Vorgeschichte
Ich bin Traktor-User der ersten Stunde und ich liebe es mit dem Programm aufzulegen! Angefangen habe ich noch klassisch mit Vinyl. Fasziniert von der Timecode-Vinyl Technik und den damit einhergehenden Vorzügen bin ich sehr früh auf DVS umgestiegen (damals noch Stanton Final Scratch1.5). Vorraussehend wo die Reise in Bezug auf die Entwicklung von Traktor hingeht, war klar dass ein entsprechend hochwertiger Controller zur Steuerung her musste. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch bei dem deutschen Vertrieb von Vestax gearbeitet. Vestax stand damals für innovative und solide Hardware – insbesondere Scratch-Mixer. Die Idee einen Controller für Traktor mit einer entsprechend ähnlichen Qualität zu bauen lag auf der Hand und die Geburtsstunde des VCI-100 stand vor der Tür in dessen Entwicklung ich damals tief involviert gewesen bin. Ohne zu übertreiben kann man mit Fug und Recht behaupten, dass dieser Controller die Initial-Zündung für die bis heute andauernde DJ-Controller-Ära war.
Später bin ich dann vom VCI-100 auf den größeren Bruder, den VCI-400 umgestiegen. Vorteil war die 4-Deck- Steuerung und die Trigger-Pads. Leider war er auch gefühlt doppelt so groß, was schon mal ein Teil der Grundproblematik bei der Benutzung mit Controllern im Club darstellte: Das Platzproblem. Traktor in Verbindung mit einem Controller bietet einem extrem viele Möglichkeiten, birgt aber den Nachteil, dass man in der DJ-Kanzel immer eine Extra-Wurst brät, dadurch dass man an das vorhandene Equipment (in der Regel 1x Pioneer DJM Mixer + 2x Pioneer CDJ 2000 NXS) sein mitgebrachtes Equipment anschließen muss. Das bedeutet nervige Verkabeleien während der vorherige DJ spielt, separate Abhöre über den Controller und natürlich den klobigen Computer ohne den es ja leider nicht geht. In der Summe ist das für alle Parteien ein sehr stressiges und nerviges Unterfangen, welches zusätzlich allerlei Fehlerquellen mit sich bringt, wie z.B vergessene oder defekte Kabel, zu wenig Platz in der Booth um den Controller zu platzieren, unfreiwillige Musikaussetzer, weil man versehentlich das falsche Kabel zieht etc.
Aufgrund dessen bin ich von einem Controller der zur Steuerung von Traktor im internen Modus auf einen Controller zur Steuerung von Traktor im externen Modus umgestiegen. Als kompakteste Lösung erschien mir hierzu der MC-1000 Controller von Zomo. Dieser Controller ermöglicht eine 4-Deck Steuerung und hat eine 8-Kanal Audiokarte integriert. Einen Bericht dazu findest du in diesem Video:
https://www.youtube.com/watch?v=dNUdQVChgyY
Auf diese Art aufzulegen hatte zum einen den Vorteil, dass ich nun das bestehende Club-Pult nutzen konnte (da die Decks an die Line-Eingänge des Mixers angeschlossen werden und nicht wie im internen Modus, man nur mit der Stereo-Master-Summe an den Mixer geht und am Controller mixt) und gleichzeitig alle Vorteile von Traktor + die Möglichkeit zur Manipulation per Jogwheel durch die Pioneer-Player. Leider blieb das Problem der massiven Verkabelung (2x Cinch + USB + Rechner).
Um das zu reduzieren bin ich nach dem Update seitens Native Instruments auf die direkte Steuerung von Traktor via HID und den Playern gewechselt. Das hatte den Nachteil, dass ich keinen Controller mehr für die Effekt-Steuerung hatte, dafür aber wieder ein Gerät und Kabel weniger. Blieben noch zwei USB Kabel und der Rechner.
