Boxenhersteller KRK wusste mit der VXT-Serie viele Musikproduzenten zu begeistern. Die markentypische gelbe Membran leuchtet bei vielen Künstlerinterviews im Hintergrund auf und dokumentiert den großen Verbreitungsgrad dieser Lautsprecher. Mit der neuentwickelten V-Serie soll die Erfolgsgeschichte jetzt fortgeschrieben werden. Um herauszufinden, ob das gelungen ist, habe ich neu und alt gegenübergestellt.
Um einen direkten Vergleich zwischen den neuen und „alten“ KRK-Modellen durchführen zu können, habe ich mir ein Tonstudio ausgesucht, in dem die VXT 8 seit einigen Jahren zum Einsatz kommen. Fündig geworden bin ich bei Tom Wax, der seit Ende der Achtzigerjahre fester Bestandteil der Techno- und House-Szene ist und dessen Musikproduktionen nicht zuletzt durch seinen Hit AWeX – It’s our future weltweite Bekanntheit erlangten. Um beide Boxenmodelle technisch vergleichen zu können, werfen wir aber erst einmal einen Blick auf die Ausstattung und technischen Daten.
KRK VXT8
Die KRK VXT8 wurde als Nahfeldmonitore für Musikproduktionen entwickelt und ist eine aktive 2-Wege Box. Als Tieftöner ist ein 8-Zoll Lautsprecher mit einer Kevlarmembran verbaut und für die hohen Frequenzen kommt eine seidene 1 Zoll Hochtonkalotte zum Einsatz.
Der Frequenzgang der VXT8 reicht von 37 Hz bis 22 kHz, bei einem Schalldruck von 114 dB. Die beiden Verstärker leisten 60 Watt für den Hochtonbereich und 120 Watt für den Tieftonbereich. Bei der Verkabelung könnt ihr zwischen XLR- oder Klinkensteckern wählen und symmetrische sowie unsymmetrische Signale einspeisen. Die Box bietet zur Klanganpassung zwei Kippschalter, die je drei Filtereinstellungen für den Hoch- und Tieftonbereich erlauben. Die Kippschalter sind unter einer Kunststoffabdeckung und damit etwas schwierig erreichbar.
Zur Eliminierung von Brummschleifen, gibt es einen Groundlift-Schalter. Eine optional aktivierbare Limiterschaltung kann vor Beschädigungen bei zu hohen Eingangspegeln schützen. Die VXT8 wiegt satte 16,5 Kilogramm und misst circa 433 x 318 x 296 Millimeter.
KRK V8 S4
Die KRK V8 S4 gehören zur neu entwickelten V-Serie von KRK und ist ebenfalls ein Nahfeldmonitor für den Studioeinsatz. Die Box ist mit einem 8 Zoll Tiefenlautsprecher bestückt, der über eine Kevlarmembran verfügt und mit einem 1 Zoll Höhenlautsprecher, ebenfalls aus Kevlar.
Die Bi-Amp Class-D-Verstärker leisten 200 Watt im Tiefenbereich und 30 Watt im Höhenbereich. Der Frequenzgang der KRK V8 S4 reicht von 29 Hz bis 24 kHz und der Schalldruck liegt bei 118 dB. Die Rückseite der Box beherbergt neben dem kombinierten XLR-/Klinken-Anschluss verschiedene Einstellungsoptionen zur Klangabstimmung. Für die Höhen und Tiefenanpassungen gibt es jeweils 7 Parameterkombinationen, die mit versenkten Drehreglern steuerbar sind. Um diese Bedienelemente einstellen zu können, liegt der Box ein spezieller Schlüssel bei. Auf der Rückseite befindet sich zudem auch eine USB-Buchse, zu deren Funktion aber aktuell nichts bekannt ist.
Die KRK V8 S4 haben ebenfalls eine Ground-Lift-Schaltung und eine Standby-Funktion, die ein automatisches Abschalten nach 30 Minuten veranlasst. Zum Lieferumfang gehören Boxengitter, die bei den VXT8 nur als optionales Zubehör angeboten wurden. Die KRK V8 S wiegen 14,4 Kilogramm und messen 435 x 284 x 347 Millimeter.
Praxistest
Um einen halbwegs objektiven Höreindruck zu erhalten, habe ich den Test gemeinsam mit Tom durchgeführt, da er seine VXT8 durch die tägliche Nutzung perfekt einschätzen kann. Wir haben uns zahlreiche Songs aus unterschiedlichen Genres auf beiden Boxenpaaren angehört.
Hier ein Auszug unserer Testsongs:
Depeche Mode - Policy of truth
Placebo - A million little places und
Thomas Newman – Any other name.
Zudem haben wir uns Toms Eigenproduktionen angehört, die er auf seinen VXT 8 abgemischt hat.
Höreindruck
Wir haben beide Boxen mit neutralen Filtereinstellungen und ohne Subwoofer angehört. Im Direktvergleich hat uns die neue V8 S4 in allen Belangen besser gefallen. Die Box liefert mehr klangliche Details als ihr Vorgänger, klingt insgesamt sehr ausgewogen und hat mehr Druck im Bassbereich. Auch die Stereobreite ist wahrnehmbar anders als bei der VXT8. Die VXT8 hingegen wirkte bei mittenlastigen Tracks recht schnell überfordert und ihr Klang war im Direktvergleich sogar fast etwas „blechern“.
Fazit
Unser Direktvergleich der beiden KRK Modellen VXT8 und V8 S4 bescheinigt dem US-amerikanischen Boxenspezialisten eine sehr gute Arbeit bei der Neuentwicklung seiner Monitorboxen. Die Neuauflage hat uns klanglich überzeugt, so dass wir ein Upgrade in jedem Fall empfehlen können. Sollten die V8 S4 euer Budget überschreiten, so könnt ihr auf die kleineren Modelle V6 S4 oder V4 S4 ausweichen.
Hersteller: KRK
Tom Wax
Tom Wax ist bis heute einer der führenden Vertreter der elektronischen Musikszene in Deutschland und hat viele DJs und Producer weltweit mit seinem einzigartigen Sound zwischen House und Techno inspiriert. Auch nach über 25 Jahren hinter dem DJ Pult ist er noch immer „on a mission“ und beweist dies eindrucksvoll mit seinen aktuellen Releases auf Labels wie Toolroom, Great Stuff, Bitten, Bush, Suara, Vamos, Toca 45, Deeperfect, Plastic City, I Am Techno, Beatdisaster oder Phuture Wax.
Wer auf Toms Sound steht, kann jetzt sein erstes Sample Pack auf Beatport erwerben, das knapp 700 MB groß ist und über 900 Samples im Wav-Format enthält. Ihr findet hier zahlreiche Drums, Chords, Atmos, Loops und Synthie-Sounds sowie exklusiv aufgenommene Vocals.
Hier könnt ihr in den Demosong reinhören, der mit den Samples aus dem Pack erstellt wurde:
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