Mit dem fixierten Neubau der Sternbrücke war es nur noch eine Frage der Zeit, bis die dort ansässigen Clubs schließen müssen. Nach aktuellem Stand zeichnet sich allerdings ein Happy End ab. Einige Fragezeichen bleiben jedoch.
Das Thema Sternbrücke bringt die Hamburger Szene seit Jahren zum Kopfschütteln. Nachdem sich dort über die Jahre ein Zentrum für Liebhaber:innen von elektronischer Musik und Rock etabliert hat, sorgten die Neubaupläne der Sternbrücke für Ärger. Trotz vieler Bürgerinitiativen, Demos, Gesprächsrunden mit Politiker:innen und Verzögerungen ist es seit einigen Monaten klar: die Clubs müssen schließen.
Für die Hamburger Musikszene ist das ein großer Schlag, da der Standort mit der Nähe zur Schanze und St. Pauli einfach überragend ist. Durch die Laufkundschaft sowie den zahlreichen Parks, Kiosken und Bars in der Nähe, war die Gegend um die Sternbrücke einer der beliebtesten Anlauforte für Partys in der Hansestadt. Nachdem die Outdoorlocation Central Park bereits 2022 schließen musste, um Platz für Materialien für die Umbauten bereitzustellen, sind nun die restlichen Locations betroffen: Fundbureau, Waagenbau, Beat Boutique, Astra Stube und die Bar 227.
Als Ersatzlösung war zuerst ein Clubhaus in der Stresemannstraße geplant, das sich allerdings seit Jahren verzögert und daher erst einmal nur eine langfristige Zukunftsidee bleibt. Richtigen Ersatz gibt es allerdings schon für das Fundbureau. Die Hamburger Morgenpost hat berichtet (Paywall), dass der Club in das Gewölbe unter den Deichtorhallen ziehen soll. Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) hat den Ausbau veranlasst. Er ist Chef des stadteigenen Unternehmens Sprinkenhof GmbH, das für die Sanierung der Gewölbe verantwortlich ist.
Die Miete der neuen Location soll doppelt so hoch wie bisher sein, obwohl sie mit 300 Quadratmetern kleiner als bisher ausfallen wird. Die neuen Räumlichkeiten bieten auch nur Platz für einen Dancefloor (bisher gab es zwei). Ein Umzug soll bestenfalls bereits im ersten Quartal 2024 erfolgen. Mittelfristig ist ein weiter Umzug des Fundbureaus in einen anderen Gewölbeteil geplant.
Für die anderen Clubs gibt es ebenso gute Neuigkeiten, obwohl noch keine genauen Details an die Öffentlichkeit gelangt sind. Laut der MoPo geht es für alle anderen Standorte ebenso weiter. Das Waagenbau hat bereits angekündigt, bald neue Informationen zu teilen. Damit sind Stand heute alle Clubs gerettet. Auch das PAL, das letzte Woche überraschend seine Schließung mit Jahresende bekanntgeben hat, wird zeitnah Informationen über einen Standortwechsel preisgeben. Bis dahin wird allerdings noch gefeiert: In allen Clubs wird es bis Jahresende getanzt!
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