An dem Punkt angelangt wuchs der Drang vollends vom Rechner wegzukommen, nur noch mit USB-Sticks aufzulegen und auf Rekordbox umzusteigen. Was mich bisher davon abgehalten hat, war die Tatsache, dass ich mittlerweile über eine Track-Collection von nahezu 10.000 Tracks verfüge, die alle gegriddet und mit Cue-Punkten versehen sind. Die Vorstellung das alles noch mal neu machen zu müssen, lies mich zu der Überlegung kommen mich erneut auf die Suche nach einem guten Konvertierungs-Programm zu machen, welches in der Lage ist umfassend meine Traktor-Collection zu Rekordbox zu übertragen.
Rekordbuddy
Ich hatte vor einem Jahr schon mit Rekordbuddy herumexperimentiert, bin aber auf einige Probleme gestoßen, die ich hier an dieser Stelle nicht weiter ausführen möchte. Fakt ist, dass das Ergebnis unzureichend war und die Software verhältnismäßig massiv und dadurch für einen Konverter sehr träge war. Was ich brauchte war ein kleines, schlankes, zuverlässiges Tool ohne großen Schnick Schnack, welches einfach nur seinen Job macht. Nach einiger Recherche bin ich fündig geworden:
DJ Conversion Utility für Mac OSX
Das Programm kostet im Gegensatz zu Rekordbuddy nur 6,95 $, ist super handy und der Support ist exzellent. Anfänglich gab es noch ein paar Bugs auszumerzen und ich bin dadurch in Kontakt mit dem Entwickler gekommen, der superschnell geantwortet hat und alle Fehler binnen kürzester Zeit fixen konnte. Der einzige Nachteil ist, dass die Software aktuell nur für den Mac zu haben ist.
In dem nachfolgenden Video möchte ich Euch kurz den Prozess eines Konvertierungs-Vorgangs demonstrieren.
https://www.youtube.com/watch?v=QCnq1wRzT7A&feature=youtu.be
Hier die einzelnen Schritte in der Übersicht:
1. Playliste erstellen in Traktor erstellen
2. Track-Collection exportieren (Achtung Haken raus!)
3. DJCU starten und Input Source auf Traktor stellen
4. Playlist und Downbeat anhaken
5. Gewünschte Playlisten auswählen
6. Rekordbox öffnen: Rekordbox XML - In der Wiedergabelist den Export auswählen und in Playlisten ziehen
7. Rechte Maustaste auf die Playlisten und auf USB Stick exportieren
Dadurch, dass die Konvertierung so simpel und schnell funktioniert, kann ich prinzipiell weiterhin Traktor zur Vorbereitung nutzen (ich liebe es Sets autark am Laptop vorzubereiten – dafür habe ich mir für alle notwendigen Funktionen ein Keyboard-Mapping erstellt). Anschließend habe ich die entsprechende Playlisten nach Rekordbox übertragen und dann von dort aus auf den USB Stick, um im Club ohne Rechner zu spielen.
>Tipp: Hier gibt es auch ein Keyboard Vorbereitungsmapping für Traktor Pro.
Fazit
Ich bin total begeistert von dem Tool und kann es nur jedem ans Herz legen, der mit dem Gedanken spielt von Traktor auf CDJ’s umzusteigen. Vielleicht hast Du ja aus den gleichen Gründen wie ich damit gehadert?
MixMasterG, der Entwickler von DJCU, hat übrigens vor kurzen auch einen Konverter für Rekordbox zu Engine (für die neuen Denon SC5000 Player) programmiert. Darüber werde ich separat berichten.
Habt Ihr auch schon Erfahrungen bezüglich Konvertierungen gemacht?
Würde mich über ein Feedback freuen!
Das DJ Conversion Utility for MacOS könnt ihr hier kaufen.
Preis: $ 6,95
1 Kommentare zu "Tutorial: Von Traktor Pro auf Rekordbox und Pioneer CDJs umsteigen"
ist das ganze mit Serato dj auf rekordbox genau so einfach ???
oder muss ich was beachten.
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