DJ-Plattenspieler: Die fünf besten im Überblick | 2024
Viele haben geglaubt, dass Turntables im DJing nach und nach durch digitale DJ-Mediaplayer vollständig abgelöst werden. Dennoch findet das schwarze Gold der DJs immer noch Einzug in so manches Set. Aber nicht nur Profis nutzen weiterhin DJ-Plattenspieler um klassisches Vinyl oder die Timecode-Variante aufzulegen, sondern auch Fortgeschrittene, die nach ihren ersten Erfahrungen mit einem DJ-Controllern gerne noch mal das Beatmatching-Handwerk in seiner ursprünglichen Form erlernen möchten. Nachstehend findet ihr deshalb unsere fünf besten DJ-Plattenspieler, die sich für jede Art des Auflegens eignen.
Quick Facts
- Trotz Digitalisierung ist das Auflegen mit DJ-Plattenspielern nicht ausgestorben, im Gegenteil wächst der Vinyl-Markt seit einigen Jahren wieder
- Die analoge Technik wird heutzutage teils mit digitalen Vorzügen wie Performance-Pads ergänzt
- Neben den "klassischen" DJ-Plattenspielern haben sich einige gute Alternativen etabliert
Audio Technica AT-LP140XP
Der Audio Technica AT-LP140XP ist ein sehr gut ausgestatteter Plattenspieler mit klassischem Phono- und Line-Ausgang. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger und ebenfalls beliebten DJ-Turntable AT-LP120XBT-USB verzichtet er auf eine USB- und drahtlose Bluetooth-Schnittstelle und setzt mehr auf einen puristischen Ansatz. Er kommt mit Direktantrieb, ordnet sich im gehobenen Mittelpreissegment ein und ist sowohl in Schwarz als auch in Silber erhältlich. Der Plattenspieler bekennt sich klar zur Designvorlage der Technics 1210er-Serie, mit Bedienelementen, die exakt dort platziert sind, wo DJs sie erwarten. Die Abmessungen von 45 x 35 cm entsprechen ebenfalls dem Technics-Standard, nur die Höhe beträgt mit 9 cm rund 7 mm mehr.
Der AT-LP140XP bietet alle essenziellen Funktionen und ergänzt diese um einige Extras: Neben drei Geschwindigkeiten (33, 45, 78 rpm) stehen drei Pitch-Ranges zur Verfügung (+/-8, +/-16, +/-24 %), zudem gibt es einen quarzgesteuerten Pitch-Lock. Der beleuchtete Knopf für den Reverse-Modus ist oberhalb des mittelgerasterten Pitchfaders am äußersten Minusbereich platziert – eine durchdachte Wahl, denn so bleibt der Rückwärtsmodus, der nur selten genutzt wird, in hektischen Situationen außer Reichweite und vermeidet Fehlbedienungen.
Der klassische S-förmige Tonarm ist höhenverstellbar und verfügt über Tracking- und Anti-Skate-Einstellungen. Er wirkt solide und lässt sich präzise einstellen. Der Power-Schalter befindet sich, ganz im Technics-Stil, als Drehknopf im Stroboskoptürmchen, jedoch zusätzlich mit einer Metallhülse versehen, um versehentliche Bedienfehler zu verhindern.
Im Lieferumfang des komplett in Schwarz gehaltenen Geräts befinden sich sämtliche Komponenten, die zum Betrieb benötigt werden, inklusive eines Tonabnehmersystems. Dank der verständlichen Anleitung ist der Player in wenigen Schritten und ohne Werkzeug zusammengebaut.
Pioneer PLX-1000
Mit dem PLX-1000 (hier im ausführlichen Testbericht) Turntable erweiterte Pioneer DJ sein Produktsortiment in dem Moment, als Technics die Produktion des SL-1210MK2 einstellte. Es ist also nicht verwunderlich, dass das Design des PLX-1000 an den Technics SL-1210 erinnert, da Pioneer hier vermutlich den Clubstandard unter eigener Flagge gerne weiterführen wollte. Das Gehäuse des PLX-1000 DJ-Plattenspielers wurde deswegen mit speziellen Materialien gedämmt, um die Aufnahme von Vibrationen und Resonanzen zu verringern.
