Alternativen zu Beatport: Die besten im Überblick | 2024
Beatport Alternativen: CDs kommen erst langsam wieder und Vinyl ist trotz des anhaltenden Hypes nicht das komplett vorherrschende Abspielmedium im Bereich elektronischer Musik. Dazu kommt es durch die anhaltende Rohstoff-Knappheit vermehrt zu langen Wartezeiten und verschobenen Release-Dates und damit zu einer Art Krise (hier mehr dazu) – vom der Belastung der Umwelt mal ganz abgesehen. Die meisten DJs verwenden in ihren Sets aber vor allem digitale Datei-Formate wie MP3s und WAVs. Diese lassen sich nutzer:innenfreundlich rund um die Uhr von überall auf der Welt aus herunterladen und anschließend praktikabel auf der Festplatte, dem USB-Stick oder in der Cloud speichern.
Quick Facts
- Beatport ist eine der beliebtesten Internet-Plattformen für Musikdownloads in der elektronischen Musik.
- Außerdem ist es Anlaufpunkt um sich über aktuelle Entwicklungen und Releases auf dem Laufenden zu halten.
- Gut neun Millionen Tracks sind laut Beatport im eigenen Store.
- Hohe Chart-Rankings bei Beatport lassen auf eine große Aufmerksamkeit hoffen und werden im Bestfall mit Bookings belohnt.
Beatport ist als Plattform also immer noch mehr als etabliert. Dabei sprechen einige Gründe dafür, als DJ über den Tellerrand schauen. Zum einen ist der Marktführer nicht immer der preiswerteste Anbieter am Markt. Zum anderen bietet er neben seinem Streaming-Dienst Beatport Link "nur" die Datei-Formate MP3, WAV und AIFF an. Das Open-Source-Format FLAC sucht man hier vergebens. Zum anderen haben immer wieder wirtschaftliche Missstände des Unternehmens gezeigt, dass man sich bei der Suche nach neuer Musik für seine Sets nicht von einem einzigen Anbieter abhängig machen sollte.
Zu guter Letzt ist es auch nicht unbedingt inspirierend, permanent in der Komfortzone Beatport nach neuer elektronischer Musik zu suchen. Alternative Portale können durch andere Verkaufskonzepte, kuratierte Inhalte und eigene Suchalgorithmen einen erfrischenden Impuls bei der Suche nach unbekannten Künstler:innen und Labels geben. Deshalb möchten wir euch mit diesem Überblick fünf Beatport Alternativen vorstellen.
Beatport Alternative: Juno Download
Juno Download wurde 2006 gegründet und ist eine eigenständige Plattform des bekannten, britischen Vinyl-Online-Shops Juno Records. Mit mehr als über fünf Millionen Tracks im Portfolio ist Juno Download für DJs eine naheliegende Alternative zu Beatport. Mit den Audio-Formaten MP3 in 192 oder 320 kbps, WAV, FLAC, AIFF und ALAC deckt der Service verglichen zu Beatport sogar eine größere Format-Range ab.
Durch Kooperationen mit Labels bietet Juno Downloads zudem exklusive Veröffentlichungen an. Juno Download ist aber nicht nur interessant für den Erwerb von digitaler elektronischer Musik, im Angebotsspektrum finden sich wie bei Beatport auch Sample-Packs. Außerdem kann der Web-Player von Juno ähnlich wie bei SoundCloud in die eigene Webseite eingebunden werden.
Traxsource als Beatport Alternative
Die Gründer Marc Pomeroy und Brian Tappert von Traxsource, die selbst als Producer und Labelbetreiber aktiv sind, halten vor allem die Fahne für das Musikgenre House hoch. Der Grundstein für ihren Online-Musikdienst für elektronische Musik wurde 2004 gelegt. Mittlerweile sind mehr als 20.000 Labels und 250.000 Artists auf ihrer Plattform zu finden.
Der amerikanische Spezialist für Soulful, Deep, Classic und Afro House bietet DJs und reinen Musikkonsument:innen zudem die Audio-Formate MP3, WAV und AIFF an.
Bleep
Bleep wurde 2004 vom Londoner Instanz Warp Records ins Leben gerufen. In den ersten vier Jahren verkaufte man ausschließlich Musikdownloads. 2008 wurde das Portal um den Verkauf bzw. Versand von physischen Tonträgern erweitert. Auf der Website finden sich fein selektierte Musikveröffentlichungen von britischen und internationalen Independent-Labels, die im Dunstkreis elektronischer Musik beheimatet sind.
Die Downloads stehen in den Audio-Formaten MP3, WAV und FLAC zur Verfügung. Außerdem lassen sich zum Teil hochaufgelöste 24-bit WAV-Dateien beziehen. Preislich ist man bei beiden Formaten durchaus auf Augenhöhe mit Beatport.
7Digital
Wo Beatport mit seiner Community und seinem Status punktet, sind es beim Download-Store 7digital die schieren Zahlen. Mit über 900.000 Labels und Verlage, 81 Millionen Songs (im Beatport-Store gibt es 9 Millionen Tracks) und MP3 und FLAC als Kaufoptionen ist man breit aufgestellt.
