Test: Zomo HD-2500 Kopfhörer - der HD 25 fürs 21. Jahrhundert?

Archiv. 18. April 2014 |

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Geschrieben von:
admin

Die Erinnerung lässt schöne Dinge oft viel schöner scheinen, als sie es jemals wirklich waren. Und so war auch der Sennheiser HD 25 für mich immer dieser wunderschöne, tighte, teure High-End Kopfhörer, mit dem ich Ende des letzten Jahrtausends mal aufgelegt habe, weil ich meine großen, weichen Sonys vergessen hatte. Doch leider war das Wiedersehen und -hören vor ein paar Tagen ein ziemlicher Schock.

Schuld daran ist zweifelsfrei der HD-2500, Zomos neuer Top DJ-Kopfhörer, den ich seit einigen Wochen teste. Denn so großartig verarbeitet, gut klingend und umfangreich ausgestattet der HD-2500 ist, so matt und veraltet, ja unausgereift wirkt daneben Sennheisers 25 Jahre alte Version des wichtigsten Werkzeugs eines DJs.
Fragt man langjährige Sennheiser Benutzer nach dem größten Konstruktionsfehler, so hört man meistens Geschichten von defekten Kabeln, verbogenen Kontakten und vor allem hohen Ersatzteilkosten. Mehr als 30€ wollen berappt werden, um ein einfaches 3 Meter-Kabel mit proprietärem Anschluss für den HD 25 zu ersetzen.

Features & Ausstattung
Der Zomo dagegen lernt aus diesem Fehler, den Sennheiser auch nach 25 Jahren nicht beheben will: An jeder Ohrmuschel befindet sich ein 3,5mm Miniklinken-Eingang, an den man noch 3 weitere Kopfhörer in Reihe hängen kann. Das mitgelieferte Kabel an beiden Enden spiraliert und in der Mitte gerade, sodass genug Flexibilität bei weniger Verhedderungen als bei durchgehenden Spiralkabeln auftreten können. Für meinen Geschmack ist das Kabel allerdings zu dünn, ein größerer Durchmesser würde die Gefahr des Durcheinanders in der DJ-Tasche noch weiter verringern.
Darüber hinaus versucht Zomo, mit einem Adapter-Halter für den 6,3mm Klinkenstecker zu punkten. Leider hält das kleine Plastikteil den Adapter nicht fest genug, nach wie vor steckt man diesen lieber in die Tasche.
Die Ausstattung des Zomo HD-2500 lässt das erste Auspacken zur kleinen Bescherung werden: In einer wunderschön weiß gepolsterten Verpackung, die leider nicht sehr umweltfreundlich die Kopfhörer mit Sofakissen umkuschelt, finden sich:

Die Kopfhörer in matt schwarz oder weiß
2 Sätze Ohrpolster (eines aus Kunstleder, das andere samtig und schweiß-aufsaugend)
ein 1,5 m Kabel, das sich durch die Spiralen an beiden Enden auf maximal 3m dehnen lässt
eine fein bestickte Tasche für den Kopfhörer

Wem die einfarbigen schwarz/weiss Kombis von Ohrpolstern zu langweilig sind, kann den Zomo für 22€ mit farbigen Polstern pimpen, die sich ohne Gefummel per Bajonettverschluss austauschen lassen.

Klang und Komfort
Auch im direkten Klangvergleich lässt der Zomo den Sennheiser alt aussehen. Zwar liefern beide einen ähnlich linearen, nicht zu bassigen Sound - was wichtig für Arbeiten in lauten DJ Kanzeln ist - doch der HD-2500 hat deutlich mehr Reserven nach oben. Bei gleich lautem Eingangs-Pegel klingt er lauter und akzentuierter als sein teurerer Mitbewerber von Sennheiser.
Trotz weich gepolsterter Ohrmuscheln sitzt der HD-2500 fest am Kopf, was bei Musik, die zum Kopfwackeln animiert, von großem Vorteil ist. Die Ohrmuschel lassen sich nach vorne oder hinten vom Ohr wegschwenken, dadurch hält der Bügel auch am Kopf, wenn man mit einem Ohr dem Mix lauschen möchte.
Wenn man tagsüber mit beiden Muscheln auf den Ohren unterwegs ist, bietet der Zomo HD-2500 zwar nicht ganz so drückende Bässe wie manche In-Ear Kopfhörer, aber immer noch einen ausgewogenen, satten Klang, der Freude macht.

Fazit
Zomo hat sich mit dem vorlauten Produktnamen HD-2500 weit aus dem Fenster gelehnt und den Platzhirschen Sennheiser frech herausgefordert. Aber mit besserem Klang, einer Luxus-Ausstattung und dem Preis von 169€ stellt sich am Ende heraus: Zomo hat das Versprechen gehalten und den Kopfhörer geliefert, den man von Sennheiser erwartet hätte.