Der Motor liefert ein Drehmoment von 4,5 kg/cm damit Schallplatten flott auf ihre Betriebsgeschwindigkeit gebracht werden können. Dazu stehen zwei Geschwindigkeiten zur Verfügung, 33 1/3 und 45 U/min. Der Pitchbereich besitzt drei Stufen und kann zwischen +/-8 %, +/-16 % und +/-50 % gewählt werden. Mit über 14 kg ist der PLX-1000 kein Leichtgewicht und lässt sich dadurch auch von nichts aus der Ruhe bringen.
Der S-Tonarm des DJ-Turntables ist auf einer höhenverstellbaren Base gelagert und erlaubt alle nötigen Feinjustierungen, um den optimalen Sitz der Nadel zu erreichen. Als Anschluss stehen dem PLX-1000 lediglich eine Phonobuchse und Erdungsschraube zur Verfügung.
Der PLX-1000 konzentriert sich beim Auflegen auf das Wesentliche und verzichtet bewusst auf Extras wie einen Line-Ausgang oder ein wählbares Drehmoment. Mit einem Preis von 629 Euro gehört er zwar nicht zu den günstigsten DJ-Plattenspielern, doch erhält man dafür ein solides und zuverlässiges Arbeitsgerät für den Einsatz im Clubbereich.
Reloop RP-8000MK2
Reloop bringt mit dem RP-8000MK2 (hier im Test) einen soliden Turntable in die Läden, der sowohl als reiner DJ-Plattenpieler als auch in Sachen digitales Performance-Instrument überzeugt. Die Verarbeitung ist auf hohem Niveau und dank des neuen Tonarmsets bleibt die Nadel auch bei harten Scratchmanövern dort, wo sie sein soll – in der Rille.
Das flexible Drehmoment des Motors macht den RP-8000MK2 sowohl für reine Mix DJs als auch für Turntablists gleichermaßen attraktiv. Die MIDI-Sektion ist für Cue-Punkt-Aktionen, Loops, Sampler und Trackbrowsing sehr gut geeignet. Die Anordnung und die Doppelbelegungen sind intuitiv erlernbar.
Für die Steuerung von Software-Effekten fehlen leider Drehregler. Auch wenn der RP-8000MK2 von Haus aus für Serato DJ Pro optimiert ist, sehen wir in ihm einen vielseitigen DJ-Plattenspieler, der sich grundsätzlich für jede MIDI-fähige DVS-Software eignet. Mit einem Preis von etwa 570 Euro bietet Reloop hier ein insgesamt überzeugendes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Reloop RP-7000 MK2
Der RP-7000 MK2 (hier im Test) fokussiert sich auf den DJ- und Clubbereich, was ambitionierte Heimanwender:innen einschließt. Zwar kann er natürlich auch zum reinen Plattenhören benutzt werden, allerdings gibt es da geeignetere Geräte. Der RP hat einen stärkerer Motor als sein großes Vorbild 1210MK2 an Bord und sorgt damit für ordentlich Zug.
Reloop hat Gehäuse, Plattenteller und Tonarm des Vorgängers deutlich optimiert und liegt im direkten Vergleich mit der Konkurrenz nahe auf. In der Verarbeitung ist der RP-7000 MK2 recht wertig und auch optisch macht er in beiden Farbversionen einiges her. Bei den Features wurde nicht gespart und auch der aktuelle Ladenpreis bedeutet ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Speziell im Vergleich mit einem klassischen Technics verbucht Reloop bei den genannten Funktionen den ein oder anderen Pluspunkt. Der Ruf von Technics fußt aber auf legendärerer Langlebigkeit und flächendeckender Verbreitung. Die Position als Clubstandard ist allein dadurch wahrscheinlich auf ewig besetzt.
Der RP-7000 MK2 stellt auf jeden Fall eine beachtenswerte Alternative dar, insbesondere da er günstiger ist als ein gebrauchter Technics. Im Vergleich zu preiswerteren Modellen wie dem AT LP 120 punktet der Reloop mit einem stärkeren Motor und einer hochwertigeren Verarbeitungsqualität.
Technics SL-1210MK7
Einige Jahre galt es, dass Technics den DJ-Sektor aufgegeben hatte, denn mit der Produktionseinstellung des SL-1210MK2 endete die Ära eines Plattenspielers, die wie kein anderes elektronisches Consumer-Gerät mit Beständigkeit protzte und zugleich das DJing prägte.
Wir sprechen hier von DEM DJ-Turntable schlechthin. Nachdem Technics dann den SL-1200GR veröffentlichte, dachten viele DJs zunächst, es könne endlich weitergehen, jedoch entpuppte sich der "GR" eher als teurer Hi-Fi-Plattenspieler, dessen schwammige Füße weniger für den Eventbereich geeignet sind.