Zwar liegt 7Digital preislich leicht über Beatport, wer aber außerhalb der von Beatport angebotenen Genres stöbern möchte, findet kaum einen Store mit derart vielen Tracks. Dazu gibt es bei einer wachsenden Zahl von Veröffentlichungen die Möglichkeit, diese im hochqualitativen 24-bit-FLAC-Format zu kaufen. Unkomprimierte WAV-Dateien gibt es bei 7Digital nicht.
Bandcamp
Eine der fairsten und interessantesten (wenn auch nicht gänzlich unproblematischen) Beatport Alternativen ist die in 2007 gegründete Online-Plattform Bandcamp. Dort vertreiben in erster Linie unabhängige Musikschaffende, aber auch etablierte Künstler:innen und mehr als 3.000 Labels digitale Audio-Files, physische Tonträger und Merchandise in Eigenregie. Es geht bei dieser Alternative zu Beatport also nicht nur um Musikdownloads oder rein elektronische Musik.
Der:die Herausgeber:in kann das Verkaufsmodell selbst bestimmen, sodass Downloads zum Beispiel kostenlos (eventuell gegen Angabe einer E-Mail-Adresse) zur Verfügung stehen oder zu einem Preis erworben werden können, die der:die Käufer:in bestimmt. Als Audio-Formate stehen MP3, WAV, AIFF, FLAC, ALAC, AAC und sogar Ogg Vorbis bereit. Hier bleibt mittelfristig abzuwarten, wie sich die Plattform entwickelt, hat sie doch zuletzt eine turbulente Zeit hinter sich: Im März 2022 erfolgte die Übernahme durch den Gaming-Riesen Epic, zuletzt wurde die Seite aber wieder weiterverkauft.
Beatport Alternativen: Fazit
In der digitalen Musiklandschaft bieten sich DJs neben Beatport zahlreiche Alternativen für den Kauf von Tracks und Samples. Plattformen wie Juno Download, Traxsource, Bleep, 7Digital und Bandcamp erweitern das Spektrum durch eine große Auswahl an Formaten, Genres und Darstellung. Diese Beatport Alternativen zeichnen sich jeweils durch ihre spezifischen Stärken aus, von exklusiven Veröffentlichungen über eine breite Vielfalt an Datei-Formaten bis hin zu einer fairen Preisgestaltung und direktem Support unabhängiger Künstler:innen.
6 Kommentare zu "Alternativen zu Beatport: Die besten im Überblick | 2024"
Wenn ich mal aus den 7digital.com AGB's zitierten darf
"6.4 Nutzungsregeln.
(i) Sie sind im maximal gesetzlich zulässigen Umfang berechtigt, nur für den persönlichen, nicht-kommerziellen Gebrauch den Inhalt zu nutzen und auf Vorschau-Clips zuzugreifen, nicht aber zur Weiterverbreitung, Weitergabe, Übertragung oder Unterlizenzierung ..............."
Musik nur für den privaten Gebrauch ist für einen DJ mit öffentlichen Auftritten nicht so sinnvoll denke ich.
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Mir reicht Deezer FLAC aus. :)
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7digital.com ist für mich einer der günstigsten Download-Anbieter überhaupt. Alle Genres - und ich meine wirklich alle Genres - werden hier bedient. MP3/Flac/HiRes. Hier bezahle ich für aktuelle Techno, House oder Drum & Bass nur die hälfte, gegenüber Beatport oder JunoDownload. Also wer ca 50% sparen möchte, sollte hier unbedingt reinschauen. Bin hier schon seit mehr als 5 Jahren. Hammer-Seite. Das tolle an 7digital ist auch, genauso wie bei Bandcamp, man hat immer Zugriff auf seine Einkäufe und bei Bedarf kann man seine Tracks nochmal runterladen. Großartig!!!
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moin,
ein update wäre auch nicht verkehrt.
Das hamburger Unternehmen, als Alternative, ist nicht mehr erreichbar!
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Wenn dort verfügbar ist, was man sucht: immer als erste Priorität Bandcamp wählen! Den Künstlern zuliebe, denn dort bleibt im Vergleich zu allen Alternativen mit Abstand der grösste Teil des Kaufpreises für sie übrig.
Meine weitere Prioritätenliste, vor allem nach Sympathie sortiert, ist: Bleep, Qobuz, Juno Download, Boomkat, Beatport.
Bleep und Juno weil dort noch echte Musikfans dahinter stecken, die in der Szene über Jahrzehnte Grosses geleistet haben. Bei Qobuz habe ich mein Streaming-Abo, der angeschlossene Lossless-Download-Store kann aber auch für sich überzeugen und hat inzwischen einen ganz akzeptablen elektronischen Katalog.
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Hey Daniel, danke für deinen Kommentar. Wir finden auch, dass Bandcamp aktuell die beste Option für MusikerInnen ist. Dass es aber auch auf dieser Plattform Tendezen gibt, die zumindest zu hinterfragen sind, haben wir hier in unserem aktuellen Kommentar diskutiert: https://www.dj-lab.de/bruchstelle-bandcamps-neues-monopol-eine-kritische-betrachtung/
Liebe Grüße
Marius (Chefredakteur)
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Danke für diesen ausgezeichneten Marktüberblick :)
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