allzweck-Kopfhörer.