Vermutlich wurde dieser weltweite Aufschrei aller Turntable-DJs von Technics gehört, sodass wir uns dann doch über das Erscheinen des SL-1210MK7 (hier im Test) freuen dürfen, einem insgesamt tollen DJ-Plattenspieler, der im Vergleich zu seinen Vorgängern noch eine kleine Schippe mehr Präzision fürs Mixing liefert. Pitchfader, Motor und Tonarm sind wahrscheinlich das Beste, was es momentan am DJ-Turntable-Markt gibt.
Der erweiterte Pitchbereich mag zwar keine Innovation sein, erweist sich jedoch als nützlich. Auch das einstellbare Drehmoment ist ein willkommenes Feature, obwohl die Bedienung über versteckte Kippschalter etwas fragwürdig wirkt. Einziger Wermutstropfen ist das Gehäuse, das Vibrationen weniger effektiv absorbiert.
DJ-Plattenspieler: Alternativen
Neben den von uns ausgewählten gibt es natürlich auch noch weitere, die infrage kommen und einen Platz unserer Liste verdient hätten:
- Dual DTJ 301-1 USB (Thomann | Hersteller-Info)
- American Audio TTD 2400 USB MKII (Thomann)
DJ-Plattenspieler Fazit
Vinyl ist längst nicht ausgestorben – im Gegenteil: Die letzten Jahre brachten ein beispielloses Revival. Zunächst durch kleine Indie-Labels am Leben gehalten, hat sich der Vinylmarkt schließlich auch dank Neuauflagen von Pop-Klassikern und Veröffentlichungen großer Labels stark ausgeweitet. Dies führte sogar zu einem spürbaren Engpass, ja zu einer regelrechten Vinyl-Krise. Besonders in der elektronischen Musikszene war die Schallplatte jedoch nie wirklich weg, und auch in Clubs gehört das klassische DJ-Plattenspieler-Set weiterhin zum festen Inventar – zu Recht.
7 Kommentare zu "DJ-Plattenspieler: Die fünf besten im Überblick | 2024"
Bitte testen Sie den Gemini TT-4000.
Ich wäre Ihnen sehr dankbar.
Hinterlasse eine Antwort
Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.
Ich habe den Reloop RP 7000 MK2 und bin sehr mit dem zu Frieden. Habe das At-Vm95 Sh/h verbaut und es lässt sich doch schon gut hören.
Hinterlasse eine Antwort
Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.
Ich hab bis auf den Reloop RP-8000MK2 alle der erwähnten Modelle mal gründlich getestet , auseinandergenommen und analysiert, und ich muss leider sagen: der 1200/1210 MK2 ist da immer noch vorne. auch in Sachen Rumpeln und Rückkoppeln kann der GR leider auch nicht mithalten. Materialmässig sind sind da grosse Unterschiede von allen Technics zu den Mitstreitern. Da wurde bei allen anderen Marken krass gespart, billig gebaut oder sie haben es nicht verstanden. Also wenn schon: kauft nen MK2 der gut in Schuss ist, lasst ihn revidieren und ihr habt einen tollen Dreher. wenn nicht : dann den neuen GR und wechselt die Füsse aus. Dann ist der auch ganz ok. mechanisch ist der sehr schön gemacht. den Rest nur wenn es das Budget nicht zulässt. Auch die ganzen Drehmomentangaben sind ein Witz. bei etwas Belastung wird die Regelung bei den meisten sehr schlecht. auch da ist der 1200/120 MK2 immer noch super dabei.
Hinterlasse eine Antwort
Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.
Den Synq Xtrm-1 nicht vergessen bitte (;
Hinterlasse eine Antwort
Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.
Hallo. Ich bin seit 1987 Dj und benutze immer noch die Technics 1210 mk2. Natürlich gibt es einige Turntables die auch gut sind .Den Denon PrimeVL12 den ihr vorstellt, gibt es gar nicht mehr zu kaufen.! Auf langer Strecke bleiben dennoch nur die Technics.
Hinterlasse eine Antwort
Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.
Ich habe den Reloop RP4000MK2!
Wie gut ist er ?
Hinterlasse eine Antwort
Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.
schau mal hier: https://www.dj-lab.de/test-reloop-rp-4000-mk2-dj-plattenspieler/
Hinterlasse eine Antwort
Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.
MK 7 black top zufrieden
Hinterlasse eine Antwort
Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.