DJ-Software für Profis: Die besten DJ-Programme im Überblick | 2024

Das Angebot an DJ-Software für professionelle Anwender ist recht umfangreich und auf den ersten Blick scheinen die Funktionsunterschiede der DJ-Programme nicht sonderlich groß zu sein. Da es aber dennoch hinsichtlich Features und Anwendungsszenarien einiges zu beachten gibt, haben wir in diesem Überblick die besten sechs Produkte aufgelistet und bewertet, sodass ihr eine passende DJ-Software einfacher auswählen könnt.

Traktor Pro 3 – die klassische DJ-Software

Die Software Traktor Pro aus dem Hause Native Instruments wird von sehr vielen DJs weltweit genutzt und gilt als einer der Klassiker schlechthin. Die insgesamt vier nutzbaren Decks lassen sich jeweils als Track-, Live-Input- oder Remix-Deck (Sampler) verwenden. Das Layout ist im Vergleich zur Vorgängerversion weitestgehend gleich geblieben, die Oberfläche zeigt sich dabei in einem angenehm dunklen Look.

Eine Besonderheit von Traktor sind die sogenannten Stems: Bei diesem Container-Format für Tracks, das eigens von Native Instruments entwickelt wurde, wird die Wellenform in vier separierten Stems angezeigt. Für kreative Sets gibt es neben den Effektbussen auch Mixer-Effekte, die sich auf die Filterregler legen lassen.

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Native Instruments Traktor Pro 3 Download

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Das Routing der Kanäle, die Zuweisungen von MIDI-Controllern und die vielen hochwertigen Onboard-Effekte erweitern die Performance-Möglichkeiten. Traktor Pro 3 unterstützt natürlich auch die Track-Steuerung via DVS, wobei man dabei nicht auf die hauseigenen Soundkarten limitiert ist, sondern auch auf Interfaces anderer Hersteller zurückgreifen kann. Stetig erweitert wird auch die Liste der zertifizierten DJ-Mixer und Mediaplayer anderer Herstellern wie Allen & Heath oder Pioneer und damit eine nahtlose Unterstützung der DJ-Software gewährleistet.

So wurden z. B. die Mediaplayer CDJ-3000, CDJ-2000NXS2 und XDJ-1000 von Pioneer per HID-Protokoll als Plug&Play-Controller bei Traktor hinterlegt. Selbst Mixer wie der DJM-900NXS2 unterstützen inzwischen Traktor Timecodes. Mit dem Update auf Version 3.5 wurden jetzt auch die lange geforderten Streamingdienste integriert, die Berliner setzen hier auf Kooperationen mit Beatport und Beatsource und auch Smartlisten, die sich per Filter automatisch mit Inhalten füllen sind an Board.

Serato DJ Pro – das andere klassische DJ-Programm

Der direkte Konkurrent heißt Serato DJ Pro. Diese DJ-Software kann sowohl per Timecode als auch über einen Controller bedient werden. Wichtig ist, dass sie nur mit zertifizierter und angeschlossener Hardware funktioniert, der jeweilige Mixer, Controller oder das Audio-Interface dienen dann als Dongle und schalten die Software frei.

Deshalb ist Serato DJ Pro von Haus aus mit sehr vielen Controllern und Mixern kompatibel. Nicht zertifizierte MIDI-Controller können ausschließlich als Zusatzgeräte genutzt werden, beispielsweise um Effekte, Samples oder andere Features zu kontrollieren.

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Serato DJ Pro Download

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198,00€ bei

Serato DJ Pro unterstützt die Streamingdienste SoundCloud, Tidal sowie Beatsource Link und Beatport Link und stellt bis zu vier Decks sowie einen Sampler zur Verfügung. Mixe sind live performbar und lassen sich zudem via Twitch im Internet publizieren. Das GUI kann über verschiedene Screensets optisch angepasst werden, außerdem ist eine kleine Auswahl an Effekten mit an Bord, die klanglich OK sind.

Für Controller gibt es zusätzliche Pad-Effekte und durch In-App-Käufe können weitere Effektpakete, das Videomixing-Plugin Serato Video, Serato Flip (zum Generieren von Edits) oder das Pitch-n-Time-Feature ergänzt werden. Letzteres ist eine sehr präzise arbeitende Tonhöhenkorrektur, mit der sich harmonisches Mixing nahezu komplett automatisieren lässt.

Rekordbox DJ – Vom Prepare-Tool zur vollwertigen DJ-Software

Entstanden aus Pioneers Archivierungssoftware Rekordbox, ist Rekordbox DJ mittlerweile eine voll ausgestattete DJ-Software, die sich vor den Platzhirschen Serato und Traktor absolut nicht verstecken muss. Ähnlich wie bei Serato sind die meisten Funktionen in Rekordbox DJ in vollem Umfang nur mit entsprechender Hardware von Pioneer verfügbar.

Möglich sind DJ-Controller der DDJ-Serie wie der DDJ-1000 oder der DDJ-400, aber auch Table-Top-Mediaplayer der CDJ- und XDJ-Serie werden unterstützt. Rekordbox DJ bietet vier Decks zum Auflegen, einen Sampler mit bis zu 64 Slots und die üblichen Basisfunktionen wie Hot-Cues und Loops.

Die Ähnlichkeit zu Serato DJ Pro ist nicht von der Hand zu weisen, dennoch gibt es Unterschiede: Das Track-Management von Rekordbox DJ bietet zum Beispiel neben intelligenten Playlisten ein eigenes Tagging und eine Track-Empfehlung. Abgerundet wird das Ganze von einem Live-Playlisten-Stream auf die eigene Social-Media-Plattform namens Kuvo, bei der Titel für das Publikum in Echtzeit übertragen werden. Mit vorgefertigten Screensets kann man sich die Benutzeroberfläche individuell einrichten.

Insgesamt steht Rekordbox DJ in Sachen Performance der Konkurrenz also in nichts nach, Streaming-Dienste wie Tidal, SoundCloud und Beatport sind ebenfalls implementiert. Als neusten Clou bietet Rekordbox DJ die Möglichkeit, die kompletten Musiksammlung in einer Cloud (Dropbox) speichern und von dort direkt spielen zu können. Einziger Haken: dies ist nur mit dem teuersten Abo-Modell möglich und kostet 29,99 Euro pro Monat.

Algoriddim djay AI – von simple zu umfangreich

Die DJ-Software djay wurde ursprünglich von der bayrischen Firma Algoriddim für MacOS konzipiert und galt jahrelang eher als benutzerfreundliche Consumer-App. Mit Djay Pro erweiterte man dann die Anwendung mit dem Ziel, die Bedürfnisse professioneller DJs zu befriedigen, ohne dabei die Benutzerfreundlichkeit einzuschränken. Dafür sorgt eine übersichtlich gehaltene Oberfläche mit bis zu vier Decks und einem Sampler.

Algoriddim bietet die Software jetzt auch für Windows sowie für die mobilen Betriebssysteme iOS und Android an, allerdings verfügen nicht alle Versionen über den gleichen Funktionsumfang. Die für MacOS und iOS angebotenen djay pro AI Programme haben hier wieder die Nase vorne.

Grundsätzlich besticht djay Pro AI durch seine Anwenderfreundlichkeit. Es lassen sich viele DJ-Controller und Mediaplayer von Pioneer DJ, Denon DJ und Reloop per Plug&Play anschließen, ein manuelles Mapping ist aber ebenfalls möglich. Es wurden zusätzlich Verbesserungen am Track-Management und den Screensets vorgenommen und die Einbindungen von Tidal, SoundCloud, Beatport und Beatsource machen djay Pro AI zu einem Tool mit einer fast unbegrenzten Musikauswahl.

Die Zahl der verfügbaren Effekte wurde in der kostenpflichtig Version auf über 40 gesteigert und der Hersteller Sugar Bytes hierzu ins Boot geholt. Kreatives DJing wird durch einen Looper, Sequenzer sowie acht Cue-Punkte und Loops möglich und mit der innovativen Neural-Mix-Funktion lassen sich Echtzeitremixe und Mashups kreieren, ohne Songs speziell vorbereiten zu müssen.

VirtualDJ – die Alleskönner-DJ-Software

VirtualDJ ist die eierlegende Wollmilchsau unter den der verfügbaren DJ-Programmen. Die Benutzeroberfläche kann mit Skins optisch angepasst werden, diese gibt es ab Werk oder als Eigenkreationen und lassen sich schnell und einfach auswählen. Fürs Mixing von bis zu 99 Decks (die sicherlich niemand wirklich brauchen wird), stehen Cue-Punkte, Loops und Effekte zur Verfügung sowie eine spezielle Stem-Mixing-Option. Letztere ist sehr ähnlich ausgeführt wie das Neural-Mixing in djay Pro AI und erlaubt das Anfertigen von Echtzeitremixen durch die Separation von Perkussions und musikalischen Bestandteilen eines Song.

Auch hier klappt das ohne spezielle Vorbereitung der Musikstücke. Der 2- und 4-Deck-Modus gestaltet sich rein optisch wie bei der gängigen DJ-Software anderer Hersteller. Die Wellenformdarstellungen liegen übereinander, darauf folgen Deckssteuerung, Mixereinheit und Track-Browser. Für Cue-Punkte gibt es weitere Performance- bzw. Pad-Effekte, ähnlich wie man sie von Serato DJ Pro oder Rekordbox DJ her kennt. Diese sind zwar auch per Maus einstellbar, jedoch ist die Bedienbarkeit mit einem entsprechenden Pad-Controller wesentlich angenehmer.

Aufgrund seiner weiten Verbreitung ist VDJ mit unzähligen MIDI-Controllern kompatibel. Die meisten Mappings sind bereits enthalten, sodass man mit einem Schnellstart rechnen kann, eigene Mappings zu erstellen ist aber ebenfalls möglich. VDJ bietet neben den reinen Auflege-Features auch Video-Mixing, eine Karaoke-Funktion und ein Musik-Abo für iDJPool gegen Aufpreis an.

Sehr viele Erweiterungen für Effekte, Samples oder auch Videoloops stehen aber auch kostenlos zur Verfügung, allerdings lässt sich über die Qualität dieser Erweiterungen teilweise streiten. Wer seinen Mix mit der Welt teilen möchte, kann von VDJ aus direkt an Dienste wie YouTube, Facebook, Periscope, Twitch und selbst Beatport streamen.

Ultramixer 6 Pro Entertain – Die Event-DJ-Software

Die Software Ultramixer wendet sich an den mobilen DJ, der auf Hochzeiten und Firmenevents sein Geld verdient. Ihr Fokus liegt weniger darauf, Tracks zu remixen oder sie mit kreativen Techniken zu manipulieren, vielmehr geht es darum, das Handling von Multigenres einfach zu gestalten und gut mit Wunschlisten und Ankündigungen umgehen zu können.

Die bis zu vier Decks können mit einer eigenen Playlist ausgestattet und unterschiedlich angeordnet werden, das erleichtert das Sortieren der Songauswahl. Mixing mit Autosync und Beatgrids steht bei Ultramixer eher im Hintergrund, dafür liefert die Software einen Video-Sampler samt Übergängen, mit dem sich kurze Videos in den gängigen Formaten abspielen lassen.

Neben Texteinblendungen und dem Abspielen von Foto-Slideshows besitzt Ultramixer 6 Pro Entertain auch eine Karaoke-Funktion, damit werden Musik und Songtexte zentral von der Software ausgegeben. Des Weiteren gibt es eine Anbindung an die Steuersoftware Madrix, mit der sich Licht-Shows planen und automatisieren lassen.

Wer mag, kann dem Publikum über die Schnittstelle für Webcams ein beliebiges Videobild vorführen. Für Party-Pausen, in denen eher eine Hintergrundbeschallung gewünscht ist, verfügt Ultramixer über eine Auto-DJ-Funktion. Und sollte man sich als DJ mal eine Pause gönnen wollen, gibt es eine App, mit der man über WLAN die Decks und den Sampler fernsteuern kann.

DJ-Software für Profis: Alternativen

Neben den von uns ausgewählten gibt es natürlich auch noch weitere, die infrage kommen und einen Platz unserer Liste verdient hätten:

• MixVibes Cross DJ 4 (Thomann | Testbericht | Hersteller-Info) 
• MixMeister Fusion (Thomann | Hersteller-Info) 

Fazit zu DJ-Software für Profis

Das Angebot an DJ-Software für Profis deckt ein breites Spektrum an Funktionen und Einsatzmöglichkeiten ab: Von automatischen Sync-Funktionen über Effekte und Sampler bis hin zu vier Decks und Controllersteuerung bieten unsere vorgestellten DJ-Programme eine solide Grundlage für kreative DJ-Performances. Die Kompatibilität mit diverser Hardware ist ein entscheidender Faktor bei der Auswahl der passenden Software, wobei Unterschiede nicht nur in der Hardware-Unterstützung, sondern auch in kreativen Funktionen und Spezialfeatures wie Timecode-Steuerung und Lichtanlagenkontrolle liegen. Insgesamt zeigt sich, dass bei der Auswahl der passenden DJ-Software neben den technischen Spezifikationen und Funktionen auch persönliche Vorlieben und der spezifische Einsatzbereich eine Rolle spielen. Die Weiterentwicklung und Integration neuer Technologien wie Streamingdienste und künstliche Intelligenz erweitern kontinuierlich die Möglichkeiten für DJs, sodass die Wahl der Software letztendlich auch Frage der individuellen Anforderungen und des persönlichen Geschmacks